Rosen blühen auf dem Heidegrab (1952)
Film | |
Titel | Rosen blühen auf dem Heidegrab |
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Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 1952 |
Länge | 82 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Hans H. König |
Drehbuch | Hans H. König |
Produktion | Richard König |
Musik | Werner Bochmann |
Kamera | Heinz Schnackertz, Bertl Höcht |
Schnitt | Lisbeth Neumann-Kleinert |
Besetzung | |
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Rosen blühen auf dem Heidegrab ist ein deutscher Spielfilm von Hans Heinz König aus dem Jahr 1952. Er wurde in Schwarzweiß gedreht. Am 25. Dezember 1952 fand die Uraufführung statt (Massenstart).
Handlung
Die junge Dorothee Aden wird immer wieder von dem jähzornigen Heidebauern Dietrich Eschmann umworben und bedrängt. Doch sie weist ihn ab. Als sie sich dann auch noch in ihren alten Jugendfreund Ludwig Amelung verliebt, der aus der Stadt in sein Heimatdorf zurückgekehrt ist, wird Eschmann rasend vor Eifersucht. Er lauert der ahnungslosen Dorothee nach dem Kirchgang auf und vergewaltigt sie in der Nähe eines von Rosen umrankten Heidegrabes.
Genau an dieser Stelle soll sich während des Dreißigjährigen Krieges ein ähnlicher Vorfall ereignet haben: Ein schwedischer Offizier verging sich dort an dem Mädchen Wilhelmina, einer Ahnin Dorothees. Anschließend führte sie ihn ins Moor, wo beide den Tod fanden. Das aus Findlingen bestehende Grabmal erinnert an das Schicksal Wilhelminas.
Von der Vergewaltigung völlig traumatisiert, erinnert sich Dorothee an die Sage und lockt Eschmann ebenfalls ins Moor. Beide versinken im Morast. In einer dramatischen Rettungsaktion können sowohl Eschmann als auch Dorothee in letzter Sekunde geborgen werden. Ludwig kann seine Geliebte wieder in die Arme schließen, doch es bleibt fraglich, ob sie die schrecklichen Ereignisse jemals wird vergessen können.
Hintergrund
- Der Film wurde in Österreich ab März 1953 unter dem Titel Dorothee gezeigt. In den Vereinigten Staaten lief Rosen blühen auf dem Heidegrab erst am 20. November 1957 in New York unter dem Titel Rape on the Moor an.
- Die Außenaufnahmen entstanden in der Umgebung von Bremen (Worpswede, Teufelsmoor) und bei Diepholz (Wietingsmoor).
- Die Musik wurde von Werner Bochmann unter der Verwendung von Melodien aus dem Löns-Liederbuch Der kleine Rosengarten komponiert.
- Bereits 1929 war unter demselben Titel ein Stummfilm unter der Regie von Curt Blachnitzky entstanden (siehe hierzu: Rosen blühen auf dem Heidegrab (1929)). Obwohl von Moltke behauptet [1], bei der König-Produktion handele es sich um ein Remake dieses Stummfilms, haben beide Filme inhaltlich ganz offensichtlich nichts miteinander zu tun. [2]
- Hans H. König hatte Rosen blühen auf dem Heidegrab bei der FSK in Wiesbaden zur Begutachtung eingereicht, in der Hoffnung, ihn als deutschen Beitrag auf den Internationalen Filmfestspielen in Cannes präsentieren zu können. Der paritätische Auswahlausschuss lehnte den Film inhaltlich jedoch als "ausgesprochen peinlich" ab. Die Prüfer hätten bei seiner Vorführung angeblich geschlafen und beim Aufwachen geweint.[3]
- Rosen blühen auf dem Heidegrab gehört zweifelsohne zu den interessantesten Arbeiten im Werk von Hans H. König. Dennoch ist der Film heute weitgehend vergessen und findet auch in den zahlreichen Publikationen zum deutschen Film kaum Erwähnung. Im Fernsehen wurde er bisher nur äußerst selten gezeigt.[4] Er erinnert in mancherlei Hinsicht an den ebenfalls in der nordwestdeutschen Heide- und Moorlandschaft angesiedelten Film Fährmann Maria von Frank Wysbar und an Niklaus Schillings Nachtschatten.
Stimmen und Kritiken zum Film
- Das Lexikon des Internationalen Films zeigte sich von dem Film zunächst wenig angetan: „Gute Kameraarbeit in einem schwülstigen Heimatdrama mit verschwommener Naturmystik und dumpfer Erotik.“[5] In der Neuauflage von 2002 kam es jedoch zu einer Neubewertung des Werkes: „Dank seiner keinesfalls idyllischen, sondern düster-fatalistischen Grundstimmung“ wurde das „effektvoll fotografierte Drama“ inzwischen als „ein interessanter Außenseiter im bundesdeutschen Heimatfilm der 50er Jahre“ erkannt.[6]
- „Der Titel klingt kitschig, der Film ist es nicht. Die unverbrauchte Frische der Darsteller (auch in den kleinsten Rollen, ja gerade dort) und eine stimmungsvolle Bildpoesie schaffen eine atmosphärische Dichte, die keine Spur von „Heimatmache“ verrät. Das anerkennenswerte Bemühen und filmische Qualität gilt allerdings einer Handlung, die sich sowohl vom Drehbuch, wie auch vom Stilgefühl der Regie her als fragwürdig erweist.“ Werner Jungblodt in: Film-Dienst vom 1. Februar 1952
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ von Moltke, S. 89
- ↑ Siehe: Gero Gandert (Hrsg.): Der Film der Weimarer Republik. Ein Handbuch der zeitgenössischen Kritik. Band 1929. Berlin 1993. Dort auch eine kurze Inhaltsangabe des Films von 1929
- ↑ Vgl. hierzu den Artikel: Cannes. Beim Aufwachen geweint. In: Der Spiegel, 4/1953 von 21. Januar 1953
- ↑ So zum Beispiel am 24. Juli 1985 bei RTLplus. Siehe hierzu [1]
- ↑ Vgl. hierzu die Ausgabe von 1990, S. 3160
- ↑ Lexikon des internationalen Films. Ausgabe 2002, S. 2598
Literatur
- Deutsches Filmmuseum Frankfurt: Zwischen Gestern und Morgen. Westdeutscher Nachkriegsfilm 1946–1962. Ausstellungskatalog. Frankfurt am Main 1989, S. 365.
- Gero Gandert (Hrsg.): Der Film der Weimarer Republik. Ein Handbuch der zeitgenössischen Kritik. Band 1929. Berlin 1993.
- Illustrierte Film-Bühne Nr. 1798. München.
- Johannes von Moltke: Der Heimatfilm als Horrorfilm: Rosen blühen auf dem Heidegrab (1952). In: Werkstatt Geschichte, Heft 33, S. 82–99.
- Claudius Seidl: Der deutsche Film der fünfziger Jahre (= Heyne Filmbibliothek. Band 100). München 1987, S. 77–82.