Robert Clauß

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Kapitän Robert Clauß im März 1969

Robert Clauß (* 12. September 1894 in Berga/Elster; † 5. März 1974 in Hannover) war ein deutscher Kapitän und Kap Hoornier.

Bark Padua, Dienstzeugnis des Seemanns Martin Heeren 1936

Leben

Clauß umsegelte insgesamt 35-mal das Kap Hoorn, davon 15-mal als Kapitän. Ab 1929 war er Kapitän bei der Reederei F. Laeisz und führte als einer der letzten Kapitäne von Großseglern deren „Flying P-Liner“: zunächst die Pamir, 1930-31 die Padua[1], dann die Priwall und 1935-36 wiederum die Padua.[2] Nicht zuletzt wegen einer Reise mit der Priwall, die vom 31. Oktober 1933 bis zum 6. Januar 1934 von Hamburg nach Australien führte und bei der die Strecke vom Englischen Kanal bis zum Spencer-Golf in der Rekordzeit von 62 Tagen zurückgelegt wurde, gilt er als „Seefahrerlegende“.[3] Unter Kapitän Clauß diente die 4-Mast-Bark Padua Ende 1936 als Kulisse für den französischen Spielfilm Die Meuterei auf der Elsinore (Les mutinés de l'Elseneur) unter der Regie von Pierre Chenal nach dem gleichnamigen Roman von Jack London.[4]

Nach dem Zweiten Weltkrieg führte Kapitän Clauß in den 1950er Jahren verschiedene Schiffe der „Weichsel“ Dampfschiffahrt-AG sowie der Nordischen Reederei/Schiffahrts-AG, Kiel, so die Schiffe Elfriede, Adriana und Norderholm. Diese Schiffe waren unter anderem im Kanada-(Große Seen)- und Westafrika-Dienst eingesetzt.

Seefahrtsbuch Seite 1, MS Elfriede Nordische Schiffahrts-GmbH, Kiel, 1956 im Westafrika-Dienst - Kapitän Robert Clauß

Clauß war der letzte Kapitän der Passat. Er brachte das Schiff 1959 von Hamburg nach Travemünde, wo es seitdem als Wahrzeichen des Ostseebades vor Anker liegt.[5]

Robert Clauß fand seine letzte Ruhestätte im Familiengrab auf dem Friedhof in Moorrege (Kreis Pinneberg).

Gedenktafel zu Kap Hoornier, Kapitän Robert Clauß, am Ort seines Geburtshauses und seiner Kindheit, in Berga/Elster.

Literatur

  • Heinrich Hauser: Die letzten Segelschiffe, 1930. (Reisebericht über eine Fahrt auf dem Segelschiff Pamir unter Kapt. Clauß)
  • Robert Clauß: Um Kap Hoffnung nach Australien. Wie wir die „Priwall“ in 64 Tagen zum Spencer-Golf segelten. In: Fred Schmidt (Hrsg.): Neue Kapitäns-Berichte. Verlag Reimer, Berlin, 1937, S. 111-134. Wieder abgedruckt in: Grube/Richter: Das große Buch der Windjammer, Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg, 1976; S. 230-237 (Reisebericht über die Rekordfahrt der SS Priwall nach Australien).
  • Heinz Burmester: Segelschulschiffe rund Kap Horn, Verlag Gerhard Stalling AG, Oldenburg und Hamburg, 1976; 173 S. und Fotos incl. von Kapt. Clauß.
  • Peter Klingbeil: Die Segelschiffe der Reederei F. Laeisz, die Flying P-Liner, Ernst Kabel Verlag, Hamburg, 1. Aufl. 159 S., incl. Fahrtberichte von Laeisz-Kapitänen, 1998, ISBN 3-8225-0472-6

Einzelnachweise

  1. Flying P-Liner „Padua“. Archiviert vom Original am 26. Mai 2010; abgerufen am 2. Juli 2014.
  2. Greizer Heimatbote, 09/1979, Herausgeber: Kreiskulturhaus Greiz
  3. Kurt Gerdau: Mit Gottes Hilfe fuhr die "Priwall" der "Padua" davon. In: Die Welt. 24. Dezember 1999, abgerufen am 2. Juli 2014.
  4. Robert Clauß: Ungewöhnliche Zustände auf der Padua, Cap Horniers "Der Albatros", 28. Jahrgang, Heft 1 von 1983
  5. Frau an Bord. - Kapitänstochter führt Touristen über die Passat (Memento vom 1. Februar 2014 im Internet Archive)