Pavel Kohout

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Pavel Kohout in Warschau, 12. März 2008
Pavel Kohout und seine Frau Jelena Mašínová in Prag, 25. Oktober 2007

Pavel Kohout (* 20. Juli 1928 in Prag) ist ein tschechisch-österreichischer Schriftsteller und Politiker.

Leben

Nach Erreichen der Hochschulreife begann Kohout an der Karls-Universität Prag Philosophie zu studieren. 1945 trat er in die Kommunistische Partei (KSČ) ein und wurde ins Zentralkomitee des Tschechoslowakischen Jugendverbandes (ČSM) berufen.

Nach Beendigung seines Studiums wurde Kohout Journalist und begann 1948 als Redakteur auf der Internationalen Rundfunkausstellung in Prag. Im darauffolgenden Jahr berief man ihn zum Assistenten des tschechischen Kulturattachés nach Moskau. Ende 1950 kehrte er nach Prag zurück und fungierte bis Frühjahr 1952 als Chefredakteur der satirischen Zeitschrift „Dikobraz“ (deutsch: Das Stachelschwein). Anschließend diente er bis 1955 in der Armee, wo er u.a. als Redakteur die wöchentlich erscheinende Zeitschrift „Československý voják“ (deutsch: Der tschechoslowakische Soldat) betreute.

Im Anschluss daran bekam Kohout eine Anstellung beim staatlichen Fernsehen. 1956 nahm ihn der „Svaz československých spisovatelů“ (deutsch: Verband tschechoslowakischer Schriftsteller) auf, dessen Mitglied er bis 1967 blieb. Ab 1952 wirkte er auch als Regisseur und leitete ab 1952 das Ensemble des zwischenzeitlich in „Divadlo Julia Fučíka“ (deutsch: Julius Fučík-Theater) umbenannten Vrchlického divadlo[1] in nordböhmischen Louny (deutsch: Laun).

Als Mitglied der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei (KSČ) war er einer der Wortführer des Prager Frühlings. Nach dessen Scheitern wurde er 1969 aus der KSČ ausgeschlossen. Er war Mitverfasser und Unterzeichner der Charta 77. 1978 übernahm er einen Beratervertrag am Wiener Burgtheater. Daraufhin erfolgte die Ausweisung aus seiner Prager Wohnung. Er wurde 1979 mit seiner Frau Jelena ausgebürgert und ist seit 1980 österreichischer Staatsbürger. Seit 1989 konnte er wieder in Tschechien publizieren. Pavel Kohout lebt in Prag und Wien und hält in ganz Österreich Vorträge und Vorlesungen.

Ehrungen

Werke (Auswahl)

Theaterstücke
Romane
Autobiographie
  • Mein tolles Leben mit Hitler, Stalin und Havel: Erlebnisse, Erkenntnisse. Osburg Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-940731-48-7.
Sonstiges
  • Briefe über die Grenze. Versuch eines Ost-West-Dialogs. Verlag Wegener, Hamburg 1968 (zusammen mit Günter Grass)

Literatur

Weblinks

Commons: Pavel Kohout – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. divadlolouny.cz
  2. Bundespräsidialamt
  3. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund,
    Permalink Deutsche Nationalbibliothek.

Anmerkungen

  1. Die deutschsprachige Version des Stücks wurde bereits im Oktober 1970 an der Probebühne des Grazer Schauspielhauses bzw. im Jänner 1971 an dem zum Theater in der Josefstadt gehörenden Kleinen Theater im Konzerthaus aufgeführt. – Siehe:
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    bzw.
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