WebP

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WebP
Logo von WebP
Dateiendung: .webp
Magische Zahl: WEBP
Entwickelt von: Google, On2
Erstveröffentlichung: 2010
Art: Grafikformat
Enthalten in: RIFF
Erweitert von: VP8
developers.google.com/speed/webp

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WebP („weppy“) ist ein Datenformat für verlustbehaftet oder verlustfrei komprimierte statische oder animierte Bilder.[1][2] Es ist als weiterer Abkömmling vom 2010 freigegebenen Video-Codec VP8 ein Schwesterprojekt des Videoformates WebM.[3]

Merkmale

Es bietet (ausschließlich) 4:2:0-Farbunterabtastung. Es unterstützt Bilder mit Seitenlängen von bis zu 16.383 (14 Bits: 214−1) Pixeln.

WebP erreicht bei sehr hoher Komprimierung mehr Bildqualität pro Datenmenge als JPEG. Es arbeitet besonders effektiv bei der Komprimierung von detailarmen, gleichförmigen Bildteilen.[4]

Am 3. Oktober 2011 wurde für WebP Unterstützung für Animationen, ICC-Profile, XMP-Metadaten und tiling (große, zusammengesetzte Bilder aus max. 16384×16384 Teilen) eingeführt.[5] Am 18. November 2011 wurden experimentell verlustfreie Kompression und Unterstützung für Transparenz (Alphakanal) sowohl im verlustbehafteten sowie auch verlustfreien Modus eingeführt. Die Unterstützung wurde mit Einführung libwebp 0.2.0 (16. August 2012) standardmäßig aktiviert.[6][7]

Die Software zur Bearbeitung und Darstellung von WebP wird unter der BSD-Lizenz veröffentlicht.

Technik

Das Format wird von Google auf Basis der Intra-Frame-Codierung des Video-Codecs VP8 und dem Containerformat RIFF entwickelt und ist bitstromkompatibel zu VP8. Als solches handelt es sich um ein blockbasiertes (4×4 Pixel Blockgröße) Transformationsverfahren mit acht Bit Farbtiefe und einem Helligkeit-Farbigkeit-Farbmodell mit Farbunterabtastung im Verhältnis 1:2 (YCbCr 4:2:0).[8] Es verwendet eine vergleichsweise fortschrittliche Entropiekodierung – eine Art binärer arithmetischer Codierung (ähnlich CABAC). Der obligatorische RIFF-Container führt ohne weiteren Inhalt zu einem Overhead von nur 20 Bytes und kann der zusätzlichen Aufnahme von Metadaten dienen.

Die freie Referenzimplementierung besteht aus einer Konvertier-Software in Form eines Kommandozeilenprogrammes für Linux (webpconv) und einer Programmbibliothek zur Dekodierung (derselben wie für WebM).

Verwendung

Das Format soll als neuer offener Standard für verlustbehaftet komprimierte Echtfarb-Grafiken im Web dienen und wird so als direkte Konkurrenz zum älteren JPEG platziert, gegenüber dem es bei vergleichbarer Qualität deutlich kleinere Dateien ermöglichen soll.

Unterstützende Webbrowser

Als erster Browser unterstützt Googles eigener Webbrowser Chrome das Format seit der Version 9.0.568.0 vom 29. Oktober 2010;[9] Opera seit Version 11.10.2042 vom 15. März 2011.[10] Für Firefox ist seit Anfang Oktober 2010 ein entsprechender Patch verfügbar,[11] mit dem allerdings für WebP in derzeitiger Form die Unterstützung in Mozilla-Produkten vorerst abgelehnt wurde, da das Format noch keinen klaren Vorteil gegenüber JPEG biete.[12] Weiterhin haben die Entwickler schon einen Patch für die Rendering-Engine WebKit vorgelegt, der Unterstützung in der ganzen Reihe WebKit-basierter Browser bringt.

Firefox verfügt seit Version 49 über experimentelle Unterstützung für WebP. Da dieses Feature noch nicht fertig entwickelt ist, muss es vorerst manuell aktiviert werden.[13]

Opera benutzt seit Version 11.10 vom 12. April 2011 das Format standardmäßig für Bilder, die komprimiert über Operas Proxyserver für die Funktion „Opera Turbo“ übertragen werden.[14][15]

Konqueror, der Webbrowser von KDE, unterstützt das WebP ab der KDE-Version 4.11.[16] Da die Bildformate in KDE als wiederverwendbare Komponenten implementiert sind, kann damit jedes Grafikprogramm unter KDE WebP nutzen (z. B. KolourPaint, Gwenview, Krita, Calligra, …)

Ein in der Programmiersprache Java implementierter VP8-Decoder ist als freie Software verfügbar. Damit kann WebP auch in Java-fähigen Browsern genutzt werden, die das Format nicht selbst unterstützen.[17]

Unterstützende Grafikprogramme

Die aktuellen Versionen von GIMP[18], IrfanView, Paint.NET und XnView unterstützen sowohl Lesen wie Schreiben von WebP, wenn die Plugins installiert sind.

