Motala
Motala | ||||
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Staat: | Schweden | |||
Provinz (län): | Östergötlands län | |||
Historische Provinz (landskap): | Östergötland | |||
Gemeinde (kommun): | Motala | |||
Koordinaten: | 58° 32′ N, 15° 2′ O | |||
Einwohner: | 29.823 (31. Dezember 2010)[1] | |||
Fläche: | 19,29 km² | |||
Bevölkerungsdichte: | 1546 Einwohner/km² |
Motala ist eine Stadt in der schwedischen Provinz Östergötlands län und der historischen Provinz Östergötland. Sie ist Hauptort der gleichnamigen Gemeinde. Motala liegt am Ostufer des Vättern und am Abfluss des Flusses Motala.
Geschichte
Im Jahr 2000 führte man in Motala im Zusammenhang mit dem Bau eines neuen Eisenbahngleises archäologische Untersuchungen durch. Da das Gebiet am Fluss Motala lange bebaut war, hoffte man auf Reste eines Außenpostens von König Gustav Wasa zu stoßen. Völlig erstaunt waren die Archäologen dagegen, als sie die erste 8000 Jahre alte Pfeilspitze aus Feuerstein ausgruben. 2010 wurde der Phallus von Motala [2] und 2011 die auf Pfähle gespießten Schädel von Motala entdeckt.[3][4] [5]
Viele der mit 5900-5530 v.Chr. in die Mittelsteinzeit (Mesolithikum) fallenden Funde wurden genetisch untersucht und spielen eine wichtige Rolle als Vergleichsmaterial nordeuropäischer Jäger- und Sammlerkulturen (Haak et al. 2015).
Langwellensender
1927 wurde in Motala die Sendestation des schwedischen Langwellenradios errichtet, die als Sendeantenne eine zwischen zwei 120 Meter hohen Stahlfachwerktürmen gespannte T-Antenne verwendete, die auch heute noch existiert (58° 32′ 44″ N, 15° 2′ 34″ O). Die Stadt liegt ziemlich genau in der Mitte zwischen den beiden größten Städten des Landes Stockholm und Göteborg, die beide von hier aus erreicht werden konnten. Radioprogramme wurden über Telefonleitungen von den Studios in Stockholm nach Motala übermittelt und dort ausgestrahlt. Der Sender war bis 1962 in Betrieb. In den 60er Jahren wurde der Sendebetrieb nach Orlunda verlegt. Am 30. November 1991 wurde der Betrieb des schwedischen Rundfunks im Langwellenbereich auf der Langwellen-Frequenz 189 kHz eingestellt.
Heute ist der Sender in Motala ein interessantes technisches Museum, von dem aus gelegentlich auf der Langwellenfrequenz 189 kHz mit geringer Sendeleistung auch Radioprogramme gesendet werden, deren Empfang aber in Deutschland kaum gelingen dürfte.
UKW-Sender
Im Ortsteil Ervasteby existiert ein 332 Meter hoher Sendemast für UKW und Fernsehen.[6] 58° 35′ 18″ N, 15° 5′ 45″ O
Wirtschaft
Als im frühen 19. Jahrhundert der Göta-Kanal gebaut wurde, entwickelte sich Motala zu einem bedeutsamen Handelsplatz am Kanal. Motala Verkstad entstand als weltbekannte Werft und Hersteller von Dampfmaschinen. Im Science-Fiction-Roman 20 000 Meilen unter den Meeren von Jules Verne werden Teile des Unterseeboots Nautilus als in Motala Verkstad hergestellt bezeichnet.[7]
Wegen der Nähe des Langwellensenders wurde das Unternehmen Luxor gegründet. Luxor wurde bald einer der größten Hersteller von Radios, später auch Fernsehgeräten in Schweden. In den 1990er Jahren wurde Luxor von Nokia aufgekauft.
Im Motala Motormuseum, einem privaten Museum mit einer umfangreichen Sammlung an historischen Fahrzeugen, befindet sich eine Radio-Abteilung, in der zahlreiche Radiogeräte der Marke Luxor ausgestellt sind.
In Motala befindet sich ein Produktionsstandort des schwedischen Automobilzulieferers Autoliv, der das ehemalige Nokia-Produktionsgelände nutzt.
Söhne und Töchter der Stadt
- Sophia Isberg, Holzschnitzerin
- Håkan Samuelsson, Industriemanager
- Gustav Sandgren, Schriftsteller
- Sven-David Sandström, Komponist
- Reine Wisell, Autorennfahrer
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz der Gemeinde (deutsch, englisch, schwedisch)
- Sendetürme Motala. (deutsch)
Einzelnachweise
- ↑ Tätorternas landareal, folkmängd och invånare beim Statistiska centralbyrån.
- ↑ Motola: Stenåldersdildon från Motala en världsnyhet, 23. Juli 2010
- ↑ Daniel Koch: Gepfählte Schädel geben Rätsel auf. Spektrum der Wissenschaft Online, vom 23. September 2011 (deutschsprachiger Bericht und Bilder, abgerufen am 31. Juli 2014)
- ↑ Impaled Mesolithic Skulls in a Lake: Kanaljorden, Motala, Sweden still chills. Microburin (englisch), abgerufen am 31. Juli 2014
- ↑ Heads on stakes – unique Stone Age finds at Kanaljorden, Motala, Sweden. Taenketanken, Blog auf academia.dk, vom 24. September 2011 (engl. Beschreibung und Bilder, abgerufen am 31. Juli 2014)
- ↑ Sendemast Ervasteby.
- ↑ Vår historia. Motala Verkstad, abgerufen am 25. Juni 2014 (schwedisch).