Schlacht um Würzburg (1796)
Schlacht um Würzburg | |||||||||||||||||
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Teil von: Erster Koalitionskrieg | |||||||||||||||||
Datum | 1. bis 3. September 1796 | ||||||||||||||||
Ort | Würzburg | ||||||||||||||||
Ausgang | Sieg Österreich | ||||||||||||||||
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Ersten Koalitionskrieges (1792–1797)
1792
Verdun – Thionville – Valmy – Lille – Mainz (1792) – Jemappes
1793
Aldenhoven I – Namur – Neerwinden – Mainz (1793) – Famars – Valenciennes (1793) – Arlon (1793) – Hondschoote – Meribel – Avesnes-le-Sec – Pirmasens – Toulon – Fontenay-le-Comte – Cholet – Lucon – Trouillas – Dünkirchen – Le Quesnoy – Menin I – Wattignies – Weißenburg I – Biesingen – Kaiserslautern I – Weißenburg II
1794
Boulou – Landrecis – Menin II – Mouscron – Tourcoing – Tournai – Kaiserslautern II – San-Lorenzo de la Muga – 13. Prairial – Fleurus – Kaiserslautern III – Vosges – Aldenhoven II
1795
Cornwallis’ Rückzug – Genua – Groix – Hyeres – Handschuhsheim – Mainz (1795) – Mannheim – Loano
1796
Montenotte – Millesimo – Dego – Mondovi – Lodi – Borghetto – Castiglione – Mantua – Siegburg – Altenkirchen – Wetzlar – Kircheib – Kehl – Kalteiche – Friedberg – Malsch – Neresheim – Sulzbach – Deining – Amberg – Würzburg – Rovereto – Bassano – Limburg – Biberach I – Emmendingen – Schliengen – Caldiero – Arcole – Irland
1797
Fall von Kehl – Rivoli (1797) – St. Vincent – Diersheim – Santa Cruz – Neuwied – Camperduin
Die Schlacht um Würzburg war Teil des Ersten Koalitionskrieges (1792–1797) und dauerte vom 1. bis zum 3. September 1796. Nach der Niederlage in der Schlacht bei Amberg erlitt der General der französischen Revolutionstruppen Jean-Baptiste Jourdan auf dem Rückzug im Maintal in Richtung Rhein hier eine zweite Niederlage gegen kaiserlich-österreichische Verbände (Nieder-Rhein-Armee) unter Führung von Erzherzog Karl von Österreich.
Verlauf
Am 1. September konnten die Franzosen aus dem rechtsmainischen Teil Würzburgs, den sie seit dem 24. Juli 1796 besetzt hielten, von einer österreichischen Vorhut vertrieben werden. Etwa 20 leichte Reiter gelangten am frühen Nachmittag nach Überrumpelung der Torwachen durch das Äußere und mit Hilfe von Stadtbewohnern auch durch das Innere Sandertor in die befestigte Stadt, wobei etwa 20 französische Soldaten fielen. In Unkenntnis der wahren Angreiferzahl zogen sich die Franzosen überstürzt auf die Festung Marienberg am linken Mainufer zurück. Noch am selben Tag besetzten zwei Bataillone des Erzherzogs die Stadt und im Folgenden entwickelte sich ein Artilleriegefecht über die Stadt und den Fluss hinweg zwischen Franzosen auf der Festung und Österreichern auf dem Galgenberg. Mehrere Versuche der Franzosen über die Mainbrücke in die Stadt vorzudringen, um die Stadttore den zu Beginn der Kampfhandlungen noch zahlenmäßig überlegenen französischen Truppen zu öffnen, wurden abgewehrt.
Die Entscheidungsschlacht fand am späten Nachmittag des 3. September statt, insgesamt forderten die Kämpfe auf französischer Seite 2000 Gefallene und Verwundete, auf österreichischer Seite 1500. 1000 Franzosen gerieten in Gefangenschaft. Vor der Schlacht hatten sich 45.000 Österreicher und etwa 41.000 Franzosen gegenübergestanden.
Infolge der französischen Niederlage war General Jourdan gezwungen auf die Lahn zurückzugehen. Am 19. September 1796 kam es bei den dortigen Rückzugskämpfen zu einer zweiten Schlacht bei Altenkirchen. Nach dem Rückzug bis Düsseldorf legte der Befehlshaber Obergeneral Jean-Baptiste Jourdan sein Kommando nieder.
Zum Schutze ihres Abzuges brannten die Franzosen die im Pleichachtal gelegenen Dörfer Unterpleichfeld, Burggrumbach und Mühlhausen nieder, eine Vorgehensweise, die die Sambre- und Maas-Armee auf ihrem verlustreichen Rückzug zum Rhein noch häufig wiederholte.
Museale Rezeption
Im Zuge der Schlacht um Würzburg wurde am 3. September 1796 der französische Beobachtungsballon Intrépide durch österreichische Truppen erbeutet. Er ist heute im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum ausgestellt und stellt somit das älteste noch erhaltene militärische Luftfahrzeug dar.[1]
Literatur
- Wolfgang Kraus: Die Strategie des Erzherzogs Carl im Jahre 1796 mit besonderer Berücksichtigung der Schlacht bei Würzburg. Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, 1913, 75 Seiten
- Reinhard von Bibra: Die Schlacht bei Würzburg am 3 September 1796, 34 Seiten
- Jan Křtitel Vaňhal: Die Schlacht bei Würzburg: den dritten Sept. 1796 ; zwischen der K.K. Armee unter den Befehlen seiner Kön. Hoheit des Erzherzogs Karl von Oesterreich Reichsfeldmarschall und den feindlich französischen Truppen unter den Befehlen des Obergeneral Jourdan. 1796 veröffentlicht
- Stadtarchiv Würzburg: Die Schlacht bei Würzburg am 2./3. September 1796. Echter, 1996, 2 Seiten
- Erzherzog Carl von Österreich: Grundsätze der Strategie. Gedruckt bei Anton Strauss, Wien 1814, Band 2 Sechster Abschnitt, Schlacht bei Würzburg Am 3. September. S. 105–137
- Dreyzehnte besondere Beylage zur "Wiener-Zeitung" Nrn. 72 ,Donnerstags den 8. September 1796
- Vierzehnte besondere Beylage zur "Wiener-Zeitung" Nrn. 73 ,Sonnabends den 10. September 1796 (Kapitulationsurkunde der Zitadelle von Würzburg)
- Jean-Baptiste Jourdan, übersetzt von Johann Bachoven von Echt: Denkwürdigkeiten der Geschichte des Feldzugs von 1796. Coblenz 1823, ab S. 101 ff. Online-Ausgabe bei books.google.de
Weblinks
- Darstellung der Schlacht bei Würzburg auf wuerzburg.de
- Schlacht von Würzburg auf napoleonwiki.de
- Daten zur Schlacht von Würzburg auf ww-person.com
Einzelnachweise
- ↑ Christoph Hatschek: „L´Intrépide“. Der „furchtlose“ Fesselballon von Würzburg, in: Viribus Unitis. Jahresbericht des Heeresgeschichtlichen Museums 2003. Wien 2004, S. 23-36.
Koordinaten: 49° 48′ N, 9° 56′ O