Oberkamps

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Oberkamps
Koordinaten: 52° 55′ N, 11° 49′ OKoordinaten: 52° 55′ 9″ N, 11° 48′ 30″ O
Höhe: 22 m ü. NHN
Einwohner: 23 (31. Dez. 2023)[1]
Postleitzahl: 39615
Vorwahl: 039397
Oberkamps (Sachsen-Anhalt)
Oberkamps (Sachsen-Anhalt)

Lage von Oberkamps in Sachsen-Anhalt

Ortshinweistafel am westlichen Ortsrand
Ortshinweistafel am westlichen Ortsrand

Oberkamps ist ein Ortsteil der Hansestadt Seehausen (Altmark) im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[2]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt fünf Kilometer nordöstlich der Hansestadt Seehausen (Altmark) und neun Kilometer südsüdöstlich von Wittenberge. Die Nachbarorte sind Unterkamps im Norden, Bälow und Ronien im Nordosten, Rühstädt im Osten, Schüring im Südosten, Klein Holzhausen im Süden, Nienfelde und Feldneuendorf im Südwesten, Wegenitz im Westen sowie Ostorf im Nordwesten.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Marchal[4] stellte am Anfang den 20. Jahrhunderts Informationen über das ehemalige Kolonistendorf[5] zusammen. Oberkamps war wohl früher Ödland, ein Deichschloss. Ab 1776 siedelte Friedrich der Große hauptsächlich alte Soldaten und Invaliden auf diesem Heller an. Genannt wurden die Familiennamen Fascher, Paling, Seidelmann, Bäderkerl, Pagenkopf. Früher sagten die alten Leute für Oberkamps auf dem Heller. Die Kolonisten erbauten sich Gebäude, in denen zwei oder vier Familien wohnten. Von diesen hatten sich mehrere wie in Unterkamps auf Kosten der eingegangenen Höfe in Ostorf, von Seehäuser Land und Kleinholzhäuser Land zu Grundsitzern und Erbhofbauern entwickelt.[4]:S. 31

Auf dem Urmesstischblatt von 1843[6] und auf dem Messtischblatt von 1873[7] ist der Ort als Heller verzeichnet. Im Gemeindelexikon von 1873 ist die Colonie Camps (Ober- und Untercamps) als Wohnplatz zur Landgemeinde Klein Holzhausen genannt.[8]

Friedhof[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Oberkampser Friedhof lag etwa 500 Meter[9] südlich des Ortes an der Elbdeichwässerung, die früher Große Wässerung genannt wurde. Im Jahre 1802 hatte Inspektor Bohm in Seehausen einen neuen Friedhof für den Ort in Klein Beuster beantragt. Er schrieb, dass der Kamps (Oberkamps, früher Heller) vor 50 Jahren aufgebaut, 20 Wohnungen mit 50 Familien hat, für die Grabstellen fehlen. Er schlug vor, den neuen Friedhof auf dem Pfarracker vor dem Dorf anzulegen. Der Neuteil des Kirchhofes in Klein Beuster genügte nicht. Die Kampser kauften sich am 1837 von der Stadt Seehausen Land an der Großen Wässerung und legten einen eigenen Friedhof an.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. April 1940 erfolgte der teilweise Zusammenschluss der Gemeinde Klein Holzhausen mit anderen Gemeinden. Die Ortsteile[10] Oberkamps und Unterkamps bis einschließlich der Wässerung mit den Rühstedter Wiesen sowie der Ortsteile[10] Groß Wegenitz und Klein Wegenitz wurden mit den Gemeinden Beuster, Scharpenlohe, Werder, Ostorf (ohne die Höfe Falcke, Herper und Neubauer im südlichen Teil von Ostorf) zu einer neuen Gemeinde mit dem Namen Beuster zusammengeschlossen.[11] Mit anderen Worten: Oberkamps wurde umgegliedert. Es kam von der aufgelösten Gemeinde Klein Holzhausen zur neuen Gemeinde Beuster.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1905 [0]72[6]
2014 [00]26[12]
2020 [00]26[13]
2021 [00]25[13]
2022 [0]26[1]
2023 [0]23[1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die evangelischen Christen aus Oberkamps (früher: Kamps) gehörten zur Kirchengemeinde Klein Beuster und zur Pfarrei Klein-Beuster bei Groß-Beuster in der Altmark.[14] Heute gehören sie zur Kirchengemeinde Beuster im Pfarrbereich Beuster des Kirchenkreises Stendal im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[15]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1134–1135, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 374, 70. Kamps (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Oberkamps – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Karina Hoppe: Seehausen lässt weiter Federn. In: Osterburger Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 26. Januar 2024, DNB 1047269554, S. 17.
  2. Hauptsatzung der Hansestadt Seehausen (Altmark). 17. September 2019, § 1 Name, Bezeichnung, S. 2 (seehausen-altmark.de [PDF; 3,9 MB; abgerufen am 9. November 2019]).
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. a b Johann Marchal, Wilhelm Fascher: Beuster - ein Altmarkdorf an der Alten Elbe. Chronik aus nachgelassenen Aufzeichnungen. Hrsg.: Peter Marchal. Gemeinde Beuster, Beuster 2007, DNB 984510834.
  5. J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 374, 70. Kamps (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. a b Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1134–1135, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  7. Meßtischblatt 40: Wittenberge. Reichsamt für Landesaufnahme, 1873, abgerufen am 21. Mai 2022.
  8. Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihrer Bevölkerung. Band VI, Provinz Sachsen. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. Berlin 1873, S. 4, Nr. 67 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A11157796~SZ%3D00014~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  9. Top50-CD Sachsen-Anhalt, 1:50.000, Landesamt für Landesvermessung und Geoinformation, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie 2003
  10. a b Im Amtsblatt heißt es „Gebiet“
  11. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1939, ZDB-ID 3766-7, S. 86.
  12. Landkreis Stendal – Der Landrat: Kreisentwicklungskonzept Landkreis Stendal 2025. 30. Oktober 2015, S. 296, abgerufen am 3. August 2019.
  13. a b Ralf Franke: Seehausen hat mehr Zuzügler. In: Osterburger Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 14. Januar 2022, DNB 1047269554, S. 17.
  14. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 107 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  15. Pfarrbereich Beuster. In: ekmd.de. Abgerufen am 24. März 2024.