Monte Pascoal

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Monte Pascoal.
Historischer Plan aus dem 16. Jahrhundert der die Lage des Monte Pascoal an der Küste von Porto Seguro in Bahia/Brasilien zeigt

Monte Pascoal ist ein Naturpark und Indigenenreservat im Bundesstaat Bahia (Brasilien).[1]

Der Monte-Pascoal-Nationalpark entstand am 29. November 1961, um die Natur und Bergformation des 536 Metern hohen Inselberges Monte Pascoal („Osterberg“) zu schützen. Der Berg hat eine wichtige historische Bedeutung für die Siedlungsgeschichte Brasiliens, da die portugiesischen Eroberer des Landes unter dem Kommando von Pedro Álvares Cabral am 22. April 1500 (Ostern) vom Meer aus den Berg als erste weithin sichtbare Erhebung sichteten. Am 26. April 1500 wurde unweit des Berges am Strand von Coroa Vermelha eine katholische Messe zelebriert, an der auch einige Ureinwohner teilnahmen.[2]

Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Park ist einer der wichtigsten Schutzgebiete des Atlantischen Regenwaldes im Süden von Bahia. Seit 1999 ist er Teil der 110.000 Hektar großen Costa do Descobrimento (Küste der Entdeckung) und als solche unter den Schutz der UNESCO als Weltnaturerbe gestellt.[3] In diesem Ökosystem existieren mehr als 10.000 Pflanzenarten (wie Jatobá, Brasil-Holz, und Rosenholz) und Hunderte Arten von Säugetieren, (auch die vom Aussterben bedrohten Jaguar und Ameisenbär), Vögeln wie dem sehr seltenen Rotschnabelhokko[4], Amphibien und Reptilien. Im Park gibt es Salzwiesen und Mangrovenwälder als Übergangs-Ökosysteme zwischen der Küste und dem Regenwald.[5] In jüngerer Vergangenheit kam es immer wieder zu illegalen Abholzungen im Park.[6] Nahe der Küste befindet sich das geschützte Inselgebiet Abrolhos.

Die Küste von Südbahia war schon lange vor der Ankunft der portugiesischen Eroberer von indigenen Völkern besiedelt[7]. Später entstand der 62 km nördlich des Parks an einer Flussmündung gelegene Ort Porto Seguro.

Die indigenen Pataxó, die großteils im Park innerhalb des Terra Indígena Barra Velha do Monte Pascoal leben, bieten in Porto Seguro und am Eingang zum Nationalpark selbst hergestellte Kunstgegenstände aus Holz und Federschmuck an. Es kommt immer wieder zu Konflikten um die Landrechte zwischen Indianern und der brasilianischen Regierung.[8]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.cidadeshistoricas.art.br/php/mapa.php?mapa=costadodescobrimento&targ=a1 (Link nicht abrufbar)
  2. Rinke, Stefan.: Kleine Geschichte Brasiliens. München.
  3. UNESCO World Heritage Centre: Discovery Coast Atlantic Forest Reserves. Abgerufen am 30. Juni 2020 (englisch).
  4. BirdLife International (BirdLife International): IUCN Red List of Threatened Species: Crax blumenbachii. 1. Oktober 2016, abgerufen am 30. Juni 2020.
  5. Instituto Chico Mendes de Conservação da Biodiversidade - Parque Nacional do Descobrimento promove passeio da República. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Juni 2020; abgerufen am 30. Juni 2020 (brasilianisches Portugiesisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.icmbio.gov.br
  6. Another carbon offset failure: The Monte Pascoal-Pau Brasil ecological corridor | REDD-Monitor. Abgerufen am 30. Juni 2020.
  7. Bernhard Franz Bierbaum, Maria Rosário de Carvalho: Olhares Próximos : Encontro entre Antropólogos e Índios Pataxó. Books on Demand, Norderstedt 2009.
  8. Instituto Chico Mendes de Conservação da Biodiversidade - ICMBio e Pataxós firmam Termo de Compromisso. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Juni 2020; abgerufen am 30. Juni 2020 (brasilianisches Portugiesisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.icmbio.gov.br

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koordinaten: 16° 54′ S, 39° 25′ W