UB 77

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UB 77
typgleiches U-Boot UB 148
typgleiches U-Boot UB 148
Übersicht
Typ UB III
Bauwerft

Blohm & Voss, Hamburg

Bestellung 23. September 1916
Stapellauf 5. Mai 1917
1. Dienstzeit Flagge
Dienstzeit

Erster Weltkrieg

Indienststellung 2. Oktober 1917
Verbleib 16. Januar 1919 an die Siegermächte übergeben, 1921 in Swansea abgewrackt
Technische Daten
Verdrängung
  • 516 t über Wasser
  • 648 t unter Wasser
Länge

55,3 m

Breite

5,8 m

Tiefgang

3,68 m

Tauchtiefe 75 m
Besatzung

34 (3 Offiziere)

Antrieb
  • 2 MAN Dieselmotore 809 kW (1.100 PS)
  • 2 SSW-Elektromotore 580 kW (790 PS)
Geschwindigkeit
  • 13,6 kn (25,2 km/h) über Wasser
  • 7,8 kn (14,4 km/h) unter Wasser
Reichweite
  • 8.680 sm (16.075 km) bei 8 kn (14,8 km/h) über Wasser
  • 55 sm (102 km) bei 4 kn (7 km/h) unter Wasser
Bewaffnung
  • 5× 50 cm Torpedo (4 Bug, 1 Heck)
  • 1× 8,8 cm Decksgeschütz
Baunummer

306

SM UB 77 war ein deutsches Unterseeboot der UB III-Klasse[1] der Kaiserlichen Marine im Ersten Weltkrieg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bauauftrag für UB 77 wurde der Hamburger Werft Blohm & Voss am 23. September 1916 erteilt. Nach gut 7 Monaten Bauzeit lief das Boot am 5. Mai 1917 vom Stapel.[2]

Das Boot wurde am 2. Oktober des Jahres unter dem Kommando von Kapitänleutnant Wilhelm Meyer als SM UB 77 in Dienst gestellt.[3]

Mit einer Besatzung von 3 Offizieren und 31 Unteroffizieren/Mannschaftsdienstgraden, einer Bewaffnung von 10 Torpedos in 4 Rohren im Bug und einem im Heck sowie einem 8,8 cm Deckgeschütz konnten die Boote der Klasse UB III eine Reichweite von über 8.500 sm abdecken.[4] Kapitänleutnant Meyer übergab das Kommando am 14. Juni 1918 an Oberleutnant zur See Franz Maurer.[5]

SM UB 77 gehörte zunächst der V. U-Flottille an, ab 17. April 1918 bis zum Waffenstillstand im November des Jahres wurde es der I. Flottille unterstellt.

Es wurde am 16. Januar 1919 gemäß Vorgaben des Waffenstillstandsabkommens an das Vereinigte Königreich übergeben und im Jahr 1922 in Swansea abgewrackt.

Feindfahrten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

UB 77 unternahm in 13½ Kriegsmonaten (Anfang Oktober 1917 bis Mitte November 1918) insgesamt 7 Feindfahrten.[6]

Am 5. Februar 1918 wurde vor der schottischen Insel Islay das als Truppentransporter genutzte britische Passagierschiff Tuscania (14.348 t) versenkt.[7]

Am 31. März 1918 torpedierte UB 77 11 sm südlich der Isle of Man den britischen Passagierdampfer Celtic (29.904 t). Das beschädigte Schiff wurde gestrandet und konnte später geborgen und repariert werden.[8]

Das britische Tankschiff Lompoc (7.270 t) wurde am 28. August 1918 von UB 77 vor der Mündung des Tyne an der ostenglischen Küste torpediert. Das unter Ballast fahrende Tankschiff erreichte beschädigt den nahe gelegenen Hafen South Shields.[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Harald Bendert: Die UB-Boote der Kaiserlichen Marine, 1914–1918. Einsätze, Erfolge, Schicksal; Hamburg, 2000, Verlag E.S. Mittler & Sohn; ISBN 3-8132-0713-7.
  • Erich Gröner: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945, Bd. 3, U-Boote, Hilfskreuzer, Minenschiffe, Netzleger, Sperrbrecher; 1985, Bernard & Graefe Verlag; ISBN 9783763748020
  • Eberhard Rössler: U-Bootbau bis Ende des 1. Weltkrieges, Konstruktionen für das Ausland und die Jahre 1935–1945. Die deutschen U-Boote und ihre Werften; Bernard & Graefe Verlag. München 1979; ISBN 3-7637-5213-7
  • Andreas Michelsen: Der U-Boot-Krieg 1914–1918; Verlag K.F. Koehler, Leipzig 1925, Nachdruck durch Melchior-Verlag, Wolfenbüttel 2007, ISBN 978-3-939791-41-6
  • Joachim Schröder: Die U-Boote des Kaisers; Bernhard & Graefe Verlag. Bonn 2003, ISBN 3-7637-6235-3

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. UB-Boote. In: Deutsches U-Boot-Museum. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
  2. Eberhard Rössler: U-Bootbau bis Ende des 1. Weltkrieges, Konstruktionen für das Ausland und die Jahre 1935–1945. Die deutschen U-Boote und ihre Werften, S. 65
  3. Wilhelm Meyer. In: uboat.net. Abgerufen am 6. Dezember 2020 (englisch).
  4. Erich Gröner: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945, Bd. 3, U-Boote, Hilfskreuzer, Minenschiffe, Netzleger, Sperrbrecher, S. 25ff
  5. Franz Maurer. In: uboat.net. Abgerufen am 6. Dezember 2020 (englisch).
  6. Ships hit by UB 77. In: uboat.net. Abgerufen am 6. Dezember 2020 (englisch).
  7. Tuscania. In: uboat.net. Abgerufen am 6. Dezember 2020 (englisch).
  8. Celtic. In: uboat.net. Abgerufen am 6. Dezember 2020 (englisch).
  9. Lompoc. In: uboat.net. Abgerufen am 4. Dezember 2020 (englisch).