USS Bush (DD-529)

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USS Bush am 11. Juni 1944 vor Mare Island
USS Bush am 11. Juni 1944 vor Mare Island
Übersicht
Typ Zerstörer
Bauwerft

Bethlehem Shipbuilding Corporation

Kiellegung 12. Februar 1942
Stapellauf 27. Oktober 1942
1. Dienstzeit Flagge
Dienstzeit

10. Mai 1943–6. April 1945

Verbleib Am 6. April 1945 vor Okinawa versenkt
Technische Daten
Verdrängung

2.100 ts

Länge

114,7 Meter

Breite

12,2 Meter

Tiefgang

5,4 Meter

Besatzung

329

Antrieb
Geschwindigkeit

35 kn

Reichweite

6.500 Seemeilen (11.700 km) bei 15 Knoten

Bewaffnung

Bei Indienststellung:

Die USS Bush (DD-529) war ein zur Fletcher-Klasse gehörender Zerstörer der United States Navy. Sie nahm am Zweiten Weltkrieg teil und wurde am 6. April 1945 vor Okinawa versenkt.

Namensgeber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

First Lieutenant William Sharp Bush war Offizier des United States Marine Corps. Er diente während des Britisch-Amerikanischen Krieges an Bord der USS Constitution. Während des Gefechts der USS Constitution mit der britischen Fregatte Guerriere am 19. August 1812 wurde er tödlich verwundet. William Bush war der erste Offizier des USMC, der im Kampf fiel.

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu ausführlichen Angaben siehe den Artikel zur Klasse: Fletcher-Klasse

Rumpf und Antrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rumpf der Bush war 114,7 m lang und 12,2 m breit. Der Tiefgang betrug 5,4 m, die Verdrängung 2.100 Tonnen. Der Antrieb des Schiffs erfolgte durch zwei Dampfturbinen von General Electric, der Dampf wurde in vier Kesseln von Babcock & Wilcox erzeugt. Die Leistung betrug 60.000 Wellen-PS, die Höchstgeschwindigkeit lag bei 35 Knoten.

Bewaffnung und Elektronik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptbewaffnung des Zerstörers waren fünf 5"/38-Mk.30-Einzeltürme und zwei Torpedorohrsätze mit jeweils fünf 21"-Torpedorohren. Zur Flugabwehr war die Bush mit fünf 40-mm-Bofors- und zehn 20-mm-Oerlikon-Flugabwehrgeschützen ausgerüstet. Bereits im Juli 1943 erhielt sie eine verstärkte Flugabwehrbewaffnung. Die 20-mm-Geschütze im Bereich der Brücke wurden durch 40-mm-Geschütze ersetzt, so dass die Bush über fünf 40-mm-Zwillingsgeschütze und sieben 20-mm-Geschütze auf Einzellafetten verfügte. Zur Bekämpfung von U-Booten war das Schiff am Heck mit zwei Ablaufgestellen für 600-lb.-Wasserbomben und mit jeweils drei K-Gun-Wasserbombenwerfern für 300-lb.-Wasserbomben an Steuer- und Backbordseite ausgerüstet.

Die Bush war mit Radar ausgerüstet. Am Mast über der Brücke waren ein SG- und ein SC-Radar montiert, mit denen Flugzeuge auf Entfernungen zwischen 15 und 30 Seemeilen und Schiffe in Entfernungen zwischen 10 und 22 Seemeilen geortet werden konnten. Zur Unterwasserortung war ein QC-Sonar eingebaut.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die USS Bush wurde am 12. Februar 1942 bei Bethlehem Shipbuilding Corporation in San Francisco auf Kiel gelegt. Am 27. Oktober 1942 wurde sie von Marion Jackson, der Großnichte des Namensgebers, getauft und am 10. Mai 1943 unter dem Kommando von Commander W. F. Peterson in Dienst gestellt.

1943[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Erprobungsfahrt wurde die Bush modifiziert und die Flugabwehrbewaffnung verstärkt. Zwischen dem 29. Juli und 27. November diente sie im Patrouillen- und Geleitdienst in Alaska. Sie erreichte Pearl Harbor am 4. Dezember 1943 und verlegte anschließend in das pazifische Kriegsgebiet.

1944[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen dem 26. Dezember 1942 und dem 31. März 1944 wurde die Bush im Patrouillendienst, als Eskorte und zur Feuerunterstützung eingesetzt und unterstützte vom 18. bis zum 21. Januar die Landung bei Saidor auf Neuguinea. Zusammen mit USS Hutchins, USS Beale, USS Bache, USS Daly, USS Abner Read, USS Ammen, USS Mullany, HMAS Arunta und HMAS Warramunga nahm sie am 15. September an der Landung auf Morotai, der letzten großen Landungsoperation in Neuguinea, und zwischen dem 20. und 24. Oktober an der Schlacht um Leyte teil. Am 1. November 1944 schoss die Bush während eines Luftangriffs zwei Flugzeuge ab. An der Schlacht um Mindoro war sie vom 12. bis zum 18. Dezember beteiligt.

1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bush nahm anschließend an den Landungen im Golf von Lingayen (4. bis 18. Januar), auf Iwojima (19. Februar bis 9. März) und auf Okinawa (1. bis 6. April) teil.

Am 3. April wurde die Bush als Radarvorposten etwa 50 NM nördlich von Okinawa eingesetzt. Auf dieser Position wehrte sie mehrere Luftangriffe ab und konnte am Morgen des 6. April ein angreifendes Flugzeug abschießen. Um 15:15 Uhr wurde sie von einem tiefliegenden Kamikaze mittschiffs auf der Steuerbordseite getroffen, wobei der Torpedo oder die Bombe des Flugzeugs im vorderen Maschinenraum explodierte. Es gelang, die ausgebrochenen Brände unter Kontrolle zu bringen und das Schiff schwimmfähig zu halten. Das sich in der Nähe befindliche Schwesterschiff USS Colhoun eilte zur Hilfe. Gegen 17:00 Uhr wurden die beiden Zerstörer erneut angegriffen. Colhoun positionierte sich zwischen der Bush und den angreifenden Flugzeugen und erhielt mehrere Bombentreffer. Bush wurde gegen 17:25 Uhr und 17:45 Uhr erneut von Kamikaze getroffen und brach auseinander. 87 Besatzungsmitglieder der Bush starben während des Kamikaze-Angriffs, 42 weitere wurden verwundet.[1]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bush wurde mit sieben Battle Stars für ihre Dienste im Zweiten Weltkrieg ausgezeichnet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stefan Terzibaschitsch: Zerstörer der U.S. Navy. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1997, ISBN 3-86047-587-8.
  • Alan Raven: Fletcher Class Destroyers. Naval Institute Press, Annapolis 1986, ISBN 0-87021-193-5.
  • Jerry Scutts: Fletcher DDs (US Destroyers) in action (Warships No. 8). Squadron / signal publications, Carrollton TX 1995, ISBN 0-89747-336-1.
  • Theodore Roscoe: Destroyer Operations in World War II. United States Naval Institute, Annapolis 1953, ISBN 0-87021-726-7.
  • David Brown: Warship Losses of World War Two. Arms and Armour, London 1990, ISBN 0-85368-802-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. The Loss of U.S.S. Bush. In: T. Roscoe: Destroyer Operations in World War II. S. 474 ff.