Kritik

Das bei Erstveröffentlichung vorgelegte Format und seine (Referenz-)Implementierung gelten als noch bemerkenswert unbrauchbar. Jason Garrett-Glaser, ein Entwickler des x264-Encoders, äußerte mehrere Kritikpunkte zu WebP.[19] WebP unterstütze ausschließlich die Farbunterabtastung 4:2:0. Die vom JPEG-Format unterstützten 4:2:2 und 4:4:4 fehlten. Die Qualität von Vergleichsbildern im WebP-Format sei offenbar trotz des überlegenen Formates bei gleicher Dateigröße schlechter und verschwommener als jene im JPEG-Format, da der Encoder keine wahrnehmungspsychologischen Optimierungen einsetze.[20] Seitdem hat Pascal Massimino, der Entwickler des cwebp-Encoders, diesen verbessert und die meisten der angemerkten Fehler beseitigt, wodurch die o. g. Punkte größtenteils hinfällig sind. Jason Garrett-Glaser weist korrekt darauf hin, dass der H.264 intra-frame Algorithmus bessere Ergebnisse als VP8 liefert, jedoch im Gegensatz zu VP8 mit Patenten behaftet ist.

Mozilla lehnte WebP-Unterstützung für seine Produkte bis März des Jahres 2013[21] ab, da das Format noch keinen klaren Vorteil gegenüber JPEG biete:[12] Vergleichstests zeigen tendenziell bei mittleren bis hohen Qualitätseinstellungen unterlegene Kompressionsergebnisse und Schwierigkeiten mit detailreichem Bildmaterial.[4]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stephen Shankland: Google offers JPEG alternative for faster Web. Deep Tech - CNET News, , abgerufen am 1. Oktober 2010.
  2. Golem.de: Google: WebP soll Jpeg ersetzen - Golem.de. 1. Oktober 2010, abgerufen am 1. Oktober 2010.
  3. Nils Baer: Google stellt neues Grafikformat vor: ‘WebP’ soll der JPEG-Killer werden. Basic Thinking, 1. Oktober 2010, abgerufen am 2. März 2011.
  4. a b kidjan: Comparison: WebP, JPEG and JPEG XR. 10. Oktober 2010, abgerufen am 26. Mai 2011.
  5. WebP-Mux (RIFF based container) framework
  6. WebP v0.2.0 decoder and encoder source tree
  7. Google Developers Blog: Lossless and Transparency Modes in WebP
  8. RFC 6386 VP8 Data Format and Decoding Guide
  9. Nicola D’Agostino: Chromium supporta le immagini WebP! In: Mondo Chrome. 29. Oktober 2010, abgerufen am 22. November 2010 (italienisch).
  10. Ruarí Ødegaard: CSS gradients, WebP, and Declarative UI. In: Opera Desktop Team. 15. März 2011, archiviert vom Original am 17. März 2011; abgerufen am 15. März 2011 (englisch).
  11. Bug 600919 – Implement WebP image support. In: Bugzilla@Mozilla. Oktober 2010, abgerufen am 22. November 2010 (englisch).
  12. a b Oliver Diedrich: Google und Mozilla zanken über WebP. In: heise open. Heise Zeitschriften Verlag, 25. Mai 2011, abgerufen am 26. Mai 2011.
  13. Michael Larabel: Firefox Also Working On WebP Support. 15. August 2016, abgerufen am 16. August 2016 (englisch).
  14. Audun Mathias Øygard: On a horse? Opera Turbo to the rescue! 11. April 2011, archiviert vom Original am 14. April 2011; abgerufen am 26. Mai 2011 (englisch).
  15. Frank M. Palinkas, Technical Writer, Opera Software ASA: Opera 11.10 for Windows changelog. In: Opera Desktop Team. 12. April 2011, abgerufen am 14. April 2011 (englisch).
  16. KDE QuickGit :: kde-runtime.git/commit. Abgerufen am 18. November 2013.
  17. sourceforge.net
  18. GIMP - GIMP 2.9.2 Released. In: www.gimp.org. Abgerufen am 29. September 2016.
  19. Jason Garrett-Glaser: Diary Of An x264 Developer » H.264 and VP8 for still image coding: WebP? , abgerufen am 1. Oktober 2010.
  20. Jason Garrett-Glaser: H.264 and VP8 for still image coding: WebP? In: Diary Of An x264 Developer. 30. September 2010, abgerufen am 22. November 2010 (englisch).
  21. bugzilla.mozilla.org

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