Worms-Leiselheim

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Leiselheim
Stadt Worms
Ehemaliges Gemeindewappen von Leiselheim
Koordinaten: 49° 38′ N, 8° 19′ OKoordinaten: 49° 38′ 28″ N, 8° 18′ 31″ O
Höhe: 110 m ü. NN
Fläche: 2,59 km²
Einwohner: 1997 (2. Jan. 2012)
Bevölkerungsdichte: 771 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1942
Postleitzahl: 67549
Vorwahl: 06241
Karte
Lage von Leiselheim in Worms
Sicht auf Leiselheim

Leiselheim ist ein etwa vier Kilometer nordwestlich der Kernstadt liegender Stadtteil der Stadt Worms mit circa 2000 Einwohnern. Ursprünglich rein landwirtschaftlich geprägt, ist Leiselheim heute hauptsächlich ein stadtnahes Wohngebiet, obwohl bis heute 40 % der Gemarkungsfläche für den Weinbau genutzt werden[1].

Geographie

Leiselheim liegt am Nordrand des Pfrimmtals, am Übergang von der Talaue zum fruchtbaren Lössriedel. Das west-ost-gerichtete Straßendorf wurde seit Ende des 19. Jahrhunderts durch mehrere Baugebiete sowohl in die überschwemmungsgefährdete Pfrimmaue wie auch auf den Rand des Riedels erweitert.

Im Osten grenzt Leiselheim – getrennt durch eine 500 m breite Grünzäsur – an Worms-Hochheim. Südlich liegt jenseits der Pfrimmau Worms-Pfiffligheim, westlich in ca. 1 km Entfernung Worms-Pfeddersheim. Der Höhenzug nördlich des Dorfes wird vom Klinikum Worms und den zu Worms-Herrnsheim gehörenden Neubaugebieten beherrscht.

Geschichte

Erstmals erwähnt wurde Leiselheim 1141 in zwei Urkunden des Wormser Bischofs Burchard II. von Ahorn unter dem Namen „Luzilheim“.[2] Die genaue Bedeutung von „Luzil-“ ist unbekannt, eine Ableitung von mittelhochdeutsch „lützel“ (klein) wird angenommen, wobei sich dies sowohl auf die verhältnismäßig kleine Gemarkung als auch auf einen Personennamen „Luizilo“ beziehen kann.[3]

Ursprünglich gehörte Leiselheim dem Domstift Worms, das das Dorf später der Herrschaft Stauf[4] zu Lehen gab. 1388 gingen diese Herrschaftsrechte an die Grafen von Sponheim-Bolanden und 1393 an die Grafen von Nassau-Saarbrücken über. In einem 1427 geschlossenen Vertrag teilten sich das Bistum Worms und die Grafen von Nassau-Saarbrücken die Eigentumsrechte an Leiselheim und acht weiteren Dörfern. Als der nassauisch-saarbrückische Teil 1683 bzw. 1706 an die Kurpfalz kam, gab diese ihre Rechte an das Bistum Worms weiter, das damit einziger Besitzer von Leiselheim war.[2] 1794 wurde das Dorf im Zuge der Koalitionskriege von französischen Truppen besetzt. 1815/16 wurde Leiselheim dann dem Großherzogtum Hessen zugeordnet.

Am 1. April 1942 wurde Leiselheim gemeinsam mit Herrnsheim, Horchheim und Weinsheim in Worms eingemeindet.

Ortsvorsteher

Als Leiselheim noch zur Kurpfalz gehörte, wurde die Gemeinde von einem Unterfauth verwaltet; im Ort wurden sie auch Bürgermeister genannt. In der Zeit, in der Leiselheim französisches Gebiet war (Napoleonzeit ab 1798), wurde der "Maire", also der Bürgermeister, nach französischem Vorbild gewählt und eingesetzt. Dieser Titel blieb den Nachfolgern auch bis zur Eingemeindung am 1. April 1942 erhalten: Ab diesem Datum gab es den Ortsvorsteher mit einem Ortsbeirat[5], die natürlich auch weniger Befugnisse hatten. [6]

Liste der Ortsvorsteher[7] seit Kriegsende
von bis Name Partei Titel
1945 1946 Friedrich Maria Illert parteilos Ortsvorsteher
1946 1960 Berthold Schöler SPD Ortsvorsteher
1960 1970 Alfred Ross SPD Ortsvorsteher
1970 1982 Georg Prior FWG Ortsvorsteher
1982 1988 Dieter F. Engel SPD Ortsvorsteher
1988 -- Helmut Müller CDU Ortsvorsteher

Wappen

Blasonierung: In gold ein schwarzer Rost, oben beseitet von zwei schwarzen Sternen.

Der Rost ist das Attribut des Heiligen Laurentius von Rom, dem sowohl die barocke evangelische Kirche wie auch die 1933/34 errichtete katholische Kirche geweiht sind.

Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Worms-Leiselheim

Persönlichkeiten

Weblinks

Commons: Worms-Leiselheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gerold Bönnen: Geschichte der Stadt Worms. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1679-7, S. 34.
  2. a b regionalgeschichte.net: Zur Geschichte von Leiselheim
  3. Eugen Schüler: Leiselheim. Ein geschichtlicher Überblick. (PDF; 390 kB)
  4. Hermann Schreibmüller: Burg und Herrschaft Stauf in der Pfalz. 2 Teile, Thieme, Kaiserslautern 1913-1914 Digitalisat, S. 17
  5. GEmO Rheinland-Pfalz, § 75
  6. Eugen Schüler - Richard Rochy, WORMS-LEISELHEIM - Ortschronik, Ausgabe von 2001, S. 64 ff, Ortsverwaltung
  7. GemO Rheinland-Pfalz, § 76