WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH

Logo
Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Gründung 1990
Sitz Berlin, Deutschland
Mitarbeiterzahl 391 (2021)[1]
Umsatz 261,96 Mio. Euro (Konzern, 2021)[1]
Branche Wohnungswirtschaft
Website www.wbm.de
Stand: 31. Dezember 2021

Die WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mit beschränkter Haftung ist eine kommunale Wohnungsgesellschaft des Landes Berlin. Sie bewirtschaftet Wohn- und Geschäftsimmobilien in Berlin, vor allem in den Bezirken Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Spandau.

Ihr Portfolio umfasste per Ende 2021 rund 32.000 Mietwohnungen und 297.000 Quadratmeter Gewerbeflächen.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die heutige WBM entstand am 1. Juli 1990[2] aus dem VEB Kommunale Wohnungsverwaltung Berlin-Mitte.[3] Durch Erwerb anderer Wohnungsunternehmen wie der WBF (Wohnungsbaugesellschaft Friedrichshain) und der Bewoge (Berliner Wohn- und Geschäftshaus GmbH) sind Bestände in anderen Bezirken Berlins hinzugekommen.

Der Immobilienbestand des WBM-Konzerns – rund 32.000 Einheiten – befindet sich zum Großteil in attraktiven Lagen in der Berliner Innenstadt. Vor allem in den Quartieren Mitte und Friedrichshain – hier ist das Unternehmen der größte städtische Immobilienanbieter – hat sich in den letzten Jahren der Wohnungs-, aber auch der Gewerbemarkt weiterhin positiv entwickelt.

Seit 2017 engagiert sich die WBM zunehmend in der Entwicklung komplexer innerstädtischer Quartiere an verschiedenen Standorten. Des Weiteren wird die WBM seitens der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen (SenSW) als Partnerin einer qualitätsvollen Stadtentwicklung gesehen, die mit der Realisierung von anspruchsvollen, multifunktionalen Nutzungskonzepten betraut werden soll. Auch die Bezirke Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg sehen in der Baurechtschaffung zugunsten der WBM die Chance, neben einem erweiterten Angebot an günstigem Wohnraum den bestehenden sozialen Bedarf decken zu können. Diese Projekte zeichnen sich einerseits durch die herausragenden innerstädtischen Lagen und die entsprechend große, öffentliche Strahlkraft aus. Andererseits besteht die zwingende Notwendigkeit zur Integration von Gewerbe sowie sozialen und kulturellen, teilweise auch religiösen Nutzungen.

Für zeitgemäßes Wohnen und Arbeiten sowie die Reduzierung des CO2-Ausstoßes investierte die WBM im Jahr 2019 rund 65,9 Millionen Euro in die Instandhaltung, Instandsetzung und Modernisierung unseres Bestandes. Auf dem Dach des Neubaus in der Friedenstraße trägt beispielsweise eine Solarthermieanlage zur Wärmeversorgung bei. Gemeinsam mit den Berliner Stadtwerken hat die WBM Möglichkeiten, auf Dachflächen unseres Bestands Photovoltaikanlagen zu errichten, untersucht. Dabei haben die Berliner Stadtwerke auch das Interesse der Mieter erfragt, klimafreundlichen Mieterstrom zu beziehen. Mit Erfolg: Im Jahr 2021 wird die WBM gemeinsam mit den Stadtwerken zwei erste Projekte in Friedrichshain mit jeweils rund 100 kWp Leistung umsetzen. Doch nicht nur in der Erzeugung regenerativer Energien, auch im Energiemanagement liegen Potenziale. Als einziges landeseigenes Berliner Wohnungsbauunternehmen beteiligt sich die WBM daher am Forschungsprojekt BaltBest. In dem Projekt haben sich der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, Hoch-schulen, Wohnungsbauunternehmen, Messdienstleister und Hersteller von Messtechnik zusammengeschlossen. BaltBest untersucht, wie sich durch eine optimierte Gebäudetechnik und Betriebsführung der CO2-Ausstoß der Gebäude senken lässt.

Im November 2009 unterzeichnete die WBM, gemeinsam mit zwölf öffentlichen Unternehmen (u. a. BSR, Bäderbetriebe sowie einige andere Berliner Wohnungsunternehmen) die Charta der Vielfalt: Die Initiative setzt sich für Integration und mehr Vielfalt in der Gesellschaft ein. Ihr Auftrag umfasst die Bereitstellung, die Sicherung und Schaffung von leistbarem Wohnraum für breite Schichten der Bevölkerung. Er erweitert sich um ökologische und soziale Dimensionen, wie die klimagerechte, sozial ausgewogene und demografiegerechte Entwicklung der Quartiere sowie die Unterstützung und Einbeziehung der Stakeholdergruppen. Die WBM setzt die rechtlichen Vorgaben und Leitlinien des Landes Berlin um. Dazu gehören das Wohnraumversorgungsgesetz (WoVG), die Kooparationsvereinbarung „Leistbare Mieten, Wohnungsneubau und soziale Wohnraumversorgung“, die Beteiligungshinweis des Landes Berlin, das Berliner Ausschreibungs- und Vergabegesetz (BerlinLAG) sowie der Berliner Corporate Governance Kodex.

