Verband kinderreicher Familien Deutschland

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. November 2015 um 16:15 Uhr durch Sujalajus (Diskussion | Beiträge) (bitte belegen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Verband kinderreicher Familien Deutschland
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 2011
Sitz Mönchengladbach
Zweck Mehrkindfamilie
Website www.kinderreichefamilien.de

Der Verband kinderreicher Familien Deutschland e. V. (KRFD) vertritt die Interessen von Familien mit drei oder mehr Kindern gegenüber Politik, Wirtschaft und Medien. Der Verein wurde im Januar 2011 als Verband gegründet und ist Mitglied des Europäischen Großfamilienverbandes European Large Families Confederation (ELFAC) mit Sitz in Barcelona, Spanien.[1].

Vereinsgründung und Ziele

Die Gründung des Vereins erfolgte auf private Initiative mehrerer Familien u. a. aus Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Thüringen; seit Ende 2011 ist der Verein im Vereinsregister Mönchengladbach eingetragen. Er verfolgt keine kommerziellen Ziele und ist als gemeinnützig anerkannt. Weiterhin versteht er sich als überparteilich und überkonfessionell und gehört keiner besonderen weltlichen oder religiösen Weltanschauung an.

Ziele und Aktivitäten

Ziel des Verbandes ist gegenüber Wirtschaft, Politik und Medien als Sprachrohr auf die Bedürfnisse von kinderreichen Familien hinzuweisen, gegenüber der Gesellschaft den Wert von Kindern zu verdeutlichen und gegenüber kinderreichen Familien unterstützende Anlaufstelle zu sein.[2] Nach Wahrnehmung des Verbandes richtet die derzeitige Familienpolitik, flankiert von der Wirtschaft, ihr Augenmerk hauptsächlich auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Dadurch sieht der Verband die Mehrkindfamilie als Lebensmodell aus dem Blickfeld geraten und vermisst im Hinblick auf den demographischen Wandel die Weitsicht. Gemeinsam mit Wissenschaftlern und Experten [3] arbeitet der KRFD deshalb an Vorschlägen für eine Verbesserung der Lage Kinderreicher. Er sammelt Informationen und Fachwissen über die aktuellen Lebensverhältnisse, Chancen und Belastungen von Familien. Diese Informationen bringt er durch Stellungnahmen o.ä. in den Diskurs ein wie zuletzt im Rahmen durch die Bundesregierung veranlassten Studie „Mehrkindfamilien in Deutschland“ vom 15. Juli 2014.[4] Der Verband setzt sich bei politischen Entscheidungsträgern dafür ein, die Familienpolitik wieder breiter aufzustellen und die spezifischen Bedürfnisse von Mehrkindfamilien neu in den Blick zu nehmen. Der Verband setzt sich zudem für eine angemessene Rente für Eltern kinderreicher Familien[5][6] und insbesondere gegen Altersarmut von Müttern ein.

Dienstleistungen

Aus dem Verband sind zwei Initiativen hervorgegangen, die sich schwerpunktmäßig dem Thema Familienfreundlichkeit und Familienförderung widmen. Bei dem Programm Familie3plus wird versucht, Unternehmen und Familien über eine passgenaue Preispolitik zusammenzubringen.[7] Gemeinsam mit Partnern in der Wirtschaft werden Angebote exklusiv für Verbandsmitglieder erstellt. Zum anderen bietet der Verein seinen Mitgliedern einen Überblick über die in Deutschland von der öffentlichen Hand angebotenen Familienkarten an,[8] eine Sozialberatung,[9] ein eigenes Gütesiegel für familienfreundliche Produkte [10] und gelegentliche Schreibwettbewerbe.[11]

Aktivitäten

Vertreter des Vereins wurden vom damaligen Bundesinnenminister Friedrich und der damaligen Bundesfamilienministerin Schröder zu einem persönlichen Gespräch eingeladen. Der Verband führte von April bis Oktober 2012 eine Petition durch und forderte darin, die strukturelle Benachteiligung von Familien im deutschen Sozialversicherungssystem zu beenden. Von den 50.000 Stimmen, die zur Anhörung durch den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages notwendig gewesen wären, kamen lediglich 1683 zustande.[12]

Organisation

Der Verein besteht aus den Landesverbänden und einem Bundesvorstand. Das Engagement der Mitglieder ist ehrenamtlich. Die Mitgliedschaft ist kostenfrei.[13]

Medienberichte

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. European Large Families Confederation: Ziele und Geschichte der ELFAC abgerufen am 6. September 2014 (englisch).
  2. Unsere Ziele, abgerufen am 11. Februar 2014.
  3. Wissenschaftlicher Beirat des Verbands, abgerufen am 8. August 2014.
  4. Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend: Studie zu Mehrkindfamilien in Deutschland, abgerufen am 8. August 2014.
  5. Bertelsmann Stiftung: Reformpaket Kinderrente, YouTube-Video, 16. Januar 2014. Abgerufen am 18. Januar 2014.
  6. Martin Werding: Familien in der gesetzlichen Rentenversicherung: Das Umlageverfahren auf dem Prüfstand (Studie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung), 2014 (PDF).
  7. familie3plus, Webauftritt von Familie3plus
  8. Deutschlandfamilienkarte
  9. Sozialberatung. Webauftritt der Sozialberatung.
  10. FairFamily. Webauftritt des Gütesiegels.
  11. Schreibwettbewerb. Webauftritt des Schreibwettbewerbes.
  12. openPetition: Benachteiligung von Familien, abgerufen am 21. Februar 2014.
  13. Voraussetzungen der Mitgliedschaft, abgerufen am 11. Februar 2014