Oper Burg Gars

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Oper Burg Gars

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Rechtsform GmbH
Gründung 1989 als Opern Air Festspiele
Sitz Gars am Kamp, Österreich
Leitung Clemens Unterreiner (Intendant)
Website operburggars.at

Oper Burg Gars (von 1990 bis 2013 unter dem Titel Opern Air Festspiele) ist ein österreichisches Opernfestival, welches seit 1990 jährlich von Juli bis August in der Burgruine Gars in der gleichnamigen Marktgemeinde Gars am Kamp stattfindet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der aus Gars stammende Komponist und Dirigent Richard Edlinger und der Wiener Kammersänger Heinz Holecek entwickelten 1987 die Idee von Freiluftaufführungen in der Garser Burgruine. Ihr Vorhaben setzten sie 1988 im Rahmen des Donaufestivals durch die Aufführung von Igor StrawinskysGeschichte vom Soldaten“ um. 1989 wurden unter der Intendanz von Karel Drgáč, dem Opern-Direktor des Prager Smetana-Theaters, unter Mitwirkung verschiedener Garser Proponenten[1] die Garser Opernfestspiele gegründet. Als erste Aufführung wurde im Sommer 1990 Mozarts Don Giovanni gespielt. Drgáčs „Opern Air Festspiele“ entwickelten sich unter seiner künstlerischen und kaufmännischen Leitung im Lauf der Zeit zu einem internationalen Opernfestival. Während seiner langjährigen Intendanz konnte Drgáč dank seiner Tätigkeit als Direktor der Prager Oper unter anderem die Sänger Mara Zampieri, Viktória Vizin, Antigone Papoulkas, Melba Ramos, Janez Lotrič, Peter Dvorský, Wolfgang Bankl oder Martin Winkler nach Gars bringen. In den ersten zehn Jahren erlebten die Opernaufführungen in der jährlich bis zu 20.000[2] Opernliebhaberinnen und Opernliebhaber die Burg besuchten, steigende Beliebtheit. Dank des Erfolgs kam es auch zu wesentlichen Veränderungen der Infrastruktur; hervorzuheben ist die den historischen Burghof raumfüllende Zuschauertribüne. Trotz des anfänglichen Erfolgs sanken die Besucherzahlen später unter anderem durch das stark steigende Angebot an Sommertheater- und Konzertveranstaltungen in Niederösterreich.

Nach 24 Jahren wurde Karel Drgáč 2013 von Johannes Wildner als Intendant und künstlerischer Leiter des Garser Freiluft-Operhauses abgelöst.[3] Erneut stiegen die Besucherzahlen und die „Oper Burg Gars“ konnte sich als fester Bestandteil des niederösterreichischen Sommer-Kulturangebotes etablieren.

Seit 2023 ist Clemens Unterreiner Garser Freiluft-Opern-Intendant. Er wird in seiner ersten Saison 2024 Gaetano Donizettis Werk „L'elisir d'amore“ – „Der Liebestrank“ präsentieren.[4]

Künstlerische Leitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1990–2014: Karel Drgáč
  • 2014–2023: Johannes Wildner
  • seit 2023: Clemens Unterreiner[5]

Übersicht der Opern-Inszenierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Intendanz Drgáč[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1990: Don Giovanni (W. A. Mozart)
  • 1991: Die Zauberflöte (W.A. Mozart)
  • 1992: Rigoletto (G. Verdi)
  • 1993: Hofmanns Erzählungen (J. Offenbach)
  • 1994: Il trovatore (G. Verdi)
  • 1995: Nabucco (G. Verdi)
  • 1996: Carmen (G. Bizet)
  • 1997: Aida (G. Verdi)
  • 1998: La Bohéme (G. Puccini)
  • 1999: Fidelio (L. v. Beethoven)
  • 2000: La Traviata (G. Verdi)
  • 2001: Turandot (G. Puccini)
  • 2002: Tosca (G. Puccini)
  • 2003: Carmen (G. Bizet)
  • 2004: Madame Butterfly (G. Puccini)
  • 2005: Don Giovanni (W. A. Mozart)
  • 2006: Nabucco (G. Verdi)
  • 2007: Il trovatore (G. Verdi)
  • 2008: Aida (G. Verdi)
  • 2009: Die verkaufte Braut (B. Smetana)
  • 2010: La traviata (G. Verdi)
  • 2011: Carmen (G. Bizet)
  • 2012: Rigoletto (G. Verdi)
  • 2013: Il barbiere di Sigivlia (G. Rossini)

Intendanz Wildner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2014: Der Freischütz (C. M. v. Weber)
  • 2015: Don Carlo (G. Verdi)
  • 2016: Otello (G. Verdi)
  • 2017: Die Zauberflöte (W. A. Mozart)
  • 2018: Tosca (G. Puccini)
  • 2019: Fidelio (L. v. Beethoven)
  • 2021: Die Entführung aus dem Serail (W. A. Mozart)
  • 2022: Carmen (G. Bizet)
  • 2023: Aida (G. Verdi)

Intendanz Unterreiner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2024: L’elisir d’amore – Der Liebestrank (G. Donizetti)

Ausstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • „35 Jahre Oper in Gars. Von den Anfängen bis heute.“ Ausstellung im Zeitbrücke-Museum Gars (ab 21. Juni 2024)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bogg, Petra: Die wirtschaftliche Bedeutung der Festspiele Opern Air Gars (Gars/Kamp, NÖ). Dipl.-Arb. Wirtschaftsuniversität Wien. 1998 (Bibliographischer Nachweis).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zur Vorgeschichte bzw. Entstehung der „Oper Burg[ruine] Gars“ siehe auch: Anton Ehrenberger, Richard Edlinger. Begründer der Festspiele. Gemeinde Nachrichten Gars am Kamp. Winter 2023, S. 15.
  2. Rupert Kornell: 20000 sahen "Aida". Kulturbericht ursprünglich: NÖN, Horn-Eggenburg, 28. 8. 1997. In: Das Waldviertel. Nr. 4, 1997, S. 351 (Online [PDF]).
  3. Wildner wird Intendant der Festspiele Gars am Kamp. In: Kleine Zeitung. 6. Juni 2016, abgerufen am 25. März 2024.
  4. Clemens Unterreiner wird neuer Intendant der Oper Burg Gars. In: APA/OTS. 1. März 2023, abgerufen am 25. März 2024.
  5. Rupert Kornell: Dreifache Premiere bei der Oper Burg Gars 2024. 10. September 2023, abgerufen am 25. März 2024.