Tag des offenen Denkmals

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Tag des offenen Denkmals 2006 im Höchster Schloß, Frankfurt am Main

Der Tag des offenen Denkmals ist eine jährlich im Herbst wiederkehrende Tagesveranstaltung in Deutschland. Ihr Ziel besteht darin, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren und Interesse für die Belange der Denkmalpflege zu wecken. Sie ist der nationale Beitrag zu den europaweiten European Heritage Days.

Koordination

Der Tag wird durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz[1] koordiniert, jedoch lokal in den einzelnen Bundesländern organisiert (freiwillig und in unterschiedlichem Ausmaß).

Die jeweiligen Jahresthemen sind nicht verbindlich, um weitgehend flächendeckend ein breites Spektrum an geöffneten Denkmalen zu erreichen. Sie sollen aber nach Möglichkeit Berücksichtigung finden, auch um bisher vernachlässigten Themen mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen.

Veranstaltungen

Seit 1993 findet der Tag des offenen Denkmals jährlich am zweiten Sonntag im September statt. An diesem Tag werden historische Bauten und Stätten, die sonst nicht zugänglich sind, geöffnet. Dabei führen Fachkundige in den Objekten oder auf dem jeweiligen Gelände Führungen durch.

Datum Thema Anmerkungen
12. September 1993 Am ersten bundesweiten Denkmaltag öffneten in 1200 Kommunen rund 3500 Denkmale. Die Besucherzahl betrug etwa zwei Millionen Personen.
11. September 1994 Handwerk, Gewerbe, Technik
10. September 1995
8. September 1996 Es waren 1600 Kommunen mit rund 5000 geöffneten Denkmalen beteiligt. Die Besucherzahl erreichte die 3-Millionen-Grenze.
14. September 1997
13. September 1998 Zum ersten Mal wurde der Tag des offenen Denkmals mit einer Festveranstaltung eröffnet; sie fand in Quedlinburg statt.
12. September 1999 Europa – ein gemeinsames Erbe Erstmals stand ein einheitliches Thema über der Veranstaltung; die Zahl von 2100 Kommunen mit über 5500 Denkmalen und 3,2 Millionen Besuchern wurde erreicht.
10. September 2000 Alte Bauten – Neue Chancen
9. September 2001 Denkmal als Schule – Schule als Denkmal
8. September 2002 Ein Denkmal steht selten allein: Straßen, Plätze und Ensembles Unter dem Eindruck der Hochwasserkatastrophe, die zahlreiche Denkmale bedrohte und beschädigte, manche gar vernichtete, bekam das Motto die doppelte Bedeutung der Solidarität mit den betroffenen Denkmalbesitzern. Eine große Spendenaktion wurde ins Leben gerufen. 2500 Kommunen mit über 6500 Denkmalen nahmen teil; sie wurden von über 3,5 Millionen Besuchern besichtigt.
14. September 2003 Geschichte hautnah: Wohnen im Baudenkmal Über 2500 Kommunen mit rund 6700 Denkmalen nahmen teil. Es wurden 4 Millionen Besucher gezählt. Die Eröffnungsveranstaltung fand in Lübeck statt.
12. September 2004 Wie läuft's? – Schwerpunktthema Wasser Mehr als 4 Millionen Interessierte besuchten die über 6700 geöffneten Kulturdenkmale. Die Eröffnungsveranstaltung fand in Weimar statt.
11. September 2005 Krieg und Frieden Es wurden wie in den beiden Vorjahren wieder rund 4 Millionen Denkmalbesucher gezählt. Die Eröffnungsveranstaltung fand in Dresden statt.
10. September 2006 Rasen, Rosen und Rabatten – historische Gärten und Parks Das Eröffnungsfest fand in Berlin statt; es beteiligten sich diesmal rund 4,5 Millionen Personen.
9. September 2007 Orte der Einkehr und des Gebets – historische Sakralbauten Das Motto wurde aktiv von den großen Religionsgemeinschaften mitgetragen und führte zu einer Rekordbeteiligung von etwa 5,5 Millionen Besuchern in 3.450 Orten. Mit Regensburg war wieder eine Stadt des UNESCO-Welterbes Gastgeberin der Eröffnungsveranstaltung.
14. September 2008 Vergangenheit aufgedeckt – Archäologie und Bauforschung Dieser Tag setzte den Schwerpunkt auf Arbeit und Arbeitstechniken der Archäologie bei der Untersuchung und Erforschung alter Baudenkmale von der Steinzeit bis in die Neuzeit. Ort der Eröffnungsveranstaltung war Esslingen.
13. September 2009 Historische Orte des Genusses Alle historischen Orte und Stätten stehen im Mittelpunkt, an denen damals wie heute Genießen, die Erholung und das Vergnügen großgeschrieben werden: Von historischen Gasthäusern, Hotels, Kuranlagen und Bädern, Sport- und Spielstätten, Parks, Konzert-, Theater- und Kinosälen bis hin zu ganz privaten „Orten des Genusses“. Ort der Eröffnung war Potsdam.
12. September 2010 Kultur in Bewegung – Reisen, Handel und Verkehr Kaufmannshäuser, Bahnhöfe, Straßen, Kanäle oder historische Verkehrsmittel sind Beispiele für dieses Thema, aber auch historische Orte der Migration und kulturellen Begegnung, die den Einfluss fremder Baumeister oder Handwerker auf die Architektur zeigen. Auch Pilgerwege und Handelsrouten können zur Darstellung des Themas beitragen. Ort der bundesweiten Eröffnung war Lüneburg. Nach Angaben der Deutschen Stiftung Denkmalschutz nahmen 4,5 Millionen Besucher bundesweit teil. Zu sehen waren mehr als 7.500 geöffnete Denkmale in über 2.600 teilnehmenden Städten und Gemeinden.[2][3]
11. September 2011 Romantik, Realismus, Revolution – Das 19. Jahrhundert Gezeigt wurden die stilistische Vielseitigkeit, der rasante technische Fortschritt und der sich in der Architektur widerspiegelnde gesellschaftliche Wandel dieser Epoche. (Rhein-)Romantik, Klassizismus, Jugendstil und die nüchternen Wohnquartiere in den Arbeitervierteln großer Städte sowie technische und industrielle Denkmale und die Archäologie des 19. Jahrhunderts füllten unter anderem den Themenrahmen.[4] Ort der bundesweiten Eröffnung war Trier.[5]
9. September 2012 Holz[6] Das Motto Holz soll mehrfach interpretiert werden. Auch „lebendiges Holz“ in Gärten und Parks oder alte Dorflinden gehören dazu. Weitere Beispiele sind Fachwerkkonstruktionen, Dachstühle, Kirchenausstattungen, Innenausbauten als Zeugnis von Tischler- und Schreinerkunst, Holz in Industrie und Technik, Holzkonservierung, Archäologie und Datierung durch Holz sowie hölzerne Gebrauchsgegenstände. Ort der bundesweiten Eröffnung war Bremen.[7]
8. September 2013 Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale? Das Motto trifft auf viele Denkmale und Denkmalgattungen zu und wirft Fragen für Denkmalschützer und Denkmalpfleger auf, die am Tag des offenen Denkmals diskutiert und beantwortet werden können: Was ist wert, erhalten zu werden und weshalb? Was macht Denkmale unbequem und warum? Gibt es überhaupt „bequeme“ Denkmale? Die bundesweite Eröffnung fand in Saarbrücken statt.[8]
14. September 2014 Farbe Die bundesweite Eröffnungsveranstaltung fand in Hamburg statt.
13. September 2015 Handwerk, Technik, Industrie Eröffnungsveranstaltung in der Stadt Halle (Saale). Im Ruhrgebiet, dem Herzen der Industrie, werden zahlreiche Denkmäler geöffnet, die bisher der Öffentlichkeit noch nicht zugänglich waren. Außerdem offen an diesem Tage: auch die denkmalgeschützten Kunsthäuser im Kunstgebiet Rhein - Ruhr.
11. September 2016 Gemeinsam Denkmale erhalten Eröffnungsveranstaltung in Augsburg.

Literatur

  • Deutsche Stiftung Denkmalschutz (Hrsg.): Sonderheft zum Tag des offenen Denkmals 14. September 2014, Jahresthema 2014 Farbe, GGP Media GmbH, Pößneck o. J. [2014].

Siehe auch

Weblinks

Commons: Tag des offenen Denkmals – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. "Denkmal-Chefin" Dr. Rosemarie Wilcken im Gespräch, Radio Bremen, Rosemarie Wilcken, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, zum Tag des offenen Denkmals 2012 in Bremen, 4. September 2012, PDF 27 kB
  2. Barbara Waldvogel: „Tag des offenen Denkmals“. Wo das Rad der Zeit sich dreht. In: Schwäbische Zeitung vom 10. September 2010
  3. http://www.tag-des-offenen-denkmals.de/presse/pm-archiv36.html Presseveröffentlichung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, gesichtet 13. September 2010
  4. http://www.tag-des-offenen-denkmals.de/thema/ tag-des-offenen-denkmals.de, gesichtet 6. Dezember 2010
  5. Ankündigung 2011
  6. Thema des Tag des offenen Denkmals am 9.September 2012
  7. http://bremen4u.weser-kurier.de/Citytalk/Deine-Stadt/Bremen-News/Tag-des-offenen-Denkmals,28129
  8. http://www.tag-des-offenen-denkmals.de/thema/ tag-des-offenen-denkmals.de, gesichtet 26. Oktober 2012