Winsum

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Winsum
Flagge des Ortes Winsum
Flagge
Wappen des Ortes Winsum
Wappen
Provinz  Groningen
Gemeinde Flagge der Gemeinde Het Hogeland Het Hogeland
Flagge der Gemeinde Westerkwartier Westerkwartier
Fläche
 – Land
 – Wasser
102,53 km2
101,09 km2
1,44 km2
Einwohner 13.557 (30. Sep. 2018[1])
Koordinaten 53° 20′ N, 6° 31′ OKoordinaten: 53° 20′ N, 6° 31′ O
Bedeutender Verkehrsweg N361 N363 N983 N996
Vorwahl 050, 0595
Postleitzahlen 9771, 9773–9774, 9891–9893, 9951, 9953–9957
Website Homepage von Winsum
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Winsum (anhören/?) war eine Gemeinde in den Niederlanden, Provinz Groningen. Sie hatte am 30. September 2018 eine Einwohnerzahl von 13.557. Ihre Gesamtfläche betrug 102,53 km². Die Gemeinde fusionierte zum 1. Januar 2019 mit Bedum, De Marne sowie Eemsmond. Der Name der neuen Gemeinde lautet Het Hogeland.[2] Lediglich die Dörfer Ezinge, Feerwerd und Garnwerd wechselten zur neuen Gemeinde Westerkwartier.

Orte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gemeinde liegen viele kleine Dörfer und Ortschaften. Die wichtigsten sind: Winsum-Obergum, das fast 8.000 Einwohner hat und in dem sich die Gemeindeverwaltung befindet, Ezinge, Sauwerd, Baflo und Wierum. Die meisten dieser oft sehr alten Dörfer haben einen auf einer „wierde“ (Warft) gelegenen Kern mit einer mittelalterlichen Kirche.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Amtliche Beurkundung vom 24. April 1057 bei der Verleihung der Markt-, Münz- und Zollrechte durch den Deutschen König Heinrich IV. ist heute das offizielle Gründungsdatum der Gemeinde Winsum. Archäologische Ausgrabungen auf dem Gebiet von Ezinge im Rahmen eines Arbeitsbeschaffungsprojektes unter der Leitung von Albert van Giffen zu Beginn der 1930er Jahre konnten aber eine Siedlungskontinuität zwischen 500 v. Chr. und 1500 n. Chr. nachweisen. Unter den Beifunden befand sich auch römerzeitliche Importware.[3][4]

Ihr Wappen erhielt die Gemeinde Winsum am 21. Mai 1889 von König Willem III.

Lage und Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt nur wenige Kilometer nördlich der Stadt Groningen. Sauwerd, Winsum und Baflo haben kleine Bahnhöfe an Lokaleisenbahnen.

Die Landwirtschaft ist die bedeutendste Erwerbsquelle. Der Tourismus (Wassersport) wird aber immer wichtiger.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die meisten der oft sehr alten Dörfer haben einen auf einer „Wierde“ (Warft) gelegenen Kern mit einer mittelalterlichen Kirche. Diese Kirchen sind im Sommer oft zur Besichtigung oder zum Orgelkonzert geöffnet.

Die Warft von Ezinge, das schon um 300 v. Chr. bestand, und wo damals aus Ästen und Lehm gebaute rechteckige Hütten standen, wurde in den 1930er Jahren von Archäologen gründlich untersucht. Dabei wurden Gegenstände entdeckt, die aus dem Römischen Reich eingeführt worden waren (jetzt im Groninger Museum in der Stadt Groningen). Auch im Ort gibt es dazu ein kleines Museum.

Auch die Warft von Sauwerd war schon um 400 v. Chr. besiedelt. In der Kirche zu Sauwerd sind der Festungsbaumeister Henrik Ruse, Baron von Rusenstein und seine Frau begraben.

Die malerischen, kleinen Wasserläufe, die durch die Gemeinde fließen, können von Touristen im Kanu befahren werden.

