Movie4k.to

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Movie4k.to
illegale Video-on-Demand-Website
Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Japanisch, Türkisch, Russisch, Spanisch
Betreiber Kastriot und Kreshnik Selimi
Online 2013 – 2022
http://movie4k.to

Movie4k.to war eine Website, über die Besucher Filme kostenfrei per Streaming ansehen konnten. Die Seite richtete sich vornehmlich an deutsch- und englischsprachige Besucher.

Vorgänger der Seite war movie2k.to, welche seit Ende Mai 2013 nicht mehr abzurufen ist. Nachdem die Seite vom Netz genommen worden war, wurden verschiedene neue Websites unter ähnlichen Webadressen online gestellt und proklamierten, die offiziellen Nachfolger von Movie2k.to zu sein. Zu diesem Zeitpunkt gehörte Movie2k.to zu den zwanzig meistbesuchten Websites in Deutschland.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Movie4k.to wurde 2013 von Kastriot und Kreshnik Selimi sowie Avid O., der unter dem Pseudonym Pedro agierte, gegründet, die unter anderem Betreiber von Kinox.to und anderen einschlägigen Internetseiten waren. Wie später bekannt wurde, sollen sie bei einem Hackerangriff auf Movie2k.to Hinweise auf die Identität der Urheber gefunden und diese an die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen weitergegeben haben. Nachdem die Seite Movie2K.to geschlossen wurde, folgte die Nachbildung der Brüder, um sich mit ihren Internetseiten einen dominanten Platz zu sichern.

Im Januar 2013 kam es im Elternhaus der beiden Brüder in Pansdorf bei Lübeck zu einer Hausdurchsuchung, da die beiden im Verdacht standen, die Seite Rom-Freaks.net zu betreiben. Im Zuge dieser Hausdurchsuchung wurden verschlüsselte Datenträger und eine Handfeuerwaffe sichergestellt.[1] Die Forensische Analyse dieser Datenträger förderte zutage, dass es sich bei den Brüdern um die Betreiber von Movie4k.to, Kinox.to und anderen Seiten handelte. Im Oktober 2014 kam es zu einem weiteren Einsatz der Beamten, die beiden Brüder sollen sich allerdings schon im Juli abgesetzt haben.

Im November 2015 wurden der Hacker Avid O. und ein Hacker namens „Eddie“ in Düsseldorf bzw. Neuss festgenommen. Avid O. wurde im Dezember 2015 zu 3 Jahren und 4 Monaten Haft verurteilt.[2][3] Im September 2017, 3 Jahre nach Fahndungsbeginn, wurde Kreshnik S. in Pristina festgenommen.[4]

Am 18. November 2019 wurde bekanntgegeben, dass die Inhaber festgenommen wurden, seitdem wurde die Seite sichergestellt und gesperrt.

Ende Januar 2024 übertrug einer der ehemaligen Betreiber von movie2k.to in Bitcoin angelegte Gewinne der Website im Wert von etwa 2 Milliarden Euro an die Generalstaatsanwaltschaft Dresden.[5]

Konzept[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Movie4k.to war eine Video-Plattform für deutsch- und englischsprachige Filme, TV-Serien und pornographische Filme. Die Seite war unterteilt in die Rubriken „Filme“, „TV-Serien“ und „XXX-Filme“.

Rechtslage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In einem Interview mit Welt Online behauptete ein mutmaßlicher Betreiber von Movie2k.to, nicht von Deutschland aus zu agieren, da man dort zivilrechtliche Klagen der Rechteinhaber fürchte.[6] Filmfirmen und die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen schätzen das Online-Angebot als rechtswidrig ein und bezeichnen die Website als illegales Streaming-Portal.

Im November 2019 wurde einer der Hauptbetreiber und Programmierer von Movie2k festgenommen. Der geständige Mann hatte mit den Einnahmen aus Werbung und Abofallen auf der Seite über 22.000 Bitcoin im Wert von mehr als 25 Millionen Euro erworben. Diese habe er „freiwillig zur Schadenswiedergutmachung herausgegeben“, so die Generalstaatsanwaltschaft Dresden.[7] Die Nutzung von Streaming-Portalen, deren Inhalt offensichtlich urheberrechtlich geschützt ist, stellt nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs von 2017 eine Urheberrechtsverletzung dar. Nutzern drohen zivilrechtliche und strafrechtliche Konsequenzen.[8]

Sperren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Österreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ende Juli 2017 forderte der österreichische Verein für Antipiraterie (VAP) die Netzbetreiber UPC Austria, A1 Telekom Austria, Tele2 und Drei dazu auf, eine Zugangssperre für diverse Portale, darunter Movie4k.to, einzurichten. Möglich macht das ein Beschluss des Obersten Gerichtshofes, der vorsieht, dass Internetserviceprovider bei Urheberrechtsverletzungen mit einer Zugangssperre beauftragt werden können. Auslöser der Sperre dürften Urheberrechtsverletzungen bei Filmen der Studios Allegro Film, Wega Film und Epo-Film gewesen sein.[9][10]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Aufstieg und Fall des Streaming-Millionärs: Mutmaßlicher Kinox-Pate vor Gericht. 6. November 2015, abgerufen am 19. Mai 2019.
  2. So brutal läuft das Geschäft hinter Kinox.to. 3. November 2014, abgerufen am 19. Mai 2019.
  3. Kinox.to: Avit O. zu 3 Jahren und 4 Monaten verurteilt. In: tarnkappe.info. 15. Dezember 2015, abgerufen am 19. Mai 2019.
  4. Mutmaßlicher Kinox.to-Betreiber nach jahrelanger Flucht gefasst. 12. September 2017, abgerufen am 19. Mai 2019.
  5. sueddeutsche.de: Wie Sachsens Polizei an Bitcoin im Wert von zwei Milliarden Euro kam, 30. Januar 2024, abgerufen am 30. Januar 2024.
  6. Jetzt spricht der Filmpirat von Movie2k.com. 19. Juni 2009, abgerufen am 19. Mai 2019.
  7. tagesschau.de: Bitcoin-Höhenflug - Schätze in der Asservatenkammer, 16. November 2020, abgerufen am 16. November 2020.
  8. KinoX.to: Kostenlos Filme und Serien online schauen - Best Movie Streams - legal oder illegal? Abgerufen am 22. Mai 2022.
  9. Österreichische Provider müssen Pirate Bay blocken. 29. Juli 2014, abgerufen am 19. Mai 2019.
  10. Heimische Provider müssen The Pirate Bay sperren. 29. Juli 2014, abgerufen am 19. Mai 2019.