Natriumdihydrogenphosphat

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Strukturformel
Strukturformel Natriumdihydrogenphosphat
Allgemeines
Name Natriumdihydrogenphosphat
Andere Namen
  • Mononatriummonophosphat
  • Saures Mononatriummonophosphat
  • Mononatriummorthophosphat
  • Natriumbiphosphat
  • prim-Natriumphosphat
Summenformel NaH2PO4
Kurzbeschreibung

farb- und geruchloser kristalliner Feststoff[1][2][3]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 7558-80-7 (Anhydrat)
  • 10049-21-5 (Monohydrat)
  • 13472-35-0 (Dihydrat)
PubChem 23672064
Wikidata Q415877
Eigenschaften
Molare Masse 119,98 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte
  • 2,04 g·cm−3 (Monohydrat)[2]
  • 1,92 g/cm3 (Dihydrat)[3]
Schmelzpunkt
  • Zersetzung > 170 °C[1]
  • 100 °C (Monohydrat) Abgabe des Kristallwassers[2]
  • 60 °C (Dihydrat)[3]
pKS-Wert

7,21[4]

Löslichkeit

gut in Wasser (850 g·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Natriumdihydrogenphosphat ist ein farb- und geruchloses Salz aus den Ionen Na+ und H2PO4.

Gewinnung und Darstellung

Natriumdihydrogenphosphat wird, wie andere Phosphate auch, aus Erzen, wie beispielsweise Apatit gewonnen.

Im Labor kann die Darstellung durch die Neutralisation von Natronlauge mit Phosphorsäure erfolgen:

Das Dihydrat kann rein aus einer kalten Wasser/Ethanollösung kristallisiert werden.[5]

Eigenschaften

Neben der wasserfreien Verbindung treten noch das Monohydrat (NaH2PO4 · H2O) und das Dihydrat (NaH2PO4 · 2 H2O) auf.

Natriumdihydrogenphosphat reagiert, in Wasser gelöst, sauer (pH 4,5 bei 12 g/l, 25 °C).

Verwendung

Phosphatpuffer

Natriumdihydrogenphosphat findet in der Biochemie und Molekularbiologie zur Herstellung von Pufferlösungen Anwendung. Durch Mischen von Natriumdihydrogenphosphat- mit Dinatriumhydrogenphosphat-Lösung oder Zugabe von Natronlauge lässt sich ein Phosphatpuffer mit einem bestimmten pH-Wert (pH 6–8) herstellen.

Abführmittel

Natriumdihydrogenphosphat ist arzneilich wirksamer Bestandteil von Laxantien.

Pharmazeutischer Hilfsstoff

Natriumdihydrogenphosphat ist als Pharmazeutischer Hilfsstoff Bestandteil von Medikamenten, die in wässriger Form verabreicht werden (z. B. Nasensprays).

Lebensmitteltechnik

In der Lebensmitteltechnik wird Natriumdihydrogenphosphat als Komplexbildner, Säureregulator und Schmelzsalz eingesetzt. Es ist zusammen mit Dinatriumhydrogenphosphat und Natriumphosphat in der EU als Lebensmittelzusatzstoff unter der gemeinsamen Nummer E 339 („Natriumphosphate“) für bestimmte Lebensmittel mit jeweils unterschiedlichen Höchstmengenbeschränkungen zugelassen. Nach der Zusatzstoff-Zulassungsverordnung sind dies – für die meisten zugelassenen Phosphate weitgehend einheitliche – einzelne Festlegungen für eine breite Palette mit zahlreichen unterschiedlichen Lebensmittelsorten. Die zugelassenen Höchstmengen variieren von 0,5 bis hin zu 50 Gramm pro Kilogramm (in Getränkeweißer für Automaten) oder auch dem Fehlen einer festen Beschränkung (quantum satis – nach Bedarf, bei Nahrungsergänzungsmitteln und teils bei Kaugummis). Phosphor steht im Verdacht Hyperaktivität, allergische Reaktionen und Osteoporose auszulösen. Es wurde eine erlaubte Tagesdosis von 70 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht für die Gesamtmenge aufgenommener Phosphorsäure und Phosphate festgelegt.

Sicherheitshinweise

Natriumdihydrogenphosphat kann bei Augenkontakt leichte Reizungen hervorrufen. Es ist nicht brennbar, kann bei Erhitzen jedoch zur Freisetzung von Phosphoroxiden führen. Die LD50 für Ratten beträgt bei oraler Applikation 8290 mg/kg Körpergewicht. Die LD50 dermal bei Kaninchen beträgt >7940 mg/kg. Natriumdihydrogenphosphat ist schwach wassergefährdend: Wassergefährdungsklasse 1.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Datenblatt Natriumdihydrogenphosphat bei Merck
  2. a b c d Datenblatt Natriumdihydrogenphosphat (Monohydrat) bei Merck
  3. a b c d Datenblatt Natriumdihydrogenphosphat (Dihydrat) bei Merck
  4. Eintrag zu Phosphorsäure. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag
  5. G. Brauer (Hrsg.), Handbook of Preparative Inorganic Chemistry 2nd ed., vol. 1, Academic Press 1963, S. 544.