„Susana Soca“ – Versionsunterschied

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Susana Soca kam bei einem Flugzeugabsturz über dem Waldgebiet des Amazonas ums Leben.<ref>[http://www.laondadigital.uy/LaOnda/301-400/334/A1.htm Susana Soca: Poetisa, crítica literaria y difusora generosa de la literatura] (spanisch) von [[Julia Galemire]] auf laondadigital.uy, abgerufen am 20. September 2015</ref> Andere Quellen verorten den Absturz auf dem Weg von Paris nach Montevideo in der Bucht von [[Guanabara]].<ref>[http://lirico.revues.org/431 El extraño caso de Susana Soca] (spanisch), abgerufen am 20. September 2015</ref>
Susana Soca kam bei einem Flugzeugabsturz über dem Waldgebiet des Amazonas ums Leben.<ref>[http://www.laondadigital.uy/LaOnda/301-400/334/A1.htm Susana Soca: Poetisa, crítica literaria y difusora generosa de la literatura] (spanisch) von [[Julia Galemire]] auf laondadigital.uy, abgerufen am 20. September 2015</ref> Andere Quellen verorten den Absturz auf dem Weg von Paris nach Montevideo in der Bucht von [[Guanabara]].<ref>[http://lirico.revues.org/431 El extraño caso de Susana Soca] (spanisch), abgerufen am 20. September 2015</ref>


== Ehrungen ==
== Ehrungen, posthum ==
Anlässlich ihres Todes schrieb [[Jorge Luis Borges]] ein Gedicht mit dem Titel ''Susana Soca''.<ref>Luis Jorge Borges: ''Susana Soca'', in ders.: ''El Hacedor'', Obras Completas, Buenos Aires, Emecé Editores, erste Ausgabe 1960 ([http://biblio3.url.edu.gt/Libros/borges/el_hacedor.pdf pdf])</ref> 1961 erschien die letzte Ausgabe von ''Entregas de la Licorne'', gewidmet Susan Soca, mit einer Hommage von [[Emil Cioran]]. 2006 wurde sie mit der Fotoausstellung ''Susana Soca et sa constellation vues par Gisèle Freund'' im ''Maison de l'Amérique latine'' in Paris geehrt.<ref>[http://fr.actuphoto.com/3370-susana-soca-et-sa-constellation-vues-par-gisele-freund.html ''Susana Soca et sa constellation vues par Gisèle Freund'', actuphoto.com, 3. August 2012]</ref> Mit Hommagen von Jorge Luis Borges, Emil Cioran und Henri Michaux und einem [[Frontispiz]] mit Gisèle Freunds Porträtfotografie von Susana Soca verlegte ein französischer Verlag ihr poetisches Werk, ''Oeuvre poétique de Susana Soca'', 2011 in einer bibliophilen Ausgabe.
[[Datei:Susana Soca neben dem Porträt ihrem Porträt von Pablo Picasso, fotografiert von André Ostier in Paris 1943.jpg|mini|Susana Soca neben ihrem Porträt von Pablo Picasso, fotografiert von André Ostier, Paris 1943]]
[[Pablo Picasso]] malte ein Porträt von Susana Soca. Nach ihrem Tod schrieb [[Jorge Luis Borges]] ein Gedicht mit dem Titel ''Susana Soca''.<ref>Luis Jorge Borges: ''Susana Soca'' (1960), El Hacedor, in Obras Completas, Buenos Aires, Emecé Editores, 1974</ref> 1961 erschien die letzte Ausgabe von ''Entregas de la Licorne'', gewidmet Susan Soca, mit einer Hommage von [[Emil Cioran]].<ref>Der Text von Cioran ist in dem Band ''Oeuvre poétique de Susana Soca'' (2011) veröffentlicht.</ref> 2006 wurde sie mit der Fotoausstellung ''Susana Soca et sa constellation vues par Gisèle Freund'' im ''Maison de l'Amérique latine'' in Paris geehrt.<ref>[http://fr.actuphoto.com/3370-susana-soca-et-sa-constellation-vues-par-gisele-freund.html ''Susana Soca et sa constellation vues par Gisèle Freund'', actuphoto.com, 3. August 2012]</ref> Mit Hommagen von Jorge Luis Borges, Emil Cioran und Henri Michaux und einem [[Frontispiz]] mit Gisèle Freunds Porträtfotografie von Susana Soca verlegte ein französischer Verlag ihr poetisches Werk, ''Oeuvre poétique de Susana Soca'', 2011 in einer bibliophilen Ausgabe.


== Veröffentlichungen (Auswahl) ==
== Veröffentlichungen (Auswahl) ==

Version vom 21. September 2015, 10:03 Uhr

Datