Schlacht bei Sinsheim

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Schlacht bei Sinsheim
Teil von: Holländischer Krieg

Kupferstich von Sebastian Beaulieu (1698)
Datum 16. Juni 1674
Ort Sinsheim
Ausgang Französischer Sieg
Konfliktparteien

Hl. Röm. Reich

Frankreich

Befehlshaber

Karl von Lothringen

Vicomte de Turenne

Truppenstärke

7500 Mann, darunter 6000 Kavalleristen

7 Bataillone Infanterie, 48 Eskadrone Kavallerie, 6 Geschütze, zusammen 9500 Mann (darunter 6000 Kavalleristen und Dragoner)

Verluste

2500 Mann

1500 Mann

Die Angaben über Truppenstärken und Verluste können in der Literatur deutlich abweichen

Die Schlacht bei Sinsheim vom 16. Juni 1674 war Teil des Holländischen Krieges. Dort trafen kaiserliche und französische Truppen aufeinander. Nach einer erbittert geführten Schlacht siegten die Franzosen.

Vorgeschichte

Im Frühsommer des Jahres 1674 versuchten sich das kaiserliche Hauptheer unter Alexander Herzog von Bournonville und die Truppen unter dem Herzog von Lothringen zu vereinigen. Ziel war es, zusammen über den Rhein ins Elsass vorstoßen zu können. Der französische Befehlshaber Turenne versuchte dies zu verhindern. Er marschierte mit seinen Truppen von Philippsburg in Richtung Neckar. Bei Sinsheim traf er auf noch nicht vereinigte Einheiten unter dem Herzog von Lothringen und dem kaiserlichen General Albert von Caprara. Neben Lothringern und kaiserlichen Truppen gehörten dazu auch sächsische Einheiten.

Verlauf

Die Kaiserlichen standen auf Erhebungen nördlich von Sinsheim. Gedeckt wurde die Armee durch den Fluss Elsenz. Sie hatten sich verschanzt und in ihrem Rücken befand sich ein Wald. Dennoch beschloss Turenne anzugreifen, damit nicht auch Bournonville in den Kampf eingreifen konnte. Die Franzosen überschritten den Mühlbach und die Elsenz. Nach erbitterten Kämpfen wurden die Abtei Sinsheim und die Stadt erobert. Am Fuß der Anhöhen formierten sich die Franzosen in zwei Treffen.

Die Schlacht der beiden Heere war verlustreich und heftig. Das erste Treffen der Franzosen wurde von den Kaiserlichen zurück geschlagen, konnte aber wieder gesammelt werden. Keine der beiden Seiten konnte sich durchsetzen. Während die Truppen unter Turenne besser geführt wurden, verfügten die kaiserlichen über strategische Geländevorteile. Die französischen Truppen setzten sich einem insgesamt vierstündigen Kampf schließlich durch.

Folgen

Die Kaiserlichen zogen sich durch den Wald in Richtung Neckar zurück. Der Versuch der Franzosen, in den Wald einzudringen, scheiterte, daraufhin gab Turenne die Verfolgung auf. Die Kaiserlichen marschierten Richtung Heilbronn, um sich mit der Hauptarmee unter General Bournonville zu vereinigen. Diese Armee zog sich weiter hinter den Main zurück, um auf Verstärkungen zu warten. Die Schlacht gilt als ein erster Rückschlag für die Verbündeten im Kampf gegen die Franzosen. Die französischen Truppen begannen damit, die Pfalz zu verheeren.

Literatur

  • Gerhard Taddey (Hrsg.): Lexikon der deutschen Geschichte. 2. Aufl., Stuttgart 1983, ISBN 3-520-80002-0, S. 1158.
  • Gaston Bodart: Militär-historisches Kriegs-Lexikon, (1618–1905). Wien 1908, S. 94.
  • B. Poten: Handwörterbuch der gesamten Militärwissenschaften. Bd. 9, Bielefeld, Leipzig 1880, S. 6.