Urdenfürggli

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Urdenfürggli
Urdenfürggli (tiefster Einschnitt im Grat) und Parpaner Schwarzhorn (rechts) vor dem Bau der Urdenbahn. Ansicht von der Hörnlihütte
Urdenfürggli (tiefster Einschnitt im Grat) und Parpaner Schwarzhorn (rechts) vor dem Bau der Urdenbahn. Ansicht von der Hörnlihütte

Urdenfürggli (tiefster Einschnitt im Grat) und Parpaner Schwarzhorn (rechts) vor dem Bau der Urdenbahn. Ansicht von der Hörnlihütte

Himmelsrichtung Ost West
Passhöhe 2546 m ü. M.
Kanton Graubünden, Schweiz
Wasserscheide Plessur Rabiosa
Talorte Tschiertschen/Arosa Lenzerheide/Parpan
Ausbau Bergwanderweg und Seilbahnen
Gebirge Plessur-Alpen
Karte
Urdenfürggli (Schweiz)
Urdenfürggli (Schweiz)
Koordinaten 764977 / 181663Koordinaten: 46° 45′ 57″ N, 9° 35′ 55″ O; CH1903: 764977 / 181663
REGION1-BEZ=REGION2-BEZ

Das Urdenfürggli ist ein Alpenpass im Schweizer Kanton Graubünden. Mit einer Scheitelhöhe von 2546 m ü. M. verbindet es via Urdental Tschiertschen sowie Arosa mit Vaz/Obervaz und Parpan.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über das genau zwischen Parpaner Schwarz- und Weisshorn gelegene Urdenfürggli führt ein im Sommer häufig benutzter, markierter Wanderweg. Dieser dient meist auch als südliche An- oder Abstiegsroute zum Schwarzhorn und bietet in Verbindung mit dem Hörnligrat und dem Gredigs Fürggli sommers wie winters eine beliebte Rundtour Hörnlihütte-Lenzerheide-Arosa. Nicht als Urdenfürggli gilt der etwas südlich gelegene, ebenfalls markierte Übergang 2559, der dieselben Gebiete erschliesst und gegenüber dem Hauptpass aus gewissen Richtungen eine Abkürzung darstellt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Urdenfürggli war für die seit Anfang des 14. Jahrhunderts in Arosa siedelnden Walser während langer Zeit die schnellste und wichtigste Verbindung zum rätoromanischen Obervaz, zu dem sie kirchlich trotz Sprachbarriere bis zum Bau eines eigenen Gotteshauses in Langwies 1384/85 gehörten. Demgegenüber benutzten die Tschiertscher und Prader den Pass kaum, da die Verbindung über das Churer Joch für sie vorteilhafter war und ist.

Noch bis in jüngste Zeit waren Spuren eines alten Wegs, der wahrscheinlich für schmale Räderkarren fahrbar war, zwischen Hörnligrat und Urdenfürggli zu erkennen. Unklar ist, ob der früher in Arosa betriebene Bergbau für diesen im Vergleich mit der Carmenna, der Furcletta und der Maienfelder Furgga überdurchschnittlichen Ausbaustandard mitverantwortlich war.

Touristische Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick von der Weststation der Urdenbahn Richtung Hörnligrat. Hinten die Aroser Dolomiten

1911 wurde über das Urdenfürggli ein rund ein Meter breiter Reitweg von Arosa zur Lenzerheide und nach Parpan erstellt. Heute wird der Übergang hauptsächlich von Bergwanderern, Mountainbikern und Skitourenfahrern benutzt. Sämtliche Zugänge weisen den Schwierigkeitsgrad T2 auf. Eine Fortsetzung der Schanfiggerstrasse von Arosa zur Lenzerheide sowie eine Planvariante der Arosabahn unter dem Urdenfürggli hindurch wurden nicht realisiert.

Im Zuge der Skigebietsverbindung Arosa – Lenzerheide wurde der Übergang Standort der westlichen Station einer stützenlosen, vom Hörnligrat ausgehenden Verbindungsseilbahn (Urdenbahn). Die Verbindung konnte am 18. Januar 2014 eröffnet werden.[1][2][3][4] Daneben wurde das Urdenfürggli von der Motta her mit einer neuen Sesselbahn erschlossen, welche diejenige zum Schwarzhorn ersetzt. Im sagenumwobenen und geschützten Urdental wurden keine Skipisten oder weitergehenden Liftanlagen erstellt.

Sportanlass[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab 2014 war das Urdenfürggli kurzzeitig Durchgangsort des Swiss Irontrail.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Manfred Hunziker: Ringelspitz/Arosa/Rätikon, Alpine Touren/Bündner Alpen, Verlag des SAC 2010, ISBN 978-3-85902-313-0, S. 292 f.
  • Hans Danuser: Arosa – wie es damals war (1907–1928), Bd. 2, Eigenverlag Danuser, Arosa 1998, S. 50.
  • Hans Danuser, Walser-Vereinigung Graubünden (Hrsg.): Alte Wege im Schanfigg. Verlag Walser-Vereinigung Graubünden, Splügen 1997, S. 159 f.
  • Hans Danuser, Ruedi Homberger: Arosa und das Schanfigg, Eigenverlag Danuser/Homberger, Arosa 1988, S. 171 f.
  • Heinrich Tgetgel, Schweizer Wanderbuch 30, Schanfigg–Arosa, 3. Auflage, Bern 1971, S. 85 ff.
  • Fritz Maron: Vom Bergbauerndorf zum Weltkurort Arosa, Verlag F. Schuler, Chur 1934, S. 136 f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Urdenfürggli – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Webcam Urdenbahn am Urdenfürggli
  2. Medienmitteilung vom 8. November 2013 (Memento des Originals vom 9. November 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.arosalenzerheide.ch
  3. In fünf Minuten von Arosa nach Lenzerheide. In: www.suedostschweiz.ch. 17. Januar 2014, abgerufen am 17. Januar 2014.
  4. Fahrt mit der Urdenbahn (2014)