Wiblingen

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Wiblingen
Stadt Ulm
Koordinaten: 48° 22′ N, 9° 59′ OKoordinaten: 48° 21′ 38″ N, 9° 59′ 18″ O
Höhe: 487 m ü. NN
Einwohner: 16.374 (31. Dez. 2023)[1]
Eingemeindung: 1. April 1927
Postleitzahl: 89079
Vorwahl: 0731
Karte
Lage von Wiblingen in Ulm
Blick auf Wiblingen (Luftbild, 2021)
Blick auf Wiblingen (Luftbild, 2021)

Wiblingen ist ein Stadtteil im Süden der kreisfreien Stadt Ulm, im Osten Baden-Württembergs.

Der Stadtteil liegt südlich von Ulm an der Oberschwäbischen Barockstraße und westlich der Iller, die abschnittsweise zugleich die Grenze zum Freistaat Bayern ist. Es wird von der dicht an der Iller verlaufenden Weihung durchflossen, die innerhalb der Stadtteilgemarkung der Donau zuläuft, etwas über zwei Kilometer oberhalb der Iller, die an der sogenannten „Illerspitze“ gegenüber der Ulmer Weststadt in diese mündet.

Bekanntestes Bauwerk ist die barocke Anlage des ehemaligen Wiblinger Benediktinerklosters, das im Jahre 1093 von den Grafen Hartmann und Otto von Kirchberg gestiftet wurde. Die Klosterkirche, in der eine Reliquie mit Partikeln des Kreuzes Christi verehrt wird, wurde im Jahre 1993 von Papst Johannes Paul II. zur Basilica minor erhoben.

Bis zur Aufhebung des Klosters im Zuge der Säkularisation im Jahre 1806 diente ihm die Wiblinger Bevölkerung. Von dem Ertrag aus der Landwirtschaft mussten die Wiblinger Bauern Abgaben an das Kloster leisten, welches den Dorfbewohnern die Lehen, die sogenannten Sölden vergab. Die örtlichen Handwerker waren ebenfalls beim Kloster „angestellt“ und mussten beim Bau der Anlage mithelfen. In den Jahren 1808 bis 1822 diente Herzog Heinrich Friedrich Karl von Württemberg das säkularisierte Kloster als Residenz. Dort war auch die Militärbesatzung von 120 Mann Kavallerie untergebracht, der Heinrich im Rang eines Generalleutnants der Kavallerie vorstand. Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg war in den ehemaligen Konventgebäuden des Benediktinerklosters eine Kaserne untergebracht.

Das einstmals stark landwirtschaftlich geprägte Dorf mit wenigen hundert Einwohnern wurde am 1. April 1927 nach Ulm eingemeindet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde verstärkt zunächst für Flüchtlinge und Heimatvertriebene sozialer Wohnungsbau betrieben. Später wurden in Wiblingen viele Gastarbeiter sowie Spätaussiedler aus der Sowjetunion angesiedelt. In den Siebziger- und Achtzigerjahren entstanden große Wohnblöcke und Mehrfamilienhäuser, so dass die Einwohnerzahl bis zum Jahr 1990 drastisch auf 17.500 anstieg und die Ortschaft als Schlafstadt ihren einstmals dörflich-bäuerlichen Charakter verlor. Nach 1990 ging die Einwohnerzahl wieder leicht zurück und liegt heute bei etwa 16.000.

Städtepartnerschaft

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Wiblingen unterhält eine Städtepartnerschaft mit der französischen Stadt Argenton-sur-Creuse.

Wiblinger Wählergemeinschaft

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Die Wiblinger Wählergemeinschaft ist eine freie Wählergemeinschaft, die die Interessen des Stadtteils vertreten möchte. Sie ist seit 2009 mit 3 Stadträten im Ulmer Gemeinderat vertreten und bildet dort mit anderen Wählergemeinschaften eine Fraktionsgemeinschaft.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Seit 1985 werden einmal jährlich die Wiblinger Bachtage[2] veranstaltet. In der Veranstaltungsreihe lässt der künstlerische Leiter, der Wiblinger Kirchenmusikdirektor Albrecht Schmid,[3] Werke von Johann Sebastian Bach aufführen.

Söhne und Töchter der Stadt

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Personen in Verbindung mit Wiblingen

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  • Margit Eckholt (* 1960), Theologin und Hochschullehrerin, verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Wiblingen[4]
  • Wiblingen. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Laupheim (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 35). Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, S. 300–313 (Volltext [Wikisource]).
  • Ferdinand Kramer: Klostergründung und Adelsopposition im Raum Ulm: Zu den Anfängen des ostschwäbischen Klosters Wiblingen (1093), in: Jahrbuch für bayerisch-schwäbische Geschichte 1996,73-84.
Commons: Wiblingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ulmer Statistik 2023. (PDF; 1.25 MB) Stadt Ulm, S. 5, abgerufen am 19. August 2024.
  2. Schwörrede 2009. In: ulm.de.
  3. Unser Kantor. In: wiblinger-kantorei.de.
  4. Beate Storz: Theologin Margit Eckholt besucht ihre alte Kirchengemeinde. In: Südwest Presse, 10. Oktober 2016.