Nihonbashi

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Anfangsmarkierung der AH 1 auf der Autobahnbrücke über der Brücke.

Nihombashi (jap. 日本橋, alternative Romanisierung Nihonbashi), die „Japan-Brücke“, ist eine Brücke im Bezirk Chūō der japanischen Präfektur Tokio und ein nach ihr benannter Stadtteil im gleichen Bezirk. Beide liegen im östlichen Zentrum Tokios, des früheren Edo.

Die Brücke

Nihombashi, Farbholzschnitt von Hiroshige in der Serie Die 53 Stationen des Tōkaidō (Hoeidō-Ausgabe), um 1835
Das COREDO Nihombashi in 1-chōme.
Die heutige, 1911 errichtete, Nihombashi wird seit 1963 von der Stadtautobahn Tokio überschattet.

Die erste hölzerne Nihombashi wurde 1603 unter Shōgun Tokugawa Ieyasu errichtet, als dieser den Regierungssitz formal in Edo einrichtete. Sie wurde der Ausgangspunkt der Gokaidō, der fünf Hauptstraßen, die Edo mit den Provinzen verbanden.

Die Brücke brannte mehrfach nieder, so dass die 1911 errichtete, heutige steinerne Brücke bereits die 20. Nihombashi ist. Diese überstand auch den Tōkyō Daikūshū, den Großen Luftangriff auf Tokio vom 10. März 1945, auch wenn Spuren der Brandbomben bis heute erkennbar sind. 1999 wurde die Brücke als „wichtiges Kulturgut“ Japans designiert.[1]

Bis heute ist die Nihombashi mit dem dōro gempyō Referenzpunkt für Entfernungsangaben nach Tokio und Ausgangspunkt der Nationalstraßen 1 und 4, sowie der in der Nähe von diesen abzweigenden 6, 14, 15, 17 und 20. Heute ist sie außerdem (indirekt) Ausgangspunkt der kontinentalen AH1. Dieser startet auf der die Brücke (über)querenden Stadtautobahn Tokio C1.

Der Stadtteil

Die Gegend um den Verkehrsknotenpunkt Nihombashi entwickelte sich bereits in der Edo-Zeit zum Geschäftsviertel im Bereich zwischen der Burg und den Adelsresidenzen im Westen – die Yamanote-Linie liegt in diesem Bereich am früheren äußeren Burggraben – und der „Unterstadt“ im Osten. Bereits im 17. Jahrhundert gründete die Mitsui-Familie hier das Echigo-ya, den Vorläufer des heutigen Kaufhauses Mitsukoshi.

Nach der Meiji-Restauration wurde 1878 der Bezirk Nihombashi eingerichtet, der den Nordteil des heutigen Chūō umfasste, und 1889 ein Stadtbezirk der neuen Stadt Tokio wurde. Nachdem diese im Pazifikkrieg aufgelöst worden war und der Bezirk 1947 mit Kyōbashi zu Chūō vereinigt wurde, erhielten die meisten Stadtteile im früheren Bezirk den Zusatz Nihombashi-. Daran lassen sich die Grenzen des früheren Stadtbezirks heute noch erkennen, auch liegt der heutige Stadtteil Higashi-Nihombashi, also „Ost-Nihombashi“, nicht etwa direkt östlich von Nihombashi, sondern ganz im Nordosten des Bezirks Chūō an der Mündung des Kanda in den Sumida.

Erst 1970 wurde der heutige Stadtteil Nihombashi eingerichtet, dessen Nordwestecke die Brücke bildet. Er grenzt im Westen an Yaesu, im Süden an Kyōbashi, im Osten an Kabutochō und gliedert sich in drei von Nord nach Süd nummerierte Viertel chōme, in denen zum 1. Juli 2016 laut Meldestatistik 351 Einwohner in 233 Haushalten lebten.[2] Die Postleitzahl von Nihombashi ist 103-0027.

Hier stehen vor allem Büro- und Geschäftsgebäude, darunter das Hauptkaufhaus von Takashimaya, das Maruzen-Haupthaus und das Bürohochhaus COREDO Nihombashi.

Am (U-)Bahnhof Nihombashi treffen sich die Ginza-Linie und die Tōzai-Linie der Tōkyō Metro und die präfekturbetriebene Asakusa-Linie. Auf die innere Ringlinie der Tokioter Stadtautobahn, die den Stadtteil im Norden und Osten umschließt, kommt man über die Anschlussstellen Edobashi im Norden und Takarachō im Südosten.

Weblinks

Commons: Nihonbashi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. MLIT, Regionales Entwicklungsbüro Kantō: Geschichte der Nihombashi
  2. 町丁目別世帯数男女別人口 (Einwohner nach Stadtteil). In: Bezirk Chūō. 1. Juli 2016, abgerufen am 27. Juli 2016 (englisch).

Koordinaten: 35° 41′ 2,6″ N, 139° 46′ 28,1″ O