Ummersberg

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Ummersberg
Markt Ebensfeld
Koordinaten: 50° 4′ N, 10° 54′ OKoordinaten: 50° 4′ 15″ N, 10° 53′ 30″ O
Höhe: 373 m ü. NHN
Einwohner: (31. Dez. 2021)[1]
Postleitzahl: 96250
Vorwahl: 09573
Ummersberg
Ummersberg

Ummersberg ist eine Einöde des oberfränkischen Marktes Ebensfeld im Landkreis Lichtenfels.[2]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gutshof liegt umgeben von alten Baumbeständen rund fünf Kilometer 4 km westlich von Ebensfeld auf einem Höhenzug zwischen den Maintal und dem Itzgrund. Sie gehört zum Banzgau, einem lang gezogenen Dreieck zwischen der Itz und dem Main, südlich von Kloster Banz. Die Kreisstraße LIF 25 zwischen Birkach und Busendorf führt nördlich an dem Ort vorbei.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ummersberg wurde erstmals im 9. Jahrhundert als „Vmannenberc“ im Besitz von Fuldaer Dienstleuten in einer um 1160 entstandenen Kopie des Banzer Reichsurbars erwähnt.[3] Um 1093 schenkte der Bamberger Bischof Rupert die Siedlung „Ummanesberch“ dem Kloster Michelsberg. 1468 gehörte sie zum Grundbesitz des Bamberger Domkapitels. 1496 hatte Jakob von Füllbach zu Gleusdorf unter anderem seinen Teil am Gehölz zu „Umersberg“ vom Würzburger Bischof zu Lehen genommen.[3] Nach dem Aussterben der Herren von Fulbach Ende des 16. Jahrhunderts fiel das Lehen an Würzburger Bischof zurück. 1613 belehnt der Würzburger Bischof Julius die Herren von Lichtenstein mit einem Hof und einer Selde zu „Vmersberg bei Cleußdorff“ gelegen. Ummersberg war bis ins 19. Jahrhundert im Besitz der Freiherren von Lichtenstein zu Lahm und kam anschließend in bürgerlichen Besitz. Dem Hofnamen liegt der gleichnamige Berg zugrunde.[3]

1801 wurde Ummersberg als ritterschaftlicher, in dem Bezirk des Amtes Döringstadt gelegener Ort beschrieben, wo das Banzische Schloss Cleusdorf eine Waldung und einige Aecker besitzt.[3]

1862 wurde Ummersberg als Ort der Landgemeinde Messenfeld in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Staffelstein eingegliedert. Die Landgemeinde gehörte zum Landgericht Staffelstein. Im Jahr 1871 hatte der Ummersberg sieben Einwohner und sieben Gebäude. Die katholische Kirche befand sich im 3,2 Kilometer entfernten Döringstadt, die katholische Schule im ein Kilometer entfernten Birkach.[4] 1872 ließ sich der Arzt August Swaine auf dem Hof das schlossähnliche Wohnhaus errichten und einen Park anlegen.[5]

1900 umfassten die Orte der Landgemeinde Messenfeld eine Fläche von 350,23 Hektar, 138 Einwohner, von denen 136 katholisch waren, und 25 Wohngebäude. Acht Personen lebten in Ummersberg in zwei Wohngebäuden[6] und 1925 19 Personen in einem Wohngebäude. Die zuständige evangelische Pfarrei war im fünf Kilometer entfernten Lahm.[7] 1950 hatte Ummersberg 25 Einwohner und drei Wohngebäude.[8] Im Jahr 1970 zählte die Einöde sechs,[9] 1987 insgesamt acht Einwohner sowie ein Wohnhaus mit einer Wohnung.[10]

Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Staffelstein aufgelöst. Ummersberg wurde mit Messenfeld in den Landkreis Lichtenfels eingegliedert und Ebensfeld als Gemeindeteil zugeschlagen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ummersberg – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Markt Ebensfeld – Ortsteile des Marktes Ebensfeld
  2. Ort Mönchshof in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 23. Februar 2020.
  3. a b c d Dorothea Fastnacht: Staffelstein. Ehemaliger Landkreis Staffelstein. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 5: Staffelstein. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2007, ISBN 978 3 7696 6861 2. S. 388f.
  4. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1120, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  5. Natalie Schalk: Ein Schloss und 400 Rindviecher. In: infranken.de, 2. September 2019
  6. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1118 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1155 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1000 (Digitalisat).
  9. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 163 (Digitalisat).
  10. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 317 (Digitalisat).