Nimetazepam

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Strukturformel
Strukturformel von Nimetazepam
Allgemeines
Freiname Nimetazepam
Andere Namen

1-Methyl-7-nitro-5-phenyl-3H-1,4-benzodiazepin-2-on (IUPAC)

Summenformel C16H13N3O3
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 2011-67-8
EG-Nummer 217-931-5
ECHA-InfoCard 100.016.302
PubChem 4496
ChemSpider 4340
Wikidata Q6149812
Arzneistoffangaben
ATC-Code

N05CD15

Wirkstoffklasse
Eigenschaften
Molare Masse 295,3 g·mol−1
Schmelzpunkt

156,5–157,5 °C[1]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]

Gefahr

H- und P-Sätze H: 225​‐​301​‐​311​‐​331​‐​370
P: 210​‐​260​‐​264​‐​280[2]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Nimetazepam ist ein Hypnotikum aus der Gruppe der Benzodiazepine. Es ist das N-methylierte Derivat von Nitrazepam und wurde 1962 von Hoffmann-La Roche entwickelt.[3] Es besitzt amnestische, anxiolytische, antikonvulsive, hypnotische, sedative und muskelrelaxierende Potenziale. Es wird zur kurzfristigen Behandlung schwerer Schlafstörungen eingesetzt. Nimetazepam wurde 1978 von Sumitomo Dainippon Pharma unter dem Handelsnamen Erimin auf den japanischen Markt gebracht.[4] Die Substanz ist in Deutschland nicht erhältlich. In Singapur ist Nimetazepam als Class C controlled drug eingestuft.[5]

Nimetazepam gehört zu den mittellangwirksamen Benzodiazepinen mit einer Eliminationshalbwertszeit von 14 bis 30 Stunden.[6] Die Bioverfügbarkeit bei oraler Einnahme beträgt nahezu 100 % und es zeichnet sich durch den schnellsten Wirkeintritt aller oralen Benzodiazepine aus. Die Äquivalenzdosis zu 10 mg Diazepam beträgt 10 mg Nimetazepam.[7] Nimetazepam weist wie alle Hypnotika aus der Benzodiazepin-Klasse ein hohes Abhängigkeits- und Missbrauchspotenzial auf. Durch den besonders schnellen Wirkungseintritt jedoch, ist das Missbrauchspotential bei diesem speziellen Benzodiazepin besonders hoch.

Handelsnamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monopräparate

Erimin (JP, 2015 vom Markt genommen), Lavol (TW), Sunime (TW)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c George W. A. Milne (Hrsg.): Drugs. Synonyms and Properties. Routledge, 2018, ISBN 978-1-351-78989-9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. a b Safety Data Sheet. (PDF) In: caymanchem.com. Cayman Chemical, abgerufen am 26. März 2019.
  3. Patent US3109843: Process for preparing 5-phenyl-1,2-dihydro-3H-1,4-benzodiazepines. Veröffentlicht am 5. November 1963, Anmelder: Hoffmann-La Rouche Inc, Erfinder: Reeder E., Sternbach L. H..
  4. Global Brand Database - brand data from multiple national and international sources: Erimin® WIPO Global Brand Database. In: WIPO Global Brand Database. WIPO, 24. Oktober 1978, abgerufen am 26. März 2019 (englisch).
  5. Drug Situation Report 2003. Central Narcotics Bureau, Singapore Government, Singapore, 2003, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. September 2011; abgerufen am 23. September 2011.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cnb.gov.sg
  6. Stolerman (Hrsg.): Encyclopedia of Psychopharmacology. Nimetazepam. Springer Science & Business Media, 2010, ISBN 978-3-540-68698-9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Toshiya Inada, Ataru Inagaki: Psychotropic dose equivalence in Japan. In: Psychiatry and Clinical Neurosciences. 69. Jahrgang, Nr. 8, 2015, S. 445, doi:10.1111/pcn.12275, PMID 25601291.