Valentina Popovová

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Valentina Popova 1984

Valentina Popovová (ursprünglich russisch Валентина Ивановна Попова, Walentina Iwanowna Popowa, englische Transkription Valentina Popova; * 21. November 1960 in Sumqayıt, Aserbaidschanische SSR) ist eine ehemalige sowjetische und slowakische Tischtennisspielerin. Sie war in den 1980er Jahren neunmalige Europameisterin.

Jugend[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1968 begann Popowa mit dem Tischtennissport. Sie trainierte damals in Baku unter Jurij Oparin, später unter Nikolai Nowikow.

1974 holte sie in Göppingen bei der Europameisterschaft der Schüler Gold mit der Mannschaft; im Einzel scheiterte sie im Halbfinale an Gabriella Szabó. Bei den Jugendeuropameisterschaften erreichte sie mehrmals Platz 2 im Einzel: 1975 (hinter Gordana Perkučin), 1976 (hinter Tatjana Romachina) und 1977 (hinter Bettine Vriesekoop). Mit der Mannschaft gewann sie 1975, 1976 und 1978 den Titel. Im Doppel siegte sie 1977 und 1978 (jeweils mit Narine Antonyan).

Erwachsene[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1977 bis 1981 gewann Popowa fünfmal in Folge den sowjetischen nationalen Titel.

Bei der Europameisterschaft kam sie 1976 zu ihrem ersten Titel, und zwar im Mannschaftswettbewerb. 1980 gewann sie Gold im Einzel, im Doppel (mit Narine Antonyan) und mit dem Team. 1984 siegte sie in allen vier Wettbewerben, im Einzel, im Doppel (mit Narine Antonyan), im Mixed (mit Jacques Secrétin) und mit der Mannschaft. Bei der EM 1986 konnte Popowa nur im Team eingesetzt werden, weil der Verband es versäumt hatte, sie für die Individualwettbewerbe zu melden.[1] Zu ihrem letzten EM-Titel kam sie 1988 im Teamwettbewerb.

1992 verließ Popowa zusammen mit ihrer Familie Aserbaidschan wegen der dortigen Unruhen und übersiedelte in die Slowakei nach Bratislava. Ab Anfang 1994 war sie für die Slowakei spielberechtigt[2]. Hier gewann sie 1996 die slowakische Meisterschaft 1996 im Einzel und im Doppel (mit Zuzana Poliačková).[3]

Zwischen 1977 und 2001 nahm sie an 13 Weltmeisterschaften teil, davon fünfmal für die Slowakei. Die Olympischen Spiele bestritt sie 1988 für die UdSSR, 1992 für das Vereinte Team und 1996 für die Slowakei.

2005 wurde sie noch einmal Europameisterin der Senioren Ü40 im Einzel.

In den 2000er Jahren spielt sie in der österreichischen Bundesliga, u. a. bei den Vereinen SVS Niederösterreich, SV Schwechat und SCO Bodensdorf.

Trainerin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Popovová war Trainerin der Slowakischen Damen-Nationalmannschaft zur Tischtennisweltmeisterschaft 2014.[4]

Derzeit ist Valentina Popova als Nachwuchstrainerin beim SVS Schwechat tätig.

Privat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Valentina Popovová studierte an der philologischen Fakultät der Universität Aserbaidschan. Sie ist seit 1985 mit einem Journalisten verheiratet[5] und hat einen Sohn (* 1985). Sie spricht deutsch.

Turnierergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

[6]