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fusion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Winsum wurde zum 1. Januar 2019 mit Bedum, De Marne und Eemsmond zur neuen Gemeinde Het Hogeland zusammengeschlossen.[2]

Sitzverteilung im Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommunalwahlen 2014[5]
 %
30
20
10
0
24,1
16,0
15,7
15,5
12,0
8,9
7,9
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2010
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
+7,1
−4,1
−0,3
+3,0
−0,4
+0,3
−5,5

Der Gemeinderat wurde zwischen 2002 und der Auflösung der Gemeinde folgendermaßen gebildet:

Partei Sitze[6]
2002 2006 2010 2014
Gemeentebelangen Winsum 3 2 3 4
PvdA 3 4 3 2
CDA 4 3 2 3
ChristenUnie 1 2 2 2
GroenLinks 2 2 2 2
D66 0 1 1
VVD 2 2 2 1
Gesamt 15 15 15 15

Aufgrund der Fusion zum 1. Januar 2019 fanden die Wahlen für den Rat der neuen Gemeinde Het Hogeland am 21. November 2018 statt.[7]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vom 18. November 2008 bis zum Zeitpunkt der Gemeindeauflösung war Rinus Michels (CDA) amtierender Bürgermeister der Gemeinde. Zwischen dem 11. Oktober 2010 und dem 16. Juli 2011 übernahm Pieter van der Zaag (CDA) das Amt als Stellvertreter, als Michels aufgrund von gesundheitlichen Problemen eine Auszeit nahm.[8] Zu seinem Kollegium zählten die Beigeordneten Harmannus Blok (ChristenUnie), Marc Verschuren (GroenLinks), Bert Westerink (CDA) sowie der Gemeindesekretär Arthur van Hoorik.[9]

Bürgermeister der Gemeinde Winsum:

  • 1811–1816 Jacobus Daniëls Bouer
  • 1816–1830 Stephanus Hendericus Numan
  • 1831–1862 Geuchien Bartelts Hopma
  • 1862–1865 Jasper Ganderheijden
  • 1865–1871 Jan Schepel Hzn.
  • 1872–1873 Wijtze J. Bekker
  • 1873–1878 Hendrik Willem Wierda
  • 1878–1918 Enno Wierda
  • 1930–1937 Joost Johannes Geradus Boot (ARP)
  • 1937–1941 Kier Bosch
  • 1941–1946 Reinier Willem Keiser
  • 1946–1965 Kier Bosch
  • 1965–1971 Jacobus Pieter Miedema (ARP)
  • 1972–1978 Hendrik Cornelis Kleemans (CDA)
  • 1978–1984 Harm J.E. Bruins Slot
  • 1984–1988 Jacob J. Spros (CDA)
  • 1989–1990 Frederik Hendrik von Meijenfeldt (CDA)
  • 1990–2004 Adriaan Abraham Dees (VVD)
  • 2004 J.R.A. (Joop) Boertjens (VVD)
  • 2004–2008 Yvonne van Mastrigt (PvdA)
  • 2008 Jaap van Dijk (CDA)
  • 2008–2010 Rinus Michels (CDA)
  • 2010–2011 Pieter van der Zaag (CDA)
  • seit 2011 Rinus Michels (CDA)

Söhne und Töchter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Art. Winsum. In: Wiebe Jannes Formsma, Riektje Annie Luitjens-Dijkveld Stol, Adolf Pathuis: De Ommelander borgen en steenhuizen. Van Gorcum, Assen 1973, ISBN 90-232-1047-6, S. 479–484.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Winsum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevolkingsontwikkeling; regio per maand. In: StatLine. Centraal Bureau voor de Statistiek, abgerufen am 1. Januar 2019 (niederländisch)
  2. a b Het Hogeland komt met nieuwe site over herindeling. In: RTV Noord. 16. Oktober 2017, abgerufen am 30. Juni 2018 (niederländisch).
  3. Kirsten van der Ploeg und Piet Kooi: Ezinge. IJkpunt in de archeologie. Forsten, Groningen 2014.
  4. Annet Nieuwhof: De geschiedenis van Ezinge in scherven. Handgevormd aardewerk van 500 v.C. tot 1500 n.C. In: Dies.: En dan in hun geheel. De vondsten uit de opgravingen in de wierde Ezinge. Vereniging voor Terpenonderzoek, Groningen 2014, S. 30–128.
  5. Ergebnis der Kommunalwahlen: 2010 2014, abgerufen am 30. Juni 2018 (niederländisch)
  6. Sitzverteilung im Gemeinderat: 2002 2006 2010 2014, abgerufen am 30. Juni 2018 (niederländisch)
  7. Herindelingen Kiesraad, abgerufen am 30. Juni 2018 (niederländisch)
  8. Pieter van der Zaag waarnemer in Winsum. In: Leeuwarder Courant. NDC Mediagroep, 6. Oktober 2010, abgerufen am 30. Juni 2018 (niederländisch).
  9. College van burgemeester en wethouders Gemeente Winsum, abgerufen am 30. Juni 2018 (niederländisch)