Oberplank

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Oberplank (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Oberplank
Oberplank (Österreich)
Oberplank (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Krems-Land (KR), Niederösterreich
Pol. Gemeinde Schönberg am Kamp
Koordinaten 48° 33′ 25″ N, 15° 40′ 8″ OKoordinaten: 48° 33′ 25″ N, 15° 40′ 8″ Of1
Höhe 247 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 53 (1. Jän. 2023)
Fläche d. KG 3,28 km²
Postleitzahl 3564f1
Vorwahl +43/02733f1
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 04324
Katastralgemeinde-Nummer 12221
Zählsprengel/ -bezirk Plank am Kamp (31355 005)
Bild
Blick auf Oberplank
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
f0
53

Oberplank ist ein Ort und eine Katastralgemeinde der Marktgemeinde Schönberg am Kamp im Bezirk Krems-Land in Niederösterreich.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt im Kamptal am rechten Flussufer gegenüber von Plank am Kamp zwischen Gars am Kamp und Schönberg am Kamp. Die Seehöhe in der Ortsmitte beträgt 247 Meter. Die Fläche der Katastralgemeinde umfasst 3,28 km². Die Einwohnerzahl beläuft sich auf 53 Einwohner (Stand 1. Jänner 2023[1]).

Postleitzahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Marktgemeinde Schönberg am Kamp finden mehrere Postleitzahlen Verwendung. Oberplank hat die Postleitzahl 3564.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anzahl Einwohner
(Quelle: Historisches Ortslexikon Niederösterreich[2])
Jahr 18301846186919511961198119912001
Einwohner 20214115913690645944

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine im benachbarten Plank am Kamp freigelegte Kreisgrabenanlage belegt die Besiedlung des Ortes bereits für die Jungsteinzeit. Im Mittelalter wurde der Ort erstmals 1113 als Gutshof Blaeunikke in einer Schenkungsurkunde Markgraf Leopold III. von Österreich, des Heiligen, an das Stift Melk erwähnt. Um 1130 sitzt ein Rittergeschlecht Plauniche in Plank am Kamp (damals Unterplank) und Oberplank. Ihr befestigter Edelsitz befand sich in Oberplank. Die Kapelle St. Magdalena[3] und das Anwesen Oberplank Hausnummer 5 dürften wohl Teil der Burganlage gewesen sein. Ab dem 14. Jahrhundert waren die Grafen von Puchberg Grundherren.[4]

Mit der Inbetriebnahme der Kamptalbahn entwickelte sich Oberplank zu einer kleinen Sommerfrische mit einigen Sommerfrische-Villen. Nach 1945 konnte der Ort nicht mehr an die Tradition der Sommerfrische anschließen. Veränderte Reisegewohnheiten, aber auch der Bau der Kamptal-Stauseen, der zu einem starken Temperaturrückgang des von zahlreichen Badeanstalten gesäumten Kamps führte, entzogen dem Tourismus im Kamptal seine wichtigsten Grundlagen.[5] Seit der Gemeindezusammenlegung 1972 ist Oberplank ein Ortsteil der Großgemeinde Schönberg am Kamp.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick auf die Kapelle in Oberplank
Kellergasse in der Lehmgrube

Die Filialkirche St. Magdalena ist eine auf einem exponierten Felsvorsprung stehende kleine Kirche mit gotischem Kern. Sie war Teil einer Burganlage aus dem 12. Jahrhundert. Im Inneren ist ein Ölgemälde der Hl. Maria Magdalena bemerkenswert, die von einem österreichischen Meister im Stil Correccios gemalt wurde.[4]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oberplank ist durch eine Straßenbrücke an die Kamptalstraße (B34) angebunden. Der Ort liegt nahe der Kamptalbahn. Der nächstgelegene Bahnhof der ÖBB ist Plank/Kamp.

Bedeutende in Oberplank geborene oder hier wirkende Menschen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Trude Marzik (1923–2016), österreichische Erzählerin und Lyrikerin, langjähriger Sommerfrischegast im Ortsteil Oberplank, dem sie mit dem autobiographischen Werk Geliebte Sommerfrische ein literarisches Denkmal setzte.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel Ober-Manhardsberg. 6 von 34 Bänden. 4. Band: Gars bis Drosendorf. Anton Benko, Wien 1840, S. 39 (Plank (Ober-)Internet Archive).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Oberplank – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Kurt Klein (Bearb.): Historisches Ortslexikon. Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Hrsg.: Vienna Institute of Demography [VID] d. Österreichische Akademie der Wissenschaften. Niederösterreich Teil 2, Oberplank, S. 109 (Onlinedokument, Erläuterungen. Suppl.; beide PDF – o.D. [aktual.]).
  3. Burgruine Oberplank. In: altemauern.info.
  4. a b Franz Eppel: Das Waldviertel. Seine Kunstwerke, historischen Lebens- und Siedlungsformen. 8. Auflage, Salzburg 1984, ISBN 3-900173-01-X, S. 181.
  5. Susanne Hawlik: Sommerfrische im Kamptal. Der Zauber einer Flusslandschaft. Wien/Köln/Weimar 1995, ISBN 978-3-205-98315-6.
  6. Trude Marzik: Geliebte Sommerfrische. Wien 1994, ISBN 3-218-00583-3.