Verband Veranstaltung Jahr Ort Land Einzel Doppel Mixed Team
SVK Europameisterschaft 1998 Eindhoven NED Viertelfinale
SVK Europameisterschaft 1994 Birmingham ENG letzte 16 Viertelfinale Halbfinale
EUN Europameisterschaft 1992 Stuttgart GER Halbfinale
URS Europameisterschaft 1990 Göteborg SWE Halbfinale
URS Europameisterschaft 1988 Paris FRA Halbfinale Viertelfinale Viertelfinale 1
URS Europameisterschaft 1986 Prag TCH 2
URS Europameisterschaft 1984 Moskau URS Gold Gold Gold 1
URS Europameisterschaft 1982 Budapest HUN Halbfinale Viertelfinale Halbfinale
URS Europameisterschaft 1980 Bern SUI Gold Gold 1
URS Europameisterschaft 1978 Duisburg FRG Halbfinale Halbfinale
URS Europameisterschaft 1976 Prag TCH 1
URS Jugend-Europameisterschaft (Kadetten) 1975 Zagreb YUG Silber 1
URS Jugend-Europameisterschaft (Kadetten) 1974 Goppingen FRG 1
URS Jugend-Europameisterschaft (Junioren) 1978 Barcelona ESP Halbfinale Gold 1
URS Jugend-Europameisterschaft (Junioren) 1977 Vichy FRA Silber Gold
URS Jugend-Europameisterschaft (Junioren) 1976 Modling AUT Silber 1
URS EURO-TOP12 1991 Hertogenbosch NED 11
URS EURO-TOP12 1990 Hannover FRG 5
URS EURO-TOP12 1989 Charleroi BEL 8
URS EURO-TOP12 1988 Ljubljana YUG 10
URS EURO-TOP12 1987 Basel SUI 7
URS EURO-TOP12 1985 Barcelona ESP 6
URS EURO-TOP12 1984 Bratislava TCH 3
URS EURO-TOP12 1983 Cleveland ENG 4
URS EURO-TOP12 1982 Nantes FRA 5
URS EURO-TOP12 1981 Miskolc HUN 3
URS EURO-TOP12 1979 Kristianstad SWE 5
URS EURO-TOP12 1978 Prag TCH 3
SVK Olympische Spiele 1996 Atlanta USA sofort ausgesch. keine Teiln.
EUN Olympische Spiele 1992 Barcelona ESP sofort ausgesch. sofort ausgesch.
EUN Olympische Spiele 1992 Barcelona ESP sofort ausgesch. sofort ausgesch.
URS Olympische Spiele 1988 Seoul KOR 6 keine Teiln.
SVK Pro Tour 1999 Linz/Wels AUT Rd 1 Rd 1
SVK Pro Tour 1999 Zagreb HRV letzte 16 letzte 16
SVK Pro Tour 1997 Linz AUT Rd 1
SVK Weltmeisterschaft 2001 Osaka JPN letzte 128 letzte 32 letzte 128 28
SVK Weltmeisterschaft 2000 Kuala Lumpur MAS 13–16
SVK Weltmeisterschaft 1999 Eindhoven NED letzte 64 letzte 32 letzte 128
SVK Weltmeisterschaft 1997 Manchester ENG letzte 128 letzte 64 letzte 64 22
SVK Weltmeisterschaft 1995 Tianjin CHN letzte 32 letzte 32 letzte 32 19
URS Weltmeisterschaft 1991 Chiba City JPN keine Teiln. keine Teiln. keine Teiln. 8
URS Weltmeisterschaft 1989 Dortmund FRG letzte 32 letzte 16 letzte 128 9
URS Weltmeisterschaft 1987 New Delhi IND letzte 64 letzte 16 letzte 32 6
URS Weltmeisterschaft 1985 Göteborg SWE letzte 32 Viertelfinale letzte 64 5
URS Weltmeisterschaft 1983 Tokio JPN letzte 32 letzte 16 letzte 16 4
URS Weltmeisterschaft 1981 Novi Sad YUG letzte 16 letzte 16 Qual 4
URS Weltmeisterschaft 1979 Pyongyang PRK Viertelfinale letzte 16 letzte 32 4
URS Weltmeisterschaft 1977 Birmingham ENG letzte 32 letzte 16 letzte 16 6
URS World Doubles Cup 1990 Seoul KOR 9
URS WTC-World Team Cup 1990 Hokkaido, Aomori, Niig JPN 5

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zdenko Uzorinac: ITTF 1926–2001 – Table Tennis legends, ISBN 2-940312-00-1, Seite 276–277; Charming Ninotchka
  • Eduard Frimerman: Eine Königin, so ganz ohne Allüren. Übersetzt von Sigrid Müller. In: Zeitschrift DTS. 1984/8, Seite 32–33
  • Oliver Hartman: 14 Jahre Spitze. In: Zeitschrift DTS. 1990/3, Seite 12

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Valentina Popova – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zeitschrift DTS, 1992/3 Seite 18
  2. Zeitschrift DTS, 1994/2 Seite 41
  3. Zeitschrift DTS, 1996/4 Seite 10
  4. Na MS družstiev šestica Slovákov vrátane Ódorovej (abgerufen am 8. Oktober 2019)
  5. Zeitschrift DTS, 1985/9 Seite 34
  6. Valentina Popovová Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank auf ittf.com (abgerufen am 14. September 2011)