Sender Torfhaus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. Februar 2016 um 20:29 Uhr durch Nekaida (Diskussion | Beiträge) (typo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sender Torfhaus
Bild des Objektes
DFMG-Hörfunkturm (links) und -Richtfunkturm (rechts) (Nordkuppe der Lerchenköpfe)
DFMG-Hörfunkturm (links) und -Richtfunkturm (rechts)
(Nordkuppe der Lerchenköpfe)
Basisdaten
Ort: Lerchenköpfe (Nordkuppe)
bei Torfhaus im Harz
Land: Niedersachsen
Staat: Deutschland
Höhenlage: 801 m ü. NN
Koordinaten: 51° 48′ 31,6″ N, 10° 32′ 5,6″ O
Verwendung: UKW-Hörfunk , Richtfunk
Besitzer: Deutsche Funkturm (DFMG)
Daten zur Sendeanlage
Anzahl an Türmen/Masten: 2
Höhe der Türme/Masten: 130  m, 57 m
Positionskarte
Sender Torfhaus (Niedersachsen)
Sender Torfhaus (Niedersachsen)
Sender Torfhaus
Lokalisierung von Niedersachsen in Deutschland
Sender Torfhaus

Der Sender Torfhaus ist eine Sendeanlage der Deutsche Funkturm GmbH (DFMG) auf den Lerchenköpfen bei Torfhaus im Harz im Landkreis Goslar, Niedersachsen (Deutschland). Betrieben werden zwei Sendetürme zur Verbreitung von UKW-Hörfunk und Richtfunk.

Geographische Lage

Der Sender Torfhaus befindet sich im Oberharz auf den Lerchenköpfen, einem zweikuppigen Höhenzug des Mittelgebirges Harz beim Altenauer Ortsteil Torfhaus. Die Sendetürme befinden sich auf der Nordkuppe (ca. 801 m ü. NN[1]). Auf der Südkuppe befindet sich der Sender Harz-West des Norddeutschen Rundfunks.

Sendeanlagen

Hörfunk-Sendeturm

Einerseits nutzt die DFMG zur Verbreitung der Hörfunkprogramme Deutschlandfunk, Radio ffn und Antenne Niedersachsen im UKW-Bereich einen 130 m hohen Sendeturm, der in den 1960er Jahren als 150 m hoher abgespannter Stahlrohrmast erbaut und zu Beginn der 1990er Jahre um 20 m verkürzt wurde.

Im Jahr 1984 plante man bei der „Genfer Wellenkonferenz“, auf der Frequenz 100,4 MHz mit 100 kW das Programm des RIAS zu übertragen. Allerdings wurde dieses nie verwirklicht, da WDR 4, welches auf 100,5 MHz vom Sender Bielstein im Teutoburger Wald übertragen wird, gestört worden wäre. Die von Torfhaus ausgestrahlten Radioprogramme sind mit handelsüblichen Radios auch im Osten Nordrhein-Westfalens, dem gesamten Norden Hessens, im Nordwesten Thüringens sowie im Westen Sachsen-Anhalts zu empfangen.

Richtfunk-Sendeturm

Andererseits nutzt die DFMG zur Verbreitung von Richtfunk einen 57 m hohen Sendeturm, der als freistehender Stahlfachwerkturm, der außergewöhnlich massiv erscheint, erbaut wurde.

Dieser Turm trug bis 1994 übereinander angeordnet zwei Parabolsegmentantennen (Cassegrain-Antennen) von je 18 m Durchmesser (Antennengewinn: 48 dB). Daneben stand seinerzeit ein nachträglich errichteter 45 m hoher Gittermast mit ebenfalls zwei Parabolsegmentantennen übereinander, jedoch von je 10 m Durchmesser.

Diese vier Antennen realisierten das eine Ende einer der fünf Überhorizont-Richtfunkverbindung (Scatter-Verbindung) über ca. 200 km nach West-Berlin im Nordosten (genauer: Fernmeldeturm Berlin-Schäferberg), welche in den Zeiten des Kalten Krieges eine entsprechende Notwendigkeit von westlicher Seite aus war, um einen Anschluss an das westdeutsche Telefonnetz möglichst unabhängig von der DDR zu ermöglichen. Der über diese Sender abgewickelte Telefonverkehr wurde zwar verschlüsselt, jedoch vom MfS (HA III) und der NVA in der DDR aufgeklärt (aber ungestört), übertragen. Im Frequenzbereich zwischen 1,7 GHz und 2,1 GHz wurden über die beiden großen Antennen drei Betriebslinien zu je 960 analogen Fernsprechkanälen (V960-System) bei einer Senderausgangsleistung von 1 kW von der damaligen Deutsche Bundespost realisiert, die zusätzlich die Übertragung von zwei analogen Fernsehprogrammen erlaubten (Austauschleitung). Über die beiden kleinen Antennen wurden zusätzlich drei Betriebslinien zu je 120 analogen Fernsprechkanälen sowie eine Schutzlinie realisiert. Die massive Bauweise zollte dabei den bei in dieser exponierten Lage häufig durch Stürme auftretenden Windkräften Tribut.

Die Anlage ist nicht mit einer ähnlichen auf dem nahegelegenen Bocksberg zu verwechseln, die auch für eine entsprechende militärisch genutzte Relaisstation nach Berlin 1948 vom britischen Militär errichtet wurde und später vom US-amerikanischen Militär betrieben wurde.

Programme und Frequenzen

Folgende UKW-Programme werden von den Sendern aus Torfhaus ausgestrahlt:

Analoger Hörfunk (UKW)

Frequenz 
(in MHz)
Programm RDS PS Regionalisierung ERP 
(in kW)
102,4 Radio ffn ___ffn__,
ffn BS-H
Braunschweig 100
103,5 Deutschlandfunk (DLF) ___DLF__ 100
106,3 Antenne Niedersachsen ANTENNE_ Braunschweig 100

Analoges Fernsehen (PAL)

Vor dem Start von DVB-T wurde analoges PAL ausgestrahlt:

Kanal Frequenz 
(MHz)
Programm ERP 
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
23 487,25 ZDF 500 D H
53 727,25 NDR Fernsehen (Niedersachsen) 500 D H

Siehe auch

Weblinks

  • Pflichtangabe Typ und/oder ID fehlt, siehe Doku
  • Pflichtangabe Typ und/oder ID fehlt, siehe Doku

Einzelnachweise

  1. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)