Postgeschichte und Briefmarken Mecklenburgs

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. September 2015 um 06:29 Uhr durch EmausBot (Diskussion | Beiträge) (Bot: 3 Interwiki-Link(s) nach Wikidata (d:Q324212) migriert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Landesgeschichte

Mecklenburg wurde durch den so genannten Hamburger Vergleich vom 8. März 1701 in zwei beschränkt autonome (Teil-) Herzogtümer geteilt, ab 1815 (Teil-) Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz, die einen gemeinsamen Staat bildeten, seit 1755 dieselbe Verfassung hatten und einem gemeinsamen Landtag unterstanden. 1815 wurden beide Landesteile durch den Wiener Kongress zu Großherzogtümern.

Post

Die Bischofsherberge war 1648–1701 das Mecklenburg-Schwerinsche Posthaus in Lübeck

Aus dem Jahre 1644 wird berichtet, dass eine erste regelmäßig verkehrende Post zwischen Schwerin und Rostock gefahren wurde. 1680 wurden die mecklenburgischen Landesposten von den Herzögen Gustav Adolph von Mecklenburg-Güstrow (1633–1695) und Christian von Mecklenburg-Schwerin (1658–1692) begründet. Nach einigen Streitigkeiten kam es am 22. Juni 1717 zu einem Post-Vereinigungs-Abkommen zwischen Preußen und Mecklenburg-Strelitz. Aus dem Streit versuchte Hannover, als Schlichter angerufen, das Postregal an sich zu ziehen. Hannover hob die preußischen Posten in Boitzenburg und Escheburg auf und setzte seine Posten ein. Das Ergebnis war ein Streit mit Preußen.

Als die fremden Truppen das Land verlassen hatten, legte Preußen eine Post über Grabow bis Parchim an, mit Anschluss an die mecklenburgische Post nach Plau. Dort war Anschluss an den Berlin-Güstrower Kurs, der im Jahre 1713 über Fehrbellin, Ruppin und Wittstock angelegt worden war.

1755 wurde, durch ein Edikt des Herzogs Christian Ludwig II (1683–1759), der Postzwang eingeführt. Ein neues Reglement wurde 1759 erlassen. Es regelte das Extrapostwesen und das Stafettenwesen. Eine Portotabelle für Briefe und Akten erschien 1764. Eine Postordnung von 1770 verbot die Beförderung von Briefen und Paketen unter 25 Pfund. Bis 1849 wurde das mecklenburg-schwerinsche Postwesen durch ein Kammer-Kollegium verwaltet. Seit dem 1. November 1849 leitete eine General-Postdirektion unter dem Finanzminister die Geschicke der Post.

Am 1. Juli 1850 traten beide Mecklenburg dem Deutsch-Österreichischen Postverein bei.

Markenbilder aus Mecklenburg-Schwerin

Briefmarken

Mecklenburg-Schwerin führte am 1. Juli 1855 Briefmarken ein. Trotz der unterschiedlichen Größe der Marken war ihr Bild doch gleich. Lediglich der Wert zu ¼ Schilling zeigt den gekrönten Stierkopf, alle übrigen das Große Wappen des Landes mit einer Krone, darüber „FREIMARKE“ und darunter „SCHILLINGE“. An den senkrechten Seiten der Marke steht „MECKLENB“ auf der linken und „SCHWERIN“ auf rechten Seite. In den Ecken der Briefmarke ist der Wert des Postwertzeichen vermerkt. Die Ganzsachen sind mit fast runden Wertzeicheneindrucken versehen.

Mecklenburg-Strelitz

In Mecklenburg-Strelitz unterstand das Postwesen bis zum Übergang auf die Norddeutsche Bundes-Verwaltung noch dem Kammer- und Förstkollegium.

Briefmarken

Markenbilder aus Mecklenburg-Strelitz

Erst 1864 führte Mecklenburg-Strelitz Briefmarken ein. Die rechteckigen Marken waren nur für den Verkehr im Inland bestimmt. Bei ihnen steht der Wert oben, die Währungsangabe (Silbergroschen bzw. Schilling) auf der Unterseite. An den senkrechten Seiten der Marke ist „MECKLENB“ auf der linken und „STRELITZ“ auf der rechten Seite vermerkt. Für den Verkehr mit anderen Staaten waren die Marken achteckig und in Postvereinsfarben. Im Achteck steht oben „MECKLENB.STRELITZ“, in der Mitte der Wert in Ziffer und unten der Wert in Worten mit der Währungsangabe „SILB.GR“. Die Wertzeicheneindrucke der Ganzsachen entsprechen denen der Marken.

Siehe auch

Literatur

  • B. E. Crole: Geschichte der Deutschen Post. 2. Auflage. Verlag W. Malende, Leipzig 1889 (der Autor ist Bruno Emil König aus Berlin).
  • K. Schwarz: Zeittafel zur deutschen Postgeschichte. In: Post- und Telegraphie in Wissenschaft und Praxis. Band 22. R. V. Deckers Verlag, Berlin 1935.
  • Handwörterbuch des Postwesens. Frankfurt a. M. 1953.
  • H. Zänger: Die Postgeschichte Mecklenburgs. (Fortsetzungsartikel) In: Deutsche Briefmarken-Zeitung ab Ausgabe Nr. 11/2008, S. 78
  • Mecklenburg-Schwerin: Was Sie über dieses Sammelgebiet wissen müssen! (Fortsetzungsartikel) In: Deutsche Briefmarken-Revue ab Ausgabe Nr. 11/2001 S. 31 f
  • Sammelgebiet Altdeutschland: Mecklenburg-Strelitz (Fortsetzungsartikel) In: Deutsche Briefmarken-Revue ab Ausgabe Nr. 3/2004

Weblinks

Commons: Briefmarken von Mecklenburg-Schwerin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Briefmarken von Mecklenburg-Strelitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien