Taurusgebirge

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Demirkazik-Gipfel in der Region Niğde
Karacaören-Stausee im Taurusgebirge, nahe Antalya
Taurusgebirge, gesehen von einem Flugzeug aus

Das Taurusgebirge (türkisch Toros Dağları) ist ein über 1000 km langes System von Gebirgsketten in Vorderasien. Es beginnt im Süden der Türkei, wo es großteils der Mittelmeer-Küste folgt, und verläuft nördlich von Syrien bis zum Vansee. Im Mittel- und Ostteil stellt das Taurusgebirge die zerklüfteten Ausläufer des anatolischen Hochlands dar, aus dem der Euphrat in die Ebenen von Syrien strömt. Auch der Göksu und der Tigris entspringen im Taurus.

Die Bergkette erstreckt sich in einer Kurve vom See von Eğirdir im Westen zu den Ausläufern des Euphrat im Osten, hier erreichen zahlreiche Berge Höhen zwischen 3.000 und 3.700 m. Nördlich von Tarsos liegt die im Altertum so genannte Kilikische Pforte, ein Pass in das fruchtbare Tiefland.

Der erodierte Kalkstein formt heute karstige Landschaften mit Wasserfällen, unterirdischen Flüssen und den größten Höhlensystemen Asiens.

Geologie

Die Gebirgsketten des Taurus beginnen als Zweitausender beim Mittelmeer (Muğla, Antalya) und drehen dann nach Nordosten bis fast zum Schwarzen Meer und in Richtung Armenien. Dabei teilen sie sich in Parallelketten und reichen stellenweise an die 4.000 Meter heran. Die Erosion entlang geologischer Störungen und durch Flusstäler konnte mit der alpiden Hebung nicht ganz schritt halten, weil die Gebirgsbildung hier besonders heftig war. Die Gebirge setzen sich in einem riesigen Bogen über die Südost-Türkei und tausende Kilometer in das persische Elburs- bzw. Zagros-Gebirge und den Hindukusch fort. Viele dieser Regionen werden periodisch von Erdbeben und auch Vulkanismus betroffen, wenn sich Teile der Erdkruste verschieben.

Auch im Osttaurus treten NO-SW parallelen Kettensysteme auf, wie sie in Mittelanatolien typisch sind. Nach Osten fächern sie sich immer weiter auf. Die Höhe der einzelnen Gebirgszüge liegt zwischen 3.000 und 4.400 m, die Talbereiche zwischen den Höhenzügen um 2.000 m.

Südlich des Berges Süphan dehnen sich die Taurusketten bis zum Vansee und Hakkari. Die südöstlichen Ausläufer sind jedoch um durchschnittlich 1.000 m niedriger.

Im Umkreis des Vansees - halb zwischen dem Nordirak und Armenien - treffen die beiden Gebirgszonen auf das Armenische Hochland. Hier haben ganze Ketten von Vulkanen mächtige vulkanische Decken entstehen lassen. Neben dem Ararat (5.165 m) und dem Berg Süphan (4.058 m) sind noch der Vulkan Nemrut (3.050 m) und weiter westlich der Erciyes Dağı (3.916 m) und der Hasan Dağı (3.300 m) zu erwähnen.

Das Hochland ist intensiv gefaltet und bildete deshalb eine Vielzahl von tektonischen Becken, die durch Flusssedimente teilweise zu Ebenen wurden. Dadurch finden sich in der Region auch mehrere große Seen.

Weblinks

Commons: Taurusgebirge – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien