Zierliches Johanniskraut

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Zierliches Johanniskraut

Zierliches Johanniskraut (Hypericum elegans)

Systematik
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Johanniskrautgewächse (Hypericaceae)
Gattung: Johanniskräuter (Hypericum)
Art: Zierliches Johanniskraut
Wissenschaftlicher Name
Hypericum elegans
Stephan ex Willd.

Das Zierliche Johanniskraut (Hypericum elegans), auch Schmuck-Johanniskraut oder Zierliches Hartheu[1] genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Johanniskräuter (Hypericum) innerhalb der Familie der Johanniskrautgewächse (Hypericaceae).

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Habitus, Laubblätter und Blütenstände
Zierliches Johanniskraut in Blüte

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Zierliche Johanniskraut ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 15 bis 30, selten bis zu 50 Zentimetern erreicht.[2][1] Es werden unter- und oberirdische Ausläufer gebildet. Der aufrechte bis niederliegende, schwarz drüsig punktierte Stängel ist stielrund und besitzt im oberen Teil zwei zarte Längsleisten.[1]

Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind mindestens so lang wie die Stängelglieder. Die einfachen Blattspreiten sind länglich-lanzettlich und der Blattrand ist umgerollt. Die Blattspreiten sind dicht durchscheinend punktiert und am Rand befinden sich schwarze Drüsen.[1]

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blütezeit reicht von Juni bis Juli.[3] Der Blütenstand ist locker und enthält viele Blüten.[1]

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch mit doppelter Blütenhülle. Die Kelchblätter enden spitz und besitzen auf Fransen befindliche gestielte schwarze Drüsen.[2][1] Die gelben Kronblätter sind bis zu 12 Millimeter lang und der gezähnte Rand besitzt schwarze Drüsen.[2][1] Es sind viele Staubblätter vorhanden. Die Staubbeutel sind gelb.[2]

Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 8; es liegt Tetraploidie vor mit einer Chromosomenzahl von 2n = 32.[3][1]

Es werden Kapselfrüchte gebildet.[3]

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Zierliche Johanniskraut handelt es sich um einen teilimmergrünen, rosettenlosen Hemikryptophyten.[3]

Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Blütenökologisch handelt es sich um Pollenblumen, die typischerweise von kurzrüsseligen Bienen, Syrphiden, Käfer sowie Fliegen bestäubt werden.[3]

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Zierliche Johanniskraut ist ein europäisch-westsibirisches Florenelement in der submeridionalen bis meridionalen Zone. Das Zierliche Johanniskraut ist in Mittel-, Ost- sowie Südosteuropa, Westasien, im Kaukasusraum und in Sibirien verbreitet.[4]

Es gibt Fundortangaben für Deutschland, Österreich, Tschechien, Ungarn, Slowakei, Serbien, Bulgarien, Montenegro, Rumänien, Moldawien, europäischer Teil Russlands, Belarus, Ukraine, die Krim, Ciskaukasien, Aserbaidschan, Georgien, Dagestan, die Türkei und die russischen Gebiete Altai, Region Krasnojarsk, Oblast Kemerowo, Nowosibirsk, Omsk sowie Tomsk.[5][4]

In Deutschland kommt es zerstreut in Rheinland-Pfalz (Rheinhessen), nördlichen Thüringen sowie selten im südlichen Sachsen-Anhalt vor. In Österreich ist das Zierliche Johanniskraut nur aus Niederösterreich bekannt.

Diese kalkstete Art wächst auf kontinentalen Trocken- und Halbtrockenrasen sowie in Trockengebüschsäumen. Das Zierliche Johanniskraut ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Verbandes Geranion sanguinei.[6]

Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstveröffentlichung von Hypericum elegans erfolgte 1802 durch Christian Friedrich Stephan in Carl Ludwig Willdenow: Species Plantarum, 3, 2, S. 1469.[4][7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eckehart J. Jäger, Klaus Werner (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. 10., bearbeitete Auflage. Band 4: Gefäßpflanzen: Kritischer Band. Elsevier, Spektrum Akademischer Verlag, München/Heidelberg 2005, ISBN 3-8274-1496-2.
  • Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Zierliches Johanniskraut (Hypericum elegans) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h Hypericum elegans Stephan ex Willd., Zierliches Hartheu. auf FloraWeb.de
  2. a b c d Thomas Meyer: Datenblatt bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben) mit Bestimmungsschlüsser und Fotos.
  3. a b c d e Zierliches Johanniskraut. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
  4. a b c Hypericum elegans im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 28. Februar 2021.
  5. Karol Marhold, 2011: Clusiaceae. Datenblatt Hypericum elegans In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  6. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 664.
  7. Hypericum elegans bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 28. Februar 2021.