The Jam

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The Jam

The Jam in Newcastle 1982
v. l. n. r.: Paul Weller, Rick Buckler, Bruce Foxton
Allgemeine Informationen
Herkunft Woking, Surrey, England
Genre(s) Punkrock, Mod Revival, New Wave
Gründung 1972
Auflösung 1982
Gründungsmitglieder
Paul Weller
Bass, Gesang
Bruce Foxton
Rick Buckler (* 6. Dezember 1955 in Woking, Surrey)
Gitarre
Steve Brookes (bis 1975)
Letzte Besetzung
Paul Weller
Bass, Gesang
Bruce Foxton
Rick Buckler
US-Single Strange Town / The Butterfly Collector aus gelbem Vinyl, 1979

The Jam war eine englische Band. Sie existierte von 1972 bis 1982 und bestand aus Paul Weller, Bruce Foxton und Rick Buckler. Gründungsmitglied war auch Steve Brookes, der jedoch noch vor der ersten Platte wieder ausstieg. Die Musik der Gruppe verband Einflüsse des frühen Punks, der Mods der 1960er Jahre (wie beispielsweise The Who oder The Kinks, die auch immer wieder von The Jam gecovert wurden) und des R&B im Motown-Sound miteinander. Der musikalische Kopf des Punk-Trios war Paul Weller, der mit wenigen Ausnahmen die Lieder der Gruppe komponierte.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1977 unterschrieb die Gruppe ihren ersten Plattenvertrag bei Polydor[1] und veröffentlichte die erste Single In the City. Es folgte das Debütalbum gleichen Titels.[2]

The Jam wurde innerhalb weniger Jahre zu einer der erfolgreichsten Musikgruppen in Großbritannien und entwickelte sich vom rebellischen Punk- beziehungsweise Powerpop-Format schnell zu einer musikalisch und textlich einfallsreichen Band. Die Formation stand dabei zu Ende der 1970er Jahre praktisch als Inbegriff des ersten großen kritischen Generationsumbruchs in der britischen Rockmusik bzw. in der Popkultur überhaupt: Die großen Stars (und Vorbilder) der 1960er Jahre (The Who, The Rolling Stones und andere) waren in die Jahre gekommen, zählten immer mehr zum Establishment und imitierten sich dabei zusehends unfreiwillig selbst, ohne dem revolutionären und frischen Anspruch ihrer frühen Jahre noch gerecht werden zu können. Dies wurde von Paul Weller (wie auch von vielen anderen Zeitgenossen der Punk-Ära) erkannt und in der eigenen künstlerischen Absicht thematisiert.

Jede Single erreichte kurz nach Veröffentlichung einen oberen Platz in den Charts.[3] International am bekanntesten sind die Hits Going Underground und Town Called Malice. Auch die Alben, unter denen All Mod Cons oft als die entscheidende Platte gilt, waren sehr erfolgreich. Der große Erfolg in den USA blieb jedoch aus. Auf dem Höhepunkt des Erfolgs löste Paul Weller die Gruppe auf, weil er sich in der Band musikalisch zu eingeengt fühlte.

Die Gruppe gab ihr Abschlusskonzert am 11. Dezember 1982 im Conference Centre in Brighton.

In späteren Jahren relativierte der nun ebenfalls in die Jahre gekommene „Modfather“ Weller seine Kritik an der Vorgeneration von Rockmusikern. Buckler spielte danach noch bei der Gruppe Time UK und arbeitet heute als Möbelrestaurator.

Nachfolgeprojekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paul Weller war nach der Auflösung von The Jam mit anderen Projekten – zunächst mit The Style Council, dann als Solokünstler – ebenfalls erfolgreich.

Nach einer kurzen Solokarriere mit dem Album Touch Sensitive schloss sich der Bassist Bruce Foxton 15 Jahre lang der Punkband Stiff Little Fingers an und spielte mit ihr gemeinsam fünf Alben ein, bei denen Foxton auch als Songschreiber in Erscheinung trat. Für Paul Wellers Soloalbum Wake Up the Nation (2010) kollaborierte er zum ersten Mal wieder musikalisch mit seinem ehemaligen Bandkollegen.

Seit 2007 touren Bruce Foxton und Rick Buckler unterstützt von Russell Hastings (Gesang und Gitarre) und David Moore (Gitarre und Keyboard) auch unter dem Namen From the Jam. Die Gruppe spielt bei ihren Konzerten bekannte Stücke ihrer ehemaligen Band. Im November 2008 veröffentlichte die Gruppe eine Doppel-DVD eines Konzerts im „The Forum“ in London. Paul Weller ist an dem Projekt nicht beteiligt. Er äußerte sich bislang stets negativ zum Thema „Wiedervereinigung der Jam“. In einem Interview aus dem Jahr 2006 sagte er: „Let me just nip that in the bud right now. That will never, ever happen.“[4] Im September 2009 verließ Rick Buckler die Band und wurde durch Mark Brzezicki ersetzt.

