Phosphoroxidfluorid

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Strukturformel
Strukturformel von Phosphoroxidfluorid
Allgemeines
Name Phosphoroxidfluorid
Andere Namen
  • Phosphorylfluorid
  • Phosphoryltrifluorid
  • Phosphoroxidtrifluorid
Summenformel POF3
Kurzbeschreibung

farbloses, stechend riechendes Gas[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13478-20-1
EG-Nummer 236-776-4
ECHA-InfoCard 100.033.419
PubChem 83516
ChemSpider 75351
Wikidata Q4351241
Eigenschaften
Molare Masse 103,97 g·mol−1
Aggregatzustand

gasförmig[1]

Dichte

4,562 kg·m−3[2]

Schmelzpunkt

−39,7 °C[2]

Siedepunkt

−39,1 °C[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Phosphoroxidfluorid ist eine anorganische chemische Verbindung des Phosphors aus der Gruppe der Fluoride.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Phosphoroxidfluorid kann durch Reaktion von Phosphoroxychlorid mit Fluorwasserstoff bei 65 °C und Antimon(V)-chlorid als Katalysator gewonnen werden.[1]

Als Fluorierungsmittel können auch Zink(II)-fluorid, Blei(II)-fluorid oder Silber(I)-fluorid verwendet werden.[4]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Phosphoroxidfluorid ist ein farbloses, stechend riechendes Gas, das an der Luft nur schwach raucht. Seine kritische Temperatur liegt bei 73,3 °C und der kritische Druck bei 43 bar.[1] Es greift Glas an.[4]

Beim Brand von Lithium-Ionen-Akkumulatoren kann Phosphoroxidfluorid in gefährlichen Mengen durch thermische Zersetzung des in den Batteriezellen enthaltenen Lithiumhexafluorophosphats entstehen.[5] Das hochreaktive Phosphoroxidfluorid reagiert mit Wasser oder biologischem Material schnell zu Fluorwasserstoff, welches es an Toxizität vermutlich noch übertrifft.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 211.
  2. a b c Dale L. Perry: Handbook of Inorganic Compounds, Second Edition. Taylor & Francis US, 2011, ISBN 978-1-4398-1462-8, S. 311 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. a b A. F. Holleman, N. Wiberg: Anorganische Chemie. 103. Auflage. 1. Band: Grundlagen und Hauptgruppenelemente. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2016, ISBN 978-3-11-049585-0, S. 916–917 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Aurélie Guéguen, Daniel Streich, Minglong He, Manuel Mendez, Frederick F. Chesneau, Petr Novák, Erik J. Berg: Decomposition of LiPF6 in High Energy Lithium-Ion Batteries Studied with Online Electrochemical Mass Spectrometry. In: Journal of The Electrochemical Society. Band 163, Nr. 6, 2016, A1095, doi:10.1149/2.0981606jes (englisch).
  6. Fredrik Larsson, Petra Andersson, Per Blomqvist, Bengt-Erik Mellander: Toxic fluoride gas emissions from lithium-ion battery fires. In: Scientific Reports. Band 7, 2017, 10018, doi:10.1038/s41598-017-09784-z (englisch): “POF3 is a reactive intermediate that will either react with other organic materials or with water finally generating HF. Judging from its chlorine analogy POCl3/HCl, POF3 may even be more toxic than HF.”