Thalheim (Happurg)

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Thalheim
Gemeinde Happurg
Koordinaten: 49° 28′ N, 11° 33′ OKoordinaten: 49° 27′ 34″ N, 11° 32′ 32″ O
Höhe: 405 m ü. NHN
Einwohner: 259
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 91230
Vorwahl: 09157
Ortsansicht, Blick nach Süd-Osten
Ortsansicht, Blick nach Süd-Osten

Thalheim ist ein Gemeindeteil von Happurg im Landkreis Nürnberger Land (Mittelfranken, Bayern).

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kirchdorf Thalheim ist umgeben vom Mühlberg (538,8 m ü. NHN), Seeberg, Mühlleiten und Eicha (486,1 m ü. NHN) und liegt im Albachtal. Im Ortsgebiet münden drei Bäche in den Albach. Die Staatsstraße 2236 durchzieht den Ort von Förrenbach kommend als Alfelder Straße. Sie führt weiter nach Alfeld. In der Ortsmitte beginnt die Kreisstraße LAU 27, die in den Nachbarort Heldmannsberg führt. Von Thalheim aus gelangt man auch auf die Jurahochfläche nach See.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss
Schlosskapelle
Der Herrensitz 1701

Nach dem Landshuter Erbfolgekrieg im Jahr 1504, in dem die Nürnberger König Maximilian I. Waffenhilfe leisteten und dafür umfangreichen bayerischen Grundbesitz im Osten der Stadt erhielten, wurde Thalheim Besitz der freien Reichsstadt Nürnberg. In Thalheim befindet sich ein Schloss, das im Jahr 2005 mit dem Denkmalpreis des Bezirks Mittelfranken ausgezeichnet wurde. An Stelle eines vom Hochwasser zerstörten Baues in den Jahren 1709 bis 1713 wurde im Auftrag des Nürnberger Patriziers Siegmund Elias Holzschuher nach Plänen des Nürnberger Landbaumeisters Johann Ulrich Mösel ein zweigeschossiger Walmdachbau mit polygonalem Treppenturm errichtet. Nach einem Großbrand wurde es wiederhergestellt.

Unmittelbar neben dem Schloss befindet sich die evangelische Kirche St. Peter und Paul. Sie wurde ungewöhnlicherweise über einem Bach errichtet. Ein Hammermeister namens Peter Tetzel ließ 1424 zu seinem Herrensitz noch eine Kapelle bauen. Die Kirche gehört seitdem dem Schlossbesitzer und seit 1909 der Familie Panzer. In der Kirche befindet sich eine schön gestaltete Stuckdecke (1727), ein Herrschaftsstuhl auf der Empore mit dem Holzschuher-Wappen (Jahreszahl 1754) und eine Kanzel aus dem 17. Jahrhundert. Im gotischen Chor mit Kreuzrippengewölbe wurde 1754 ein Altar im Rokoko-Stil mit Blüten- und Kettendekor eingefügt.[1] Die Kirche ist als Baudenkmal (D-5-74-128-57) ausgewiesen.

Am 1. Januar 1972 wurde das bis dahin selbständige Thalheim in die Gemeinde Happurg eingegliedert.[2]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ort sind mehrere Bauunternehmen, ein Transportunternehmen, ein Sägewerk, ein Bäcker, ein Elektriker, zwei Schreiner, ein Zimmerer, ein Metallbauer, ein Steinmetz, ein Installateur und zwei Heilpraktiker ansässig. Bekannt ist die Thalheimer Bauernwurst, die auf das Jahr 1887 zurückgeht. Allerdings wird sie mittlerweile in Lauterhofen produziert.

Natur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teufelskanzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen Thalheim und Förrenbach liegt die Felsburg Teufelskanzel als klobige Felskuppe auf einer Höhe von 460 m ü. NHN in der Form einer Kanzel. Von der Felsburg hat man einen weiten Blick über das Förrenbachtal. Sie ist als Geotop (574R023)[3] und Naturdenkmal (ND-Nr. ND-05175) ausgewiesen.

Förrenbachtal, Panoramablick von der Teufelskanzel

Steinerne Rinne[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unmittelbar an der Staatsstraße 2236 in Richtung Happurg befindet sich eine sehenswerte und nahezu naturbelassene Steinerne Rinne, die Steinerne Rinne bei Thalheim. Siehe auch Liste der Steinernen Rinnen in Bayern.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Thalheim (Happurg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. St. Peter und Paul, Thalheim (Memento des Originals vom 31. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.offene-kirche-bayern.de (abgerufen am 25. Januar 2015)
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 481.
  3. Geotop: Teufelskanzel (Abgerufen am 25. Januar 2015)