Savoia-Marchetti S.55

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Savoia-Marchetti S.55
Savoia-Marchetti S.55
Savoia-Marchetti S.55
Typ Flugboot
Entwurfsland

Italien 1861 Königreich Italien

Hersteller Savoia-Marchetti
Erstflug August 1924[1]
Indienststellung 1926
Stückzahl 200[2]

Die Savoia-Marchetti S.55 war ein italienisches Doppelrumpf-Flugboot von 1924.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die S.55 war als Torpedobomber, Minenleger und Passagierflugzeug der italienischen Regia Aeronautica konzipiert. Die S.55 verlor in ihrer Einsatzzeit zunehmend an militärischer Bedeutung, sicherte sich aber dafür als zuverlässiges Langstreckenflugzeug mit zahlreichen bedeutenden Reisen einen Platz in der Luftfahrtgeschichte.

Konstruktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die S.55 war als Ganzmetallflugzeug mit einem Flügel, zwei Rümpfen, die gleichzeitig als Schwimmer dienten und einem einfachen Höhenleitwerk mit drei Seitenleitwerken ausgeführt. Das Leitwerk war über 2 Rohrausleger mit dem Flügel und dem jeweiligen Rumpfende verbunden. Zur Stabilisierung waren der Leitwerkausleger und die Seitenleitwerke mit Drähten verspannt.

Prototyp mit Motoren Fiat A.12

Die zwei baugleichen Motoren waren in einer Triebwerksgondel über der Flügelmitte in Tandem-Anordnung mit einem Zug- und einem Druckpropeller eingebaut. Im Prototyp waren zwei Motoren Fiat A.12 mit jeweils 300 PS in einer stromlinienförmigen Triebwerksgondel eingebaut, 1925 wurden Lorraine-Dietrich-Motoren (Lorraine-Dietrich 12 D) mit 400 PS eingesetzt, später auch leistungsstarke Motoren vom Typ Isotta Fraschini Asso 750 – teilweise völlig unverkleidet.

Das Cockpit für Pilot und Kopilot war im Flügel unter der Triebwerksgondel angeordnet.

Die Passagiere saßen in den beiden Schwimmern.[3]

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Savoia-Marchetti S.55 der Aeroflot

Gleich nach der Indienststellung 1924 brach es 14 Geschwindigkeits-, Reichweiten- und Höhenrekorde.[4] Es war das erste Flugzeug, das den Südatlantik überquerte. 4 Monate vor Charles Lindbergh im Februar 1927 flog das Flugboot mit dem Namen Santa Maria unter Francesco de Pinedo von Dakar in Senegal nach Pernambuco in Brasilien.[5]

Der italienische Luftmarschall Italo Balbo organisierte 1933 einen Atlantiküberflug von 24 S.55 nach Chicago, um diese dort auf einer großen Technikmesse auszustellen.[6]

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kenngröße Daten S.55X[2]
Besatzung 5–6
Länge 16,75 m
Spannweite 24,00 m
Höhe 5,00 m
Flügelfläche 93,0 m²
Flügelstreckung 6,2
Leermasse 5750 kg
max. Startmasse 8260 kg
Reisegeschwindigkeit 233 km/h
Höchstgeschwindigkeit 279 km/h
Dienstgipfelhöhe 5000 m
Reichweite 4500 km
Triebwerke 2 × Isotta Fraschini Asso 750V mit je 656 kW (892 PS)
Bewaffnung 4 × 7,7-mm-Maschinengewehre
1 × Torpedo oder 2000 kg Bombenlast

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Savoia-Marchetti S.55 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 040.SAVOIA MARCHETTI S-55 „SAINT MARIA“ FLYING BOAT. Abgerufen am 13. September 2012.
  2. a b Savoia-Marchetti S.55. Abgerufen am 13. September 2012.
  3. Three "Savoia" Seaplanes. (PDF) In: FLIGHT, April 9, 1925. Flight, 9. April 1925, S. 212–214, abgerufen am 7. Januar 2023 (englisch).
  4. SAVOIA-MARCHETTI S-55. 12. März 2004, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. März 2017; abgerufen am 12. September 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.allstar.fiu.edu
  5. Pinedo back in Rome. (PDF) Successful Conclusion to 25,000-Mile Flight. In: FLIGHT, June 23, 1927. Flight, 17. Februar 1927, S. 451–452, abgerufen am 7. Januar 2023 (englisch).
  6. History, verblüffendes aus der Geschichte der Luftfahrt. Abgerufen am 13. September 2012.