Schloss Syburg

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Syburg
Koordinaten: 49° 4′ N, 11° 8′ OKoordinaten: 49° 3′ 55″ N, 11° 8′ 7″ O
Höhe: 521 m ü. NHN
Einwohner: 15 (1987)[1]
Eingemeindung: 5. Januar 1978
Postleitzahl: 91790
Vorwahl: 09147
Datei:Wasserschloss Syburg.png
Der Eingangsbereich des Wasserschlosses Syburg im Oktober 2015

Das Schloss Syburg ist ein Wasserschloss im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und bildet einen Ortsteil der Gemeinde Bergen. Der Weiler liegt auf einer Höhe von rund 521 Metern über NHN und hat 15 Einwohner (Stand: 1987).

Lage

Das Schloss liegt auf einer Hochfläche der Weißenburger Alb, einem Teilhöhenzug der Fränkischen Alb, im Osten des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen südöstlich von Bergen und nahe dem Ortsteil Thalmannsfeld. Im Süden liegt Nennslingen. Das Schloss liegt umrahmt von Wäldern und Wiesen. Der Schlossgraben und der unweit südliche Gutzenweiher wird vom Hauptgraben gespeist, der mit dem naheliegenden Augraben östlich des Schlosses zum Erlenbach zusammenfließt. Eine kleine Straße verbindet das Schloss mit der Kreisstraße WUG 16, die südöstlich des Schlosses zur Kreisstraße WUG 14 führt. Am Schloss führen ein Wanderweg und ein Radwanderweg vorbei. Der Ortsteil liegt inmitten des Naturparks Altmühltal in einem Landschaftsschutzgebiet und ist umrahmt von einem Fauna-Flora-Habitat.[2]

Geschichte

Schloss Syburg ist ein 1470 erstmals erwähntes Wasserschloss, das auf eine Wasserburg des 11. Jahrhunderts zurückgeht und das von den Schenken von Geyern erworben wurde.[3] Im 18. Jahrhundert fand ein Ausbau zur Rokokoanlage statt. Der Hauptbau ist ein dreigeschossiger, zweiflügliger Walmdachbau aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Der Ökonomiehof stammt aus dem 16. Jahrhundert, der Torturm ist von 1759, die Orangerie und das Gartenpavillon entstanden um 1750.[4]

Im Jahre 1846 waren im Ort Syburg neben dem Schloss neun Haus, dreizehn Familien und 41 Seelen sowie ein Wirt und ein Schuhmacher verzeichnet.[5] 1875 lebten die vierzig Einwohner des Ortes in elf Gebäuden. Sie besaßen insgesamt fünf Pferde und 21 Stück Rindvieh.[6] Vor der Gemeindegebietsreform in Bayern in den 1970er Jahren war Syburg ein Ortsteil von Thalmannsfeld,[7] welches am 1. Mai 1978 nach Bergen eingemeindet wurde.

Bis in die 1960er Jahre war das Schloss Sitz eines Zweiges der Adelsfamilie Schenk von Geyern. Maximilian Ernst Freiherr Schenk von Geyern verkaufte es 1970 an Ernst August Prinz zur Lippe. 1977 ersteigerte ein Privatmann das Schloss, der regionales Interesse auf sich zog, da er sich aufgrund einer nahen Kläranlage in einem Rechtsstreit mit der Gemeinde und dem Landkreis befindet.[8]

Denkmalschutz

Die gesamte Schlossanlage wurde vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege unter der Nummer D-5-77-115-31 als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen. Die untertägigen Bestandteile des Wasserschlosses und die mittelalterliche Vorgängeranlage wurden zu einem Bodendenkmal unter der Nummer D-5-6932-0091 erklärt. Zusätzlich ist ein südöstlich des Schlosses befindliches Gasthaus, ein zweigeschossiger Walmdachbau aus dem 18. Jahrhundert zusammen mit seinem Nebengebäude unter der Nummer D-5-77-115-32 in die Denkmalliste eingetragen.[4] Das Schloss ist als landschaftsprägendes Denkmal eingestuft.

Literatur

  • Gotthard Kießling: Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band V.70/1). Karl M. Lipp Verlag, München 2000, ISBN 3-87490-581-0.
  • Karl Hannakam und Ludwig Veit (Bearb.): Archiv der Freiherrn Schenk von Geyern auf Schloß Syburg, München 1958

Einzelnachweise

  1. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Gebietsstand: 25. Mai 1987. München (Beiträge zur Statistik Bayerns 450), 1991, S. 350
  2. Topographische Karten, Bayerisches Vermessungsamt (BayernAtlas)
  3. bergen-mittelfranken.de, abgerufen am 9. August 2015
  4. a b Bergen in der Denkmalliste des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege
  5. Eduard Vetter: Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern, 1846, Seite 124
  6. Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. […] mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. München, 1877, Spalte 1269
  7. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. München (Beiträge zur Statistik Bayerns 260), 1964, Spalte 836
  8. Ein Mann kämpft gegen die Welt, Süddeutsche Zeitung, erschienen am 25. August 1963, abgerufen am 9. August 2015

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