Surheide (Bremerhaven)
Surheide Seestadt Bremerhaven
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Koordinaten: | 53° 31′ N, 8° 38′ O |
Höhe: | 7,5 m ü. NN |
Fläche: | 3 km² |
Einwohner: | 2933 (31. Dez. 2014) |
Bevölkerungsdichte: | 978 Einwohner/km² |
Postleitzahl: | 27574 |
Vorwahl: | 0471 |
Lage von Surheide in Bremerhaven
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Surheide ist ein Stadt- und Ortsteil im Stadtbezirk Süd der Stadtgemeinde Bremerhaven im deutschen Bundesland Freie Hansestadt Bremen.
Geografie
Der Stadtteil Surheide liegt im Südosten der Stadt und grenzt im Westen an die Stadtteile Wulsdorf und Geestemünde, im Norden an den Stadtteil Schiffdorferdamm sowie im Osten und Süden an die niedersächsischen Gemeinden Schiffdorf und Loxstedt. Die Höhe 7,5 m über NN wird an der Schule erreicht.[1]
Der Düllhamm ist ein 4,3 Hektar großes Naturschutzgebiet im Landschaftsschutzgebietes Surheide-Süd/Ahnthammsmoor. Südlich grenzt es an die Bahnstrecke Bremerhaven–Buxtehude.
Geschichte
Surheide ist der jüngste Ortsteil von Bremerhaven. Eine mögliche Deutung des Ortsnamens: Sur kommt von Süd. Der frühere Flurname bedeutet also südliche Heide. Eine andere Deutung besagt: Surheide komme aus dem Plattdeutschen und bedeute „saure Heide“, weil der Acker der Schiffdorfer Bauern saurer Boden gewesen sei.[2]
Am 19. Dezember 1937 wurde am Vieländer Weg der Grundstein für die ersten 175 Siedlungshäuser der so genannten Otto-Telschow-Stadt gelegt.[3][4] Die Grundstücke hatten Schiffdorfer Bauern der Niedersächsischen Heimstätte erst unter Androhung einer Enteignung verkauft. Die Siedler waren Werft- und Fischereihafenarbeiter sowie Seeleute, die als Siedlergemeinschaften gute Kontakte pflegten. Die Siedlung Surheide war Teil des Barackenräumprogramms. Die ersten Familien, die ein Haus bekamen, waren die kinderreichen Familien, die "auf der Bult" wohnten. Sie wohnten hinter den Drahtseilwerken, wo jetzt Schule und Häuser stehen, - in selbstgezimmerten Häusern. Nur ein Feldweg führte in die Gegend. Sonst waren da Gärten und Wiesen - etwas weiter das Ausflugslokal "Imelspark".[5] Viele Straßenbenennungen erfolgten nach NS-Größen[6], geografischen Orten in Bayern und im 1938 ins Deutsche Reich eingegliederten Österreich. Die Schule nahm 1940 den Unterricht auf.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Siedlung in „Surheide“ umbenannt. Die Blütezeit der Siedlung war in den 1950er und 1960er Jahren:
„Mit drei Schlachtern, fünf Kaufläden, zwei Friseuren, zwei Schustern, zwei Bäckern, Post, Sparkasse, Fischräucherei, Gemüse- und Kohlenhandel, Schlosser, Glaser, Zahnarzt, Gärtnerei.“
Der Tuspo wurde 1952 gegründet, und am Dullmannsweg, heute Wulsbergen, entstand in den 1950er Jahren eine Sportanlage, die in den 1980er Jahren einen Rasenplatz erhielt. 1950 verband die Verkehrsgesellschaft Bremerhaven (VGB) den Ort mit einer Omnibuslinie. Die ev.-luth. Auferstehungskirche Surheide mit dem freistehenden Glockenturm und seinem sehr spitzen Turmhelm entstand 1968.
1971 wurde Surheide durch eine Neueinteilung der Ortsteile in Bremerhaven zum Stadtteil.
Einwohnerentwicklung
- 2001: 3126 Einwohner
- 2005: 3135 Einwohner
- 2011: 2968 Einwohner
Politik
Alle Bürger – auch Initiativen, Gruppen und Vereine, Schulen, Kindergärten, Kirchgemeinde und anderer Einrichtungen – können in der öffentlichen Stadtteilkonferenz Surheide (STK) an der Gestaltung des Stadtteils mitwirken, und diese durch ihre Sprecher gegenüber dem Magistrat der Seestadt Bremerhaven und der Bremerhavener Stadtverordnetenversammlung vertreten. Die erste Stadtteilkonferenz fand am 14. April 1994 statt.
Öffentliche Einrichtungen
Allgemeine Einrichtungen
Schulen
- Surheider Grundschule, Isarstraße 58
Soziale Einrichtungen
- Freizeitheim Lücke, Carsten-Lücken-Straße 18 (direkt hinter der Stadtteilgrenze Schiffdorferdamm)
- Ev.-luth. Kindertagesstätte Surheide, Carsten-Lücken-Straße 125
Kirche
- Evangelisch-lutherische Auferstehungskirche Surheide, Carsten-Lücken-Str. 127
Sport
- Turn- und Sportverein Surheide von 1952 (Tuspo)
- Sportanlage Wulsbergen 14
Verkehr
ÖPNV
Die BremerhavenBus-Linien 503 und 509 enden in Surheide.
Individualverkehr
Der Stadtteil liegt direkt an der Anschlussstelle Bremerhaven-Geestemünde der Bundesautobahn 27.
Literatur
- Rosemarie Blum: 75 Jahre Surheide – Von der Siedlung zum Stadtteil. Bremerhaven 2012.
- Susanne Schwan: Die Siedler auf der sauren Heide – Heute vor 75 Jahren: „Urgesteine“ erinnern an die Grundsteinlegung der Siedlung „Otto-Telschow-Stadt“ am 19. Dezember 1937. Nordsee-Zeitung vom 19. Dezember 2012, Online-Version
Weblinks
- Internetseite des TUSPO Surheide 1952 e.V.
- Internetseite des Auferstehungskirche Surheide
- Internetpräsentation des Verbands Wohneigentum – Siedlergemeinschaft Surheide / Seebeck
- Stadtteil Surheide Geschichte auf www.bremerhaven.de
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Bremen; Jahrbuch 2008
- ↑ Bericht der Nordsee-Zeitung Die Siedler auf der sauren Heide (siehe Literatur)
- ↑ Telschow war Gauleiter der NSDAP.
- ↑ Vom Leben in den späten 50er Jahren in Surheide berichtet eine Hausfrau
- ↑ Informationen lt. Leserbrief einer Zeitzeugin in der Nordsee-Zeitung v. 15. Januar 2013.
- ↑ Nach 1945 wurden die Straßen umbenannt, die den Namen eines NSDAP-Vertreters trugen: Donauplatz (früher Platz der Alten Garde), Illerstraße (Arthur Wiegels-Straße [Wiegels war ein SA-Mann aus der Elbmarsch]), Innstraße (Albert Leo Schlageter-Straße), Isarstraße (Dietrich Eckart-Straße), Lechstraße (Wilhelm Gustloff-Straße)