Reinhard Löffler (Politiker)

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Reinhard Löffler, 2013

Reinhard Löffler (* 15. Mai 1954 in Offenburg) ist ein baden-württembergischer Politiker der CDU und Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg.

Ausbildung und Beruf

Nach dem Besuch der Karl-Tschamber-Volksschule in Weil am Rhein und dem Abitur am Kant-Gymnasium in Weil am Rhein leistete Reinhard Löffler Zivildienst im Landeskrankenhaus Lörrach. Anschließend studierte er Rechtswissenschaft und Volkswirtschaftslehre in Basel, Freiburg und Montreal, wo er den akademischen Titel eines Master of Laws erwarb und erste Berufserfahrung sammelte. Das erste Staatsexamen legte er 1979, das Assessorexamen 1984 ab. 1985 wurde er zum Doktor der Rechte promoviert. Er ist Rechtsanwalt, Lehrbeauftragter an der Hochschule der Medien und Direktor der IBM Deutschland GmbH für den Geschäftsbereich der öffentlichen Verwaltung.

Politische Tätigkeit

Löffler war von 1999 bis 2011 Mitglied des Gemeinderats der Stadt Stuttgart. In der 14. und 15. Wahlperiode vom 11. April 2006 an war er als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises 3 (Stuttgart III) Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg und wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion. Am 13. März 2016 verlor er sein Direktmandat gegen Franz Untersteller (GRÜNE) und schied aus dem Landtag aus.[1] Am 2. Juli 2016 unterlag er außerdem in einer Kampfabstimmung gegen Daniel Hackenjos um den Vorsitz der Mittelstandsvereinigung Baden-Württemberg und musste das Amt nach zwei Jahren wieder abgeben.[2]

Sonstige Mitgliedschaften und Ämter

Reinhard Löffler war Mitglied im Kirchengemeinderat St. Clemens Stuttgart-Botnang und Mitglied des Caritasrates. Er gehörte dem Verwaltungsrat der Stuttgarter Philharmoniker und dem Verwaltungsrat der Württembergischen Staatstheater Stuttgart an. Weiterhin gehörte er dem Aufsichtsrat der Landesmesse Stuttgart GmbH und dem Aufsichtsrats der Stuttgarter Straßenbahnen AG an.

Familie und Privates

Reinhard Löffler ist römisch-katholisch. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern.

Öffentliche Auseinandersetzungen und Kritik

Anfang 2010 stand Reinhard Löffler im Mittelpunkt einer öffentlichen Auseinandersetzung um die politische Immunität. Löffler war angezeigt worden, in einem privaten Konflikt eine Körperverletzung begangen zu haben.[3] Er berief sich auf seinen Schutz vor Strafverfolgung als Mitglied der Legislative, und Landtagspräsident Peter Straub weigerte sich monatelang, das Parlament über die Aufhebung der Immunität abstimmen zu lassen.[4] Nachdem die Ermittlungen kurzzeitig eingestellt wurden, wurde er im Januar 2011 schließlich zur Zahlung von Schmerzensgeld verurteilt.[5]

Im Oktober 2010 griff Löffler den Grünen-Vorsitzenden Cem Özdemir auf eine Art und Weise an, die als rassistisch kritisiert wurde. Özdemir hatte dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Stefan Mappus im Zuge der Auseinandersetzung um das umstrittene Großprojekt Stuttgart 21 vorgeworfen, „Blut sehen [zu] wollen“, sich dafür jedoch kurze Zeit später entschuldigt. Löffler legte anschließend noch nach und warf Özdemir auf seiner Facebook-Seite vor „in der Pose eines Westentaschen-Djangos“ geredet zu haben. Ebenso spielte er auf dessen türkische Herkunft an: „Könnte es sein, dass noch immer Gedankengut von Blutfehde aus der anatolischen Vergangenheit in ihm lebendig ist?“. Der Grünen-Abgeordnete Werner Wölfle wertete Löfflers Aussagen als ausländerfeindlich; die Stuttgarter Sport- und Kulturbürgermeisterin Susanne Eisenmann distanzierte sich ebenfalls von dieser verbalen Entgleisung.[6][7]

Im März 2011 veröffentlichte er in der Straßenzeitung Trott-war unter seinem Namen einen Artikel, der allerdings zuvor von Gunter Dueck verfasst und somit ein Plagiat war.[8]

Weblinks

Commons: Reinhard Löffler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stuttgarter Nachrichten, Stuttgart, Germany: Landtagswahl in Stuttgart: Reinhard Löffler muss zurück in die Juristerei - Stuttgarter Nachrichten. In: stuttgarter-nachrichten.de. (stuttgarter-nachrichten.de [abgerufen am 7. Oktober 2016]).
  2. CDU Baden-Württemberg: Daniel Hackenjos neuer Landesvorsitzender der MIT Baden-Württemberg. In: www.cdu-bw.de. Abgerufen am 7. Oktober 2016.
  3. CDU bereitet sich auf ein Duell vor. Stuttgarter Nachrichten, 29. März 2010, abgerufen am 19. Februar 2011.
  4. Andreas Müller: Straub gibt nach. Stuttgarter Zeitung, 18. Dezember 2010, abgerufen am 19. Februar 2011.
  5. Jörg Nauke: 800 Euro für Nasenstüber. Stuttgarter Zeitung, 26. Januar 2011, abgerufen am 19. Februar 2011.
  6. Stuttgart 21 - CDU-Abgeordneter beleidigt Özdemir. ZEIT, 13. Oktober 2010, abgerufen am 2. März 2013.
  7. Thomas Braun: Streit um Reinhard Löffler – Auf Tucholskys Spuren verirrt. Stuttgarter Zeitung, 13. Oktober 2010, abgerufen am 2. März 2013.
  8. Thomas Braun und Markus Heffner: Plagiat in Trottwar: CDU-Abgeordneter Löffler gibt den Mini-Guttenberg. Stuttgarter Zeitung, 25. März 2011, abgerufen am 2. März 2013.