Necip Fazıl Kısakürek

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Necip Fāzıl Kısakürek (* 25. Mai 1905 in Çemberlitaş Istanbul; † 25. Mai 1983 in Istanbul) war ein türkischer Dichter, Autor, Dramatiker und Denker.

Leben

Sein Vater war Abdülbaki Fazıl Bey, seine Mutter Mediha Hanım. Die Familie des Vaters kam ursprünglich aus Kahramanmaraş. Necip Fazıl Kısakürek hieß eigentlich Ahmed Necip. Er wurde in Çemberlitaş in der Villa seines Großvaters, eines ehemaligen Vorsitzenden Richters eines Gerichtes für Mordsachen, geboren. Kısakürek besuchte eine amerikanische und eine französische Schule sowie weitere Grund- und Mittelschulen. Die Mittelschule schloss er auf Heybeliada ab. Kısakürek besuchte fünf Jahre lang die Marineschule, ohne einen Abschluss zu erlangen, bevor er 1924 nach einem angefangenen, aber nicht beendeten Studium der Philosophie an der Darülfünun nach Paris an die Sorbonne wechselte und sich dort mit einem staatlichen Stipendium ebenfalls bis 1925 in die philosophische Fakultät einschrieb. In Paris absolvierte er kein reguläres Studium, sondern lebte im Stil eines Bohémien. Nachdem er in die Türkei zurückkehrte, arbeitete Kısakürek in verschiedenen Funktionen als Bankangestellter. Er gab Unterricht an einer französischen Schule am Robert College, am Staatlichen Konservatorium Ankara und an der Akademie der Schönen Künste der Mimar Sinan Üniversitesi. Nach 1942 gab er diese Arbeitsverhältnisse auf und lebte als Herausgeber und Autor.

Politischer Einfluss

Kısakürek entwickelte, beeinflusst durch Abdülhakim Arvâsi (1865–1943), in den 40er Jahren die Idee des „Islamischen Großen Ostens“ (İslami Büyük Doğu), wobei mehrere Staaten zu einer großen islamischen Einheit zusammengefasst werden sollen. Der spätere Gründer der İBDA-C, Salih Mirzabeyoğlu, lernte als 18-Jähriger Kısakürek kennen und wurde von ihm und seinen Ideen stark beeinflusst. [1] Die İBDA-C orientierte sich infolgedessen stark an Mirzabeyoğlus Interpretationen von Kısaküreks Texten.

Werke

Kısakürek schrieb eine große Anzahl von Büchern, Zeitungsartikeln, Theaterstücken und Gedichten, die ihm neben zahlreichen Preisen auch einige Jahre Gefängnis wegen „starker Opposition“ zu İsmet Paşa und der Republikanischen Volkspartei einbrachten.

Literatur

  • Suzan Stutz: Islam und Moderne. Ein Abriss über die innermuslimische Diskussion im 20. Jahrhundert. KIT Scientific Publ., Karlsruhe 2013 (zugl. Diss. phil. KIT, Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften 2012), ISBN 386644995X, S. 194–236.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Deutsches Orient-Institut: Exilopposition als politischer Akteur (I): Oppositionsgruppen aus der Türkei 4. Oktober 2002
  2. Partiell lesbar im Online-Buchhandel. Vollständig lesbar auf dem Server des KIT als .pdf, erreichbar auch über den Server der DNB