Oryzalin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. Juni 2016 um 17:12 Uhr durch Mabschaaf (Diskussion | Beiträge) (typo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Strukturformel von Oryzalin
Allgemeines
Name Oryzalin
Andere Namen
  • 4-(Dipropylamino)-3,5-dinitrobenzolsulfonamid
  • 3,5-Dinitro-N4,N4-dipropylsulfanilamid (IUPAC)
Summenformel C12H18N4O6S
Kurzbeschreibung

helloranger Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 19044-88-3
PubChem 29393
Wikidata Q410996
Eigenschaften
Molare Masse 346,36 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Schmelzpunkt

141–142 °C[2]

Siedepunkt

265 °C bei 1.1013 hPa[1]

Dampfdruck

< 1,3·10−3 mPa (25 °C)[3]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[1]
Toxikologische Daten

> 10.000 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Oryzalin ist ein Wirkstoff zum Pflanzenschutz und eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Dinitroaniline.

Gewinnung und Darstellung

Oryzalin kann aus Dipropylamin gewonnen werden.[4] Die komplette Synthese beginnt bei Benzol, das in einer mehrstufigen Reaktion mit Chlor, Schwefelsäure, Salpetersäure, Phosphoroxychlorid, Ammoniak und Dipropylamin zur Reaktion gebracht wird.[5]

Eigenschaften

Oryzalin ist ein helloranger geruchloser Feststoff, der praktisch unlöslich in Wasser ist.[1][6]

Verwendung

Geschätzte Ausbringungsmenge 2011 in den USA

Oryzalin wird seit der Erstzulassung 1974 in den USA als Herbizid im Beeren- und Weinbau verwendet. Es ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der 2,6-Dinitroanilin-Herbizide und hemmt unter anderem die Zellteilung.[2][3]

Zulassung

In der Schweiz ist ein Pflanzenschutzmittel (Surflan) mit diesem Wirkstoff zur Bekämpfung von Hirsen zugelassen, in Deutschland und Österreich keine.[7] Oryzalin ist seit 2011 in den Staaten der Europäischen Union ein zugelassener Wirkstoff.[8] Derzeit (2014) sind in Spanien und Frankreich Pflanzenschutzmittel-Produkte mit Oryzalin zugelassen.[7]

Sicherheitshinweise

Oryzalin ist nicht giftig. Bei Studien mit Ratten wurde jedoch eine Erhöhung der Häufigkeit von Mammatumoren bei weiblichen Tieren und Haut- und Schilddrüsentumoren bei beiden Geschlechtern gefunden.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Datenblatt Oryzalin, PESTANAL bei Sigma-Aldrich (PDF). Angabe des Markenparameters in Vorlage:Sigma-Aldrich fehlerhaft bzw. nicht definiertVorlage:Sigma-Aldrich/Abruf nicht angegeben
  2. a b c d e f EPA: Oryzalin (PDF; 996 kB)
  3. a b Terence Robert Roberts, D. H. Hutson: Metabolic pathways of agrochemicals, Band 2. Royal Soc of Chemistry, 1999, ISBN 978-0-85404-499-3, S. 265 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. BASF: Dipropylamine
  5. Thomas A. Unger: Pesticide synthesis handbook. 1996, ISBN 978-0-8155-1401-5, S. 871 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Eintrag zu Oryzalin in der Hazardous Substances Data Bank (via PubChem)
  7. a b Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Oryzalin in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands Nicht definierte Angabe im Parameter CH=
  8. Amtsblatt der Europäischen Union 5. März 2011: Richtlinie 2011/27/EU der Kommission vom 4. März 2011 zur Änderung der Richtlinie 91/414/EWG des Rates zwecks Aufnahme des Wirkstoffs Oryzalin und zur Änderung der Entscheidung 2008/934/EG der Kommission