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5][6][7]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK  US
1977 In the City UK20
Silber
Silber

(19 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 20. Mai 1977
This Is the Modern World UK22
(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 28. November 1977
1978 All Mod Cons UK6
Gold
Gold

(18 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 3. November 1978
1979 Setting Sons UK4
Gold
Gold

(20 Wo.)UK
US137
(8 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 16. November 1979
1980 Sound Affects UK2
Gold
Gold

(20 Wo.)UK
US72
(11 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 28. November 1980
Charteintritt in US erst 1981
1982 The Gift UK1
Gold
Gold

(25 Wo.)UK
US82
(16 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 12. März 1982

Livealben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5][6][7]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK  US
1982 Dig the New Breed UK2
Gold
Gold

(16 Wo.)UK
US131
(9 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 10. Dezember 1982
1993 Live Jam UK28
(4 Wo.)UK
2002 At the BBC UK33
(3 Wo.)UK
2015 Fire and Skill – The Jam Live UK84
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 30. Oktober 2015

Kompilationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5][6][7]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK  US
1983 Snap! UK2
Platin
Platin

(38 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 14. Oktober 1983
1984 Compact Snap! UK39
Gold
Gold

(4 Wo.)UK
Charteinstieg nach Wiederveröffentlichung 2005
gekürzte Fassung des Albums Snap!
1991 Greatest Hits UK2
Gold
Gold

(26 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1. Juli 1991
1992 Extras UK15
Gold
Gold

(5 Wo.)UK
1996 Collection UK58
(2 Wo.)UK
1997 Direction Reaction Creation UK8
Platin
Platin

(5 Wo.)UK
The Very Best Of UK9
(16 Wo.)UK
2002 The Sound of the Jam UK3
Gold
Gold

(10 Wo.)UK
2015 About the Young Idea UK36
Gold
Gold

(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 22. Juni 2015
Doppelalbum
2017 1977 UK49
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 20. Oktober 2017
5-CD-Box zum 40-jährigen Bandjubiläum (u. a. mit Remasters der ersten beiden Alben von 1977)

Weitere Kompilationen

  • 1992: Wasteland
  • 1992: Jam Covers
  • 1993: Beat Surrender (UK: PlatinPlatin)
  • 1997: The Jam
  • 2000: Millennium Edition
  • 2001: The Singles 1977–79
  • 2001: The Singles 1980–82
  • 2001: Town Called Malice
  • 2005: Gold
  • 2006: Classic – The Jam
  • 2006: The Jam Story (2 CDs)
  • 2007: 30 Years of Fire and Skill
  • 2008: The Collection
  • 2012: That’s Entertainment: The Collection (UK: SilberSilber)
  • 2012: Classic Album Selection (Six Albums 1977–1982) (Box mit 6 CDs)
  • 2013: The Studio Recordings (Box mit 8 LPs)

EPs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5][6][7]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK  US
1982 The Jam US176
(7 Wo.)US
The Bitterest Pill (I Ever Had to Swallow) UK2
Silber
Silber

(11 Wo.)UK
US135
(14 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 10. September 1982
1983 Beat Surrender UK1
Silber
Silber

(9 Wo.)UK
US171
(4 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 26. November 1982

Weitere EPs

  • 1983: Live! EP

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[5][6]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK
1977 In the City
In the City
UK36
(16 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 15. April 1977
All Around the World
UK13
(15 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 15. Juli 1977
The Modern World
This Is the Modern World
UK36
(11 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 21. Oktober 1977
1978 News of the World
UK27
(12 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 24. Februar 1978
David Watts / “A” Bomb in Wardour Street
All Mod Cons
UK25
(15 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 18. August 1978
Down in the Tube Station at Midnight
All Mod Cons
UK15
Silber
Silber

(13 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 9. Oktober 1978
1979 Strange Town
UK15
Silber
Silber

(18 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 9. März 1979
When You’re Young
UK17
(11 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 17. August 1979
The Eton Rifles
Setting Sons
UK3
Silber
Silber

(16 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 26. Oktober 1979
1980 Going Underground / Dreams of Children
UK1
Platin
Platin

(21 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 10. März 1980
Start!
Sound Affects
UK1
Silber
Silber

(11 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 11. August 1980
1981 That’s Entertainment
Sound Affects
UK21
Gold
Gold

(13 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 30. Januar 1981
Funeral Pyre
UK4
Silber
Silber

(10 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 14. Mai 1981
Absolute Beginners
UK4
(9 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 12. Oktober 1981
1982 Town Called Malice / Precious
The Gift
UK1
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(13 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 29. Januar 1982
Just Who Is the 5 O’Clock Hero
The Gift
UK8
(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 26. Juni 1982

Weitere Singles

  • 1980: Pop Art Poem
  • 1982: Tales from the Riverbank
  • 1983: Move On Up

Videoalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1982: Trans Global Unity Express
  • 1983: Video Snap!
  • 1991: Greatest Hits
  • 2002: 1977–1982 – The Complete Jam on Film (UK: GoldGold)
  • 2006: Punk Icons – The Ultimate Review

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. The Jam: In the City / The Polydor Demos: February 1977 / This Is the Modern World / Live 1977 + John Peel Sessions. 20. Oktober 2017, abgerufen am 1. Juli 2023 (englisch).
  2. John Curley: Paul Weller discusses his songs in wonderfully comprehensive new book. 12. Mai 2023, abgerufen am 1. Juli 2023 (englisch).
  3. Chartsurfer.de: The Jam - Songs. Abgerufen am 1. Juli 2023.
  4. Weller rules out The Jam reunion; abgerufen am 19. November 2008.
  5. a b c d e Chartquellen: UK US
  6. a b c d e Gold-/Platin-Datenbank UK
  7. a b c d The Billboard Albums von Joel Whitburn, 6th Edition, Record Research 2006, ISBN 0-89820-166-7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: The Jam – Sammlung von Bildern