Theodor von Wundt

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Theodor von Wundt

Theodor von Wundt (* 14. Juni 1825 in Stuttgart; † 22. Juli 1883 in Schuls bei Tarasp) war ein württembergischer Generalleutnant sowie Kriegsminister.

Leben

Herkunft

Er war der Sohn des gleichnamigen württembergischen Generalmajors Theodor Wundt (1778–1850). Dieser stammte aus einer 1733 aus dem Fürsterzbistum Salzburg vertriebenen protestantischen Familie, die sich in Heidelberg niedergelassen hatte. Nach der Teilnahme an den Napoleonischen Kriegen im Dienste des Königs von Württemberg gründete der Vater eine Familie in Stuttgart. Theodor Wundts Mutter, eine geborene Hardegg, brachte vier Söhne und zwei Töchter zur Welt, von denen Theodor 1825 der zweitgeborene war.

Militärkarriere

Wundts Vater wurde 1833 von Stuttgart in die Garnison nach Ludwigsburg versetzt. In Ludwigsburg besuchte Theodor Wundt zunächst das Lyzeum, ehe er am 31. August 1840 in die Offiziersbildungsanstalt der Württembergischen Armee in Ludwigsburg eintrat. Nach seiner Prüfung wurde er am 30. September 1844 zum Leutnant im 1. Infanterie-Regiment ernannt. 1846 wurde Wundt zu einem zweijährigen Kurs zum Generalquartiermeisterstab kommandiert, welcher damals unter der Leitung des Generalmajors Moriz von Miller stand. 1848 rückte Wundt zum Oberleutnant auf. 1851 wurde Wundt die Funktion eines Vorstands der Offiziersbildungsanstalt übertragen, die alsbald in königliche Kriegsschule umbenannt wurde und Platz für 88 Kriegsschüler bot. 1854 erfolgte die Beförderung Wundts zum Hauptmann und 1855 zum Kommandanten der Kriegsschule. 1858 gab er das Kommando der Kriegsschule ab, stand aber dort noch bis zum Deutschen Krieg 1866 als Lehrer für Taktik und Mathematik an den oberen Klassen zur Verfügung. Gleichzeitig fand Wundt nun in der taktischen Abteilung des Generalquartiermeisterstabs in Ludwigsburg Verwendung. 1859 wurde er in das Hauptquartier der württembergischen Felddivision des VIII. Deutschen Armeekorps kommandiert. Dabei hatte er sich vornehmlich mit der Unterbringung und Verpflegung der Truppen zu befassen. 1865 wurde Wundt zum Major befördert und war im Feldzug von 1866 Unterchef des Generalstabs der württembergischen Felddivision. Kurz nach dem Krieg rückte er zum Oberstleutnant auf und erhielt 1868 als Oberst eine Versetzung ins Kriegsministerium. Dort war er Kollegialmitglied und Sekretär des Militärverdienstordens. Im gleichen Jahr wurde er mit dem Ritterkreuz des Ordens der Württembergischen Krone ausgezeichnet[1] und dadurch in den persönlichen Adelsstand erhoben.

Sein ausgeprägtes administratives und organisatorisches Talent nutze Wundt unmittelbar vor, während und nach dem Krieg gegen Frankreich zur Neuorganisation und Eingliederung der Württembergischen Armee in das nun entstehende Deutsche Heer.

Kriegsminister

1873 aufgestiegen zum Generalmajor, wurde Wundt am 13. September 1874 im Range eines Brigadekommandeurs mit der Führung der Geschäfte des Kriegsministeriums beauftragt und am 5. März 1875 zum Departementschef des Kriegswesens ernannt. Am 14. Mai 1879 erfolgte die Ernennung zum Kriegsminister sowie die Beförderung zum Generalleutnant. Wegen eines Magenleidens war Wundt im Sommer 1883 gezwungen, um Hilfe bei Ärzten und Heilbädern im Ausland nachzusuchen. Bei einem Kuraufenthalt im Engadin verstarb Wundt an den Folgen seiner Krankheit.

Familie

Theodor Wundt war evangelisch und heiratete am 20. Juni 1854 Christiane Auguste Franziska Huber (* 18. Juli 1825), die Tochter des Finanzrats Karl Friedrich Wilhelm Huber (* 26. Januar 1790) und der Christiane Frederike Auguste von Weckherlin[2]. Aus der Ehe gingen drei Söhne und eine Tochter hervor.

Veröffentlichung

1859 veröffentlichte Wundt einen Beitrag über den militärischen und strategischen Teil der Naturalverpflegung der Heere im Handbuch der Militärverpflegung im Frieden und Krieg, herausgegeben von Karl von Martens.

Ehrungen

Literatur

  • Schwäbische Kronik. Nr. 196 vom 19. August 1883, S. 1389.
  • Eberhard Emil von Georgii-Georgenau: Biographisch-genealogische Blaetter aus und ueber Schwaben. Band 2, S.1117

Einzelnachweise

  1. Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Württemberg 1869. S. 52.
  2. E. von Georgii-Georgenau: Biographisch-genealogische Blätter. S. 401.
  3. Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Württemberg 1877. S. 99.