Volksbank Münsingen

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Logo der Genossenschaftsbanken  Volksbank Münsingen eG
Staat Deutschland Deutschland
Sitz Karlstraße 10
72525 Münsingen
Rechtsform eingetragene Genossenschaft
Bankleitzahl 640 913 00[1]
BIC GENO DES1 MUN[1]
Gründung 1864
Verband Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.V.
Website www.volksbank-muensingen.de
Geschäftsdaten 2014[2]
Bilanzsumme 381,4 Mio. EUR
Einlagen 290,8 Mio. EUR
Kundenkredite 247,7 Mio. EUR
Mitarbeiter 86
Geschäftsstellen 27 (+ 1 SB-Stelle)
Mitglieder 10.418
Leitung
Vorstand Christian Bückle
Bruno Ragg
Aufsichtsrat Werner Hagmaier (Vorsitzender)
Liste der Genossenschaftsbanken in Deutschland

Die Volksbank Münsingen eG ist eine deutsche Genossenschaftsbank, die ihren Sitz in Münsingen im Landkreis Reutlingen hat.

Neben den traditionellen Bankangeboten erfolgen auch elektronische Direktbankleistungen. Darüber hinaus ist die Volksbank unter anderem in den Geschäftsbereichen Immobilienvermittlung, Versicherungen und Bausparen tätig.

Geschäftsgebiet und Filialen

Das Geschäftsgebiet der Volksbank Münsingen eG erstreckt sich im Norden von Bad Urach über Römerstein, Münsingen, Gomadingen und Hayingen bis nach Zwiefalten im Süden. Insgesamt ist die Volksbank Münsingen eG an 27 personenbesetzten Standorten vertreten. Des Weiteren besteht eine SB-Geschäftsstelle am Kaufland in Münsingen.

Geschichte

Die Geschichte der Volksbank Münsingen eG ist geprägt von Fusionen mehrerer Bankinstitute. Diese Banken wurden ab dem Jahr 1864 nach den genossenschaftlichen Ideen von Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch gegründet.

Einzelinstitute

Münsingen

Im Frühjahr 1864 gründeten Münsinger Bürger eine Volksbank. Im Jahr 1934 erfolgte die Eröffnung einer Filiale in Zwiefalten.

Zwiefalten

Die ehemaligen Spar- und Darlehenskassen Aichstetten, Baach, Mörsingen, Upflamör, Huldstetten-Geisingen, Sonderbuch, Gauingen wurden von 1890 bis 1912 gegründet und fusionierten in den Jahren 1969 bis 1972 zur Raiffeisenbank Zwiefalten eG. Diese fusionierte im Jahr 1981 mit der Spar- und Darlehenskasse Huldstetten-Geisingen. Die daraus entstandene Raiffeisenbank Zwiefalten eG fusionierte dann im Jahr 1992 mit der Volksbank Münsingen eG.

Hayingen

Die ehemaligen Spar- und Darlehenskassen Hayingen, Ehestetten und Hundersingen wurden ebenfalls von 1890 bis 1912 gegründet. 1972 erfolgte die Fusion zur Raiffeisenbank Hayingen eG. 1994 kam es dann zur Fusion mit der Volksbank Münsingen eG.

Gomadingen

1905 war die Gründung der Spar- und Darlehenskasse in Gomadingen und 1910 der Spar- und Darlehenskasse Dapfen. 1972 erfolgte die Fusion zur Raiffeisenbank Gomadingen eG und 1998 kam die Fusion mit der Volksbank Münsingen eG.

Römerstein

Die ehemaligen Spar- und Darlehenskasse Böhringen, Donstetten, Zainingen und Bad Urach-Hengen wurden von 1890 bis 1906 gegründet. 1972 erfolgte die Fusion zur Raiffeisenbank Römerstein eG. Diese wiederum fusionierte per 1. Januar 2004 mit der Volksbank Münsingen eG.

Neuere Entwicklung

Anfang November 2013 haben bei der Volksbank Münsingen offenbar Querelen zu Rücktritten im Aufsichtsrat nach Kündigungen der beiden bisherigen Vorstandsmitglieder und sogar zu staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen geführt.[3] Die Staatsanwaltschaft Tübingen ermittelt wohl seit Mitte September wegen Urkundenfälschung gegen den früheren Vorstandssprecher der Volksbank Münsingen, Werner Leichtle. Geprüft wird auch eine später eingegangene Anzeige im Zusammenhang mit Kreditvergaben gegen das mittlerweile seines Amtes enthobene Vorstandsmitglied Bückle. Laut GEA-Bericht war „in der Branche zu hören“, dass ursächlich für die Querelen ein nicht gelungener Generationswechsel mit verschiedenen Auffassungen über Bankgeschäfte eine erhebliche Rolle spielen soll. Nach einem Bericht des Alb Boten Münsingen (Südwest Presse) vom 9. November 2013[4] ist man auf der Suche nach Nachfolgern für die ausscheidenden Vorstände.

Am 25. November 2013 wurden beide bisherigen Vorstandsmitglieder Christian Bückle und Jadranka Werner[4] ihrer Ämter enthoben. Um die Handlungsfähigkeit der Bank zu gewährleisten, wurde den beiden Prokuristen Michaela Pöhler (Tochter des früheren Vorstands Werner Leichtle) und Marc Auer die Vertretung der geschassten Vorstände so lange übertragen, bis zwei bereits gefundene Interimsvorstände nach Münsingen kommen können.[5] Am 28. November 2013 wurden neue Vorwürfe bekannt: Nach einem Bericht des Alb Boten[6] soll ein Haus in Münsingen aus einem Sanierungsfall weit unter Wert und nicht gegen das Höchstgebot verkauft worden sein; die Bank weist hierzu nach diesem Zeitungsbericht einen Verlust von 426.263 Euro aus.

In außerordentlichen und turbulenten Vertreterversammlungen am 11. Dezember 2013 und 15. Januar 2014 wurden die Vorstände wieder ins Amt eingesetzt, die restlichen 7 Aufsichtsräte abgewählt und 11 Aufsichtsräte neu gewählt. Die zwischenzeitlich eingesetzten Vorstände Jürgen Bunzendahl und Michael Mayer sind zum 31. Dezember 2013 bzw. zum 28. Februar 2014 wieder ausgeschieden.

Die Volksbank Münsingen steht aufgrund der betriebswirtschaftlichen sowie vertrieblichen Gesamtsituation unter der besonderen (Präventions-) Betreuung und -Überwachung durch den Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband sowie durch die Sicherungseinrichtung des BVR.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
  2. a b Jahresbilanz 2014 im eBundesanzeiger
  3. Uwe Rogowski: Querelen bei Volksbank Münsingen. In: Reutlinger General-Anzeiger, 8. November 2013.
  4. a b Reiner Frenz, R. Ott: Streit um die Volksbank-Zukunft. In: Alb Bote Münsingen, 9. November 2013.
  5. Ulrike Oelkuch: Volksbank – Münsinger Vorstandsduo fliegt raus. Schwarzer Montag. In: Reutlinger General-Anzeiger, 26. November 2013.
  6. Ralf Ott: Haus unter Wert verkauft, in: Alb Bote vom 28. November 2013 (abgerufen am 30. November 2013)

Koordinaten: 48° 24′ 40,4″ N, 9° 29′ 34,7″ O