Theodor Mintrop
Theodor Mintrop (* 14. April[3] 1814 in Essen-Werden; † 30. Juni 1870 in Düsseldorf) war ein deutscher Maler der Romantik und der Düsseldorfer Malerschule.[4]
Leben
Er wurde auf Gut Barkhov in Heidhausen geboren. Bis zu seinem 30. Lebensjahr diente er als Knecht auf dem Gut seines Bruders. Der Düsseldorfer Künstler Eduard Geselschap, der zusammen mit Heinrich Oecklinghaus auf den Autodidakten aufmerksam geworden war, erreichte bei Wilhelm von Schadow, dass er trotz seines Alters 1844 in die Kunstakademie Düsseldorf aufgenommen wurde. Geselschap nahm Mintrop für den Rest seines Lebens in eine Wohngemeinschaft in der Jägerhofstraße 10[5][6] auf, die er selbst dann nicht beendete, als er heiratete. Seiner Braut Lotte Rose bedeutete Geselschap, dass sie fortan in einer Dreiergemeinschaft leben würden, was durch Eheringe unter den Dreien symbolisiert wurde. Vierundzwanzig Jahre währte die ungewöhnliche Wohngemeinschaft am Hofgarten in Düsseldorf. Ein weiterer Freund Mintrops war Fritz Roeber, der spätere Direktor der Kunstakademie.[7] Dort studierte Mintrop bei Theodor Hildebrandt, Carl Ferdinand Sohn und Friedrich Wilhelm Schadow. 1854 stieg er „als sehr bedeutendes Talent“ in die Meisterklasse auf. Der außerordentliche Umstand der Entdeckung des „Naturtalents“ und sein eigenwilliger Malstil führten dazu, dass man ihn als „neuen Giotto“ und „Wunderkind der Romantik“ (Richard Klapheck) feierte. Gottfried Sello rühmte ihn 1963 als „einen ländlichen Raffael“.[8] Wie viele andere Maler der Düsseldorfer Schule gehörte Mintrop dem Künstlerverein Malkasten an. Ein Schüler Mintrops war der Maler Friedrich Geselschap.
Zu seinen Werken zählen Das Album für Minna aus den Jahren 1855 bis 1857 mit lavierten und aquarellierten Zeichnungen auf 72 Blättern, das Mintrop-Album aus dem Jahre 1867 und der posthum 1875 veröffentlichte Märchenband König Heinzelmann’s Liebe mit 70 Illustrationen. In der Nachfolge der Grotesken Raffaels und inspiriert von den vielfigurigen Kompositionen Genellis schuf er 1869 eine allegorische Verherrlichung des Maiweins, die den Einfluss der Düsseldorfer Malerschule deutlich zeigt.[9]
In der ehemaligen Abteikirche St. Ludgerus in Essen-Werden befinden sich einige Bilder von Theodor Mintrop.
Der Mintropplatz in Düsseldorf sowie die Mintropstraßen in Düsseldorf und Essen wurden nach ihm benannt.
Illustrationen (Auswahl)
Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf:
- In: Album deutscher Kunst und Dichtung. Mit Holzschnitten nach Originalzeichnungen der Künstler, ausgeführt von R. Brend'amour. Hrsg. Friedrich Bodenstedt. - Berlin: Grote, 1867. Digitalisierte Ausgabe
- In: Aquarelle Düsseldorfer Künstler : den kunstsinnigen Damen gewidmet. - Düsseldorf: Arnz, 1861. Digitalisierte Ausgabe
- In: Wendt, Gustav. Balladenkranz: aus deutschen Dichtern gesammelt. - Berlin: Grote, 1866. Digitalisierte Ausgabe
- In: Düsseldorfer Bilder-Mappe : Original-Zeichnungen. - Berlin: Grote, 1866. Digitalisierte Ausgabe
- Müller von Königswinter, Wolfgang. Kinderleben in Liedern und Bildern. - Düsseldorf: Schulz, 1850. Digitalisierte Ausgabe
- König Heinzelmann's Liebe : Ein Märchen in 70 Bildern. - Dresden: Reinhardt, 1875. Digitalisierte Ausgabe
- In: Bund, Ludwig (Hrsg.). Lieder der Heimath: Eine Sammlung der vorzüglichsten Dichtungen im Bilderschmucke deutscher Kunst. - Düsseldorf: Breidenbach, 1868. Digitalisierte Ausgabe
- Skizzen-Verloosung des Künstler-Vereins "Malkasten" in Düsseldorf. Digitalisierte Ausgabe
Einzelnachweise
- ↑ Wend von Kalnein (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1979, ISBN 3-8053-0409-9, S. 489, Kat.-Nr. 256
- ↑ Gerhard Keppner: Ludger Mintrop. Der Mann der in die Erde blickte. Die Eroberung des Untergrunds. Pro Business, Berlin 2012, ISBN 978-3-86386-248-0, S. 15 (online)
- ↑ Nach dem AKL am 4. April; nach der ADB am 7. April.
- ↑ Autogramm und Porträt von Theodor Mintrop in: Bildnisse Düsseldorfer Künstler
- ↑ Adreßbuch der Obermeisterei Düsseldorf, 1870, im Forum ahnenforschung-bildet.de, abgerufen am 2. August 2015
- ↑ Sterbehaus von Theodor Mintrop, Jägerhofstraße 10, in Adressbuch der Stadt Düsseldorf für das Jahr 1894
- ↑ Helga Meister: Mintrops teuflisches Vergnügen. Artikel vom 17. Oktober 2014 im Portal wz-newsline.de, abgerufen am 22. November 2014
- ↑ Gottlieb Sello: Ein ländlicher Raffael. Theodor Mintrop, ein durchschnittlicher Maler, aber ein Genie der Zeichnung. Artikel vom 12. Juli 1963, abgerufen im Portal zeit.de am 22. August 2013
- ↑ Wend von Kalnein, S. 403 f., Kat.-Nr. 168
Literatur
- Bund.: Mintrop, Theodor. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 21, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 769–771.
- Bund: Theodor Mintrop : ein Blatt der Erinnerung. - Düsseldorf : Spiethoff & Krahe, 1871. Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
- Margaret A. Rose (Hrsg.): Theodor Mintrop. Das Album für Minna (1855–1857). Nebst weiteren neuentdeckten Materialien. Bielefeld: Aisthesis 2003, ISBN 3-89528-378-9.
- Margaret A. Rose (Hrsg.): Theodor Mintrops Briefe an Anna Rose (1857-1869). Mit Dokumenten und Bildern aus Bielefeld, Detmold und Düsseldorf. Zum 200. Geburtstag des Malers Theodor Mintrop (1814-1870). Bielefeld: Aisthesis 2014, ISBN 978-3-8498-1028-3.
- Gabriele Zangs: Theodor Mintrop. Monographie und Werksverzeichnis. ATHENA-Verlag, Oberhausen 2013, ISBN 978-3-89896-534-7.
Weblinks
- Literatur von und über Theodor Mintrop im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Theodor Mintrop in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Vom Pfluge in die Akademie – Artikel aus dem Jahr 1872 (Heft 12, S. 196 f.) in der Zeitschrift Die Gartenlaube über Leben und Werk Theodor Mintrops
Personendaten | |
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NAME | Mintrop, Theodor |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler der Romantik |
GEBURTSDATUM | 14. April 1814 |
GEBURTSORT | Essen-Werden |
STERBEDATUM | 30. Juni 1870 |
STERBEORT | Düsseldorf |