Bei der WBM arbeiten 409 Mitarbeiter, seit Jahren erhöht sie ihre Ausbildungsquote, im Jahr 2020 wurden 26 Menschen ausgebildet. Fast zwei Drittel (65 %) der Belegschaft sind Frauen. Die WBM beteiligt sich mit sechs Stellen am Senats-Projekt "Solidarisches Grundeinkommen" (SGE) und gibt Langzeitarbeitslosen eine Chance zum beruflichen Neustart.

Unternehmensstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Immobilienbestände des Mutterunternehmens befinden sich überwiegend im Bezirk Mitte.

Die WBF Wohnungsbaugesellschaft Berlin Friedrichshain mbH (WBF) ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der WBM. Mit ihrem Immobilienbestand (14.292 Wohnungen) – vorrangig im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg – ist die WBF Anbieterin in stark nachgefragten Wohnungslagen.

Um die Voraussetzungen für eine Inanspruchnahme der erweiterten Grundbesitzkürzung zu erfüllen, erfolgt die Bewirtschaftung der gewerblich genutzten Flächen über einen Zwischenmietvertrag durch die WBM Immobilien-Service GmbH (WIS).

Neben der Bestandsbewirtschaftung errichtet die WBF Wohnbauten mit Gewerbeanteil. Als bestandshaltende Gesellschaft verfügt die WBMI Real Estate GmbH Berlin (WBMI) ausschließlich über Immobilien im Bezirk Mitte. Diese befinden sich unter anderem in der Friedrichstraße, im Nikolaiviertel und am Alexanderplatz. Analog zur WBF erfolgt die Bewirtschaftung der Gewerbeimmobilien der WBMI durch die WIS.

Die WBM hat 50,74 % der Anteile der WBMI zum 31. Dezember 2020 durch eine Sacheinlage in die WBF eingebracht. Die WBM erhält durch eine Stammkapitalerhöhung bei der WBF neu geschaffene Geschäftsanteile.

Im Bezirk Spandau sowie in den Stadtteilen Kreuzberg, Charlottenburg und Tiergarten befinden sich mehrheitlich die Immobilien der Berliner Wohn- und Geschäftshaus GmbH BEWOGE (BEWOGE). Neben dem Bestand von 4.834 Wohnungen hat die BEWOGE wie ihre Schwestergesellschaften ihren Gewerbebestand an die WIS vermietet.

Mit rund 207.000 m² Gewerbeflächen vermietet die WIS den Großteil des Gewerbeportfolios im WBM Konzern. Den bestandshaltenden Gesellschaften WBF, WBMI und BEWOGE zahlt die WIS eine Zwischenmiete und trägt die wirtschaftliche Verantwortung für die Gewerbeimmobilien.

Die MMB Multi-Media-Berlin Gesellschaft mbH (MMB) ist eine 100%ige Tochter der WBM. Sie stellt als Eigentümerin von Kabelnetzen in Immobilien multimediale und telemetrische Dienste zur Verfügung. Seit 2020 übernimmt die MMB im Rahmen des Submeterings die Ausstattung von Liegenschaften mit Messgeräten und bietet die Ablesung und die Abrechnung von verbrauchsabhängigen Heiz- und Wasserkosten an.

Zwischen der WBM und den Gesellschaften WIS und MMB bestehen Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträge. Der WBM Konzern fokussiert sich bei der Evaluierung seiner strategischen Ziele sowie der Steuerung.

Bekannte Objekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die beiden in der Nähe vom Alexanderplatz gelegenen Einkaufszentren Rathauspassagen und Berlin Carré werden von der WBM verwaltet, ebenso wie das denkmalgeschützte Haus des Lehrers.

Auch Teile des Nikolaiviertels, das Hochhaus Fischerinsel 2 in Berlin, einige Häuser an der Leipziger Straße sowie am Platz der Vereinten Nationen, befinden sich im Eigentum der WBM. Ebenso zählt das Internationale Handelszentrum (IHZ) in der Friedrichstraße zu den WBM-Immobilien.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Konzernabschluss zum Geschäftsjahr 2021 der WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mit beschränkter Haftung. In: Bundesanzeiger, 2. September 2022.
  2. bmgev.de
  3. Daten und Fakten zur WBM. In: Berliner Morgenpost