Soja Nikolajewna Rudnowa

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Soja Rudnowa (1972)

Soja Nikolajewna Rudnowa (russisch Зоя Николаевна Руднова; * 19. August 1946 in Moskau; † 12. März 2014 ebenda) war eine sowjetische Tischtennisspielerin, die in den 1960er und 1970er Jahren zur Weltspitze gehörte. Sie holte zwei Titel bei Weltmeisterschaften und zehn Titel bei Europameisterschaften.

Jugend[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rudnowa spielte im Penholder-Stil. Bei den Jugendeuropameisterschaften 1961 siegte sie im Einzel, Doppel (mit Sofia Belotserkowskaja) und mit der Mannschaft. Ein Jahr später verteidigte sie mit der Mannschaft den Titel.

Spielweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Obwohl Soja Rudnowa mit der japanischen Penholderhaltung und mit Noppen-Innen-Belägen spielte, ähnelte sie in ihrer Spielweise eher den damaligen chinesischen Herren. Mit wenig – oder wenn doch, dann ungeheuer temporeichen – Topspins, aber vielen ansatzlosen, harten Schüssen bevorzugte sie ein sehr riskantes, kompromissloses und aggressives Offensivspiel. Ihre kurzen Bewegungen, die wenig Raum beanspruchten, machten sie auch zur idealen Doppelspielerin.

Europameisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1964 bis 1976 nahm Rudnowa an sechs Europameisterschaften teil. Dabei wurde sie zehn Mal Europameisterin, nämlich 1968 im Mixed (mit Stanislaw Gomoskow), 1970 in allen vier Disziplinen Einzel, Doppel (mit Swetlana Grinberg), Mixed (mit Stanislaw Gomoskow) und Team, 1972 im Einzel und Mixed (mit Stanislaw Gomoskow), 1974 im Mixed (mit Stanislaw Gomoskow) und mit der Mannschaft sowie 1976 mit der Mannschaft. Silber holte sie 1968 im Einzel und im Doppel (mit Swetlana Grinberg).

Im europäischen Ranglistenturnier Europe TOP-12 wurde sie 1974 Erste. In der Europarangliste wurde sie 1971 auf Platz zwei geführt.[1]

Weltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1963 bis 1977 wurde Rudnowa sieben Mal für Weltmeisterschaften nominiert. Dabei war sie 1969 am erfolgreichsten, als sie sowohl im Doppel mit Swetlana Grinberg als auch mit der Mannschaft Weltmeister wurde.

Privat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rudnowa studierte in Moskau Sprachen.[2] 1976 arbeitete sie bei der Prawda als Journalistin,[3] 1978 beendete sie ihre Karriere als Leistungssportlerin.[4]

Turnierergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

[5]

Verband Veranstaltung Jahr Ort Land Einzel Doppel Mixed Team
URS  Europameisterschaft  1976  Prag  TCH   Viertelfinale    Halbfinale  1
URS  Europameisterschaft  1974  Novi Sad  YUG   Halbfinale  Halbfinale  Gold  1
URS  Europameisterschaft  1972  Rotterdam  NED   Gold  Halbfinale  Gold   
URS  Europameisterschaft  1970  Moskau  URS   Gold  Gold  Gold  1
URS  Europameisterschaft  1968  Lyon  FRA   Silber  Silber  Gold  2
URS  Europameisterschaft  1964  Malmö  SWE   Halbfinale  Viertelfinale     
URS  Jugend-Europameisterschaft (Junioren)  1962  Bled  YUG         1
URS  Jugend-Europameisterschaft (Junioren)  1961  Bad Blaukenburg  FRG   Gold  Gold    1
URS  EURO-TOP12  1977  Sarajevo  YUG        
URS  EURO-TOP12  1976  Lübeck  FRG        
URS  EURO-TOP12  1974  Trollhatten  SWE   1      
URS  EURO-TOP12  1973  Böblingen  FRG        
URS  EURO-TOP12  1972  Zagreb  YUG   3      
URS  Weltmeisterschaft  1977  Birmingham  ENG   letzte 32  Viertelfinale  letzte 64 
URS  Weltmeisterschaft  1973  Sarajevo  YUG   letzte 32  Viertelfinale  letzte 32 
URS  Weltmeisterschaft  1971  Nagoya  JPN   letzte 16  Viertelfinale  Viertelfinale 
URS  Weltmeisterschaft  1969  München  FRG   letzte 32  Gold  Viertelfinale  1
URS  Weltmeisterschaft  1967  Stockholm  SWE   Halbfinale  Halbfinale  Halbfinale  2
URS  Weltmeisterschaft  1965  Ljubljana  YUG   letzte 64  letzte 32  letzte 64 
URS  Weltmeisterschaft  1963  Prag  TCH   letzte 128  letzte 32  letzte 64 

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Österreichische Tischtennis-Schau 1971/06 (abgerufen am 16. März 2011; PDF-Datei; 3,61 MB)
  2. Zeitschrift DTS, 1964/24 Seite 5
  3. Zeitschrift DTS, 1976/7 Seite 6
  4. «Мистер Руднова». Зоя Руднова играла на равных с мужчинами (Memento vom 13. März 2014 im Internet Archive) (abgerufen am 10. Juni 2023)
  5. Soja Nikolajewna Rudnowa Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank auf ittf.com (abgerufen am 14. September 2011)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]