Siegfried Pank

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Siegfried Pank mit Violoncello piccolo bei der 68. Greifswalder Bachwoche 2014

Siegfried Pank (* 24. März 1936 in Salzwedel) ist ein deutscher Cellist und Gambist, er gilt als Nestor der Alte-Musik-Bewegung in Deutschland.

Biografie

Der Sohn eines Brückenbau-Ingenieurs und Urenkel des Leipziger Superintendenten Oskar Pank war zunächst Schüler der Landesschule Pforta, danach war er Mitglied des Thomanerchors Leipzig unter Günther Ramin. Er studierte Violoncello an der Staatlichen Hochschule für Musik in Leipzig bei August Eichhorn. Seine erste Anstellung erhielt er als Solocellist am Carl-Maria-von-Weber-Theater in Bernburg. Ab 1960 war er erster Solocellist im neuen Orchester der Musikalischen Komödie Leipzig, 1962 wurde er Mitglied des Gewandhausorchesters und ab 1973 stellvertretender Solocellist. Daneben war und ist er als Solist und Orchestermusiker tätig, er spielte u. a. im Neuen Bachischen Collegium Musicum und unternahm ausgedehnte Konzertreisen. Als Gewandhausmusiker beschäftigte er sich auf Anregung durch Wieland Kuijken und Jordi Savall intensiv mit der Viola da gamba. Seitdem steht er für ein Gambenspiel, das dem barocken Ideal nahezukommrm sucht.

1980 verließ er das Gewandhaus und nahm einen Lehrauftrag an der nunmehrigen Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy“ an und wurde dort 1984 Dozent, bis man ihn 1988 zum Professor für Violoncello und Viola da gamba berief. 1991 begründete er die Fachrichtung Alte Musik und baute diese auf. Im Jahr 2001 wurde Pank emeritiert, im Sommer 2006 endete sein Lehrauftrag. Er hielt Seminare und Meisterkurse ab und publizierte vieles, vor allem über die Aufführungspraxis und Interpretation der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts. Auch ist er Jurymitglied beim Deutschen Musikrat sowie bei mehreren internationalen Wettbewerben, so beim Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb in Leipzig, beim Bach-Abel-Wettbewerb in Köthen und bei den Magdeburger Telemann-Festtagen.

Siegfried Pank erhielt am 10. September 2008 im Rahmen eines Konzerts der Bachtage Potsdam den Ehrenpreis der Brandenburgischen Bach-Gesellschaft. Er wurde damit für seine künstlerischen, musikwissenschaftlichen und pädagogischen Verdienste um die Bach-Pflege und für sein Engagement für die Potsdamer Bachtage geehrt.[1][2]

Nach wie vor entfaltet Pank eine rege musikalische Tätigkeit, gemeinsam mit anderen Solisten, dem barocktrio gotthold schwarz (mit Hans Christoph Becker-Foss), dem Leipziger Concert und zahlreichen weiteren Ensembles wie dem Sächsischen Vocalensemble.[3]

Pank lebt in Markkleeberg bei Leipzig. Sein Sohn Sebastian Pank ist ebenfalls Musiker und der Gründer und Inhaber des auf Alte Musik spezialisierten Plattenlabels Raumklang auf Schloss Goseck.

In Würdigung für die Verbreitung von Telemanns Werken erhielt Pank am 9. März 2012 im Rahmen des Eröffnungskonzerts der 21. Telemann-Festtage den Georg-Philipp-Telemann-Preis der Landeshauptstadt Magdeburg.[4]

Einzelnachweise

  1. Matthias Müller: Abend der Viola da Gamba – Bachtage-Ehrenpreis für den Solisten Siegfried Pank. In: Märkische Allgemeine, Potsdamer Stadtkurier, vom 12. September 2008
  2. Siegfried Pank auf der Website der Brandenburgischen Bachgesellschaft, abgerufen am 14. Oktober 2011
  3. Konzerttermine von Siegfried Pank
  4. mdr.de: Telemann-Festtage in Magdeburg. abgerufen am 12. März 2012

Literatur

  • »Unkraut jäten, damit man nicht den Überblick verliert...« Interview mit Prof. em. Siegried Pank anlässlich seines 70. Geburtstages. In: JOURNAL Zeitschrift der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig, Nr. 21, Sommersemester 2006, S. 46 f.
  • Werner Wolf: Siegfried Pank 75. Ein Leben für Cello, Gambe und Alte Musik. In: Leipziger Volkszeitung vom 24. März 2011, S. 10

Weblinks