Schwester Agnes

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Film
Titel Schwester Agnes
Produktionsland DDR
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1975
Länge 90 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen DEFA im Auftrag des Fernsehens der DDR
Stab
Regie Otto Holub
Drehbuch
Musik Rudi Werion
Kamera Peter Brand
Schnitt Lotti Mehnert
Besetzung

Schwester Agnes ist ein von der DEFA produzierter Fernsehfilm aus dem Jahr 1975, gedreht von Regisseur Otto Holub. Die Erstausstrahlung erfolgte anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März 1975 im DDR-Fernsehen.

Die Dreharbeiten des fiktiven Krummbach fanden in Waltersdorf und Jonsdorf im Zittauer Gebirge statt.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schwester Agnes, eine alleinstehende Frau Mitte Fünfzig und seit mehr als dreißig Jahren eine engagierte Gemeindeschwester mit Witz und Berliner Schnauze, wohnt und arbeitet in dem kleinen Dorf Krummbach in der Oberlausitz, wo sie mit ihrer weißen Schwalbe zu ihren Patienten fährt und sie betreut. Sie hilft, wo sie nur kann und ist mitunter auch deswegen bei ihren Patienten so beliebt.

Durch ihr gutmütiges, aber zuweilen auch einmischendes Wesen macht sich Schwester Agnes allerdings nicht nur Freunde. Beispielsweise will sie das Problem knappen Wohnraums im Ort am Gemeinderat vorbei auf die ihr ganz eigene Art lösen und der schwangeren Konsum-Kati zu einer Wohnung verhelfen. Als sie deswegen mit dem neuen Bürgermeister aneinandergerät, begibt sie sich unter dem Vorwand, krank zu sein, in einen Streik und droht schließlich mit einem Versetzungsgesuch in einen anderen Ort. Das ruft den Unmut der Krummbacher Bürger hervor, die ihre Schwester Agnes keinesfalls verlieren wollen.

Wenngleich der Spielfilm in erster Linie unterhaltsam ist, wird mit Sozialkritik an den Verhältnissen in der DDR der 1970er Jahre nicht gespart: Gesellschaftliches Engagement und Zivilcourage des Einzelnen – hier in Gestalt der Schwester Agnes – stoßen auf gut gemeinte, aber weltfremde Funktionärsentscheidungen von oben.

Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film Schwester Agnes hat besonders in den neuen Bundesländern noch immer einen hohen Bekanntheitsgrad und wird mit dem System der DDR-Gemeindeschwester assoziiert. In Anlehnung an die beliebte Rolle der Schwester Agnes wurden daher in den letzten Jahren mehrere vergleichbare Gemeindeschwester-Modellprojekte nach ihr benannt. So zum Beispiel AGnES[1] in Leipzig oder agneszwei in Brandenburg. Im August 2018 wurden für NRW Initiativen nach diesen Modellen gefordert[2].

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. AGnES = Arzt-entlastende, Gemeinde-nahe, E-Health-gestützte, Systemische Intervention
  2. Senioren-CDU ruft nach Dorfschwestern in NRW, Artikel in der Rheinischen Post vom 10. August 2018 (Link geprüft am 22. August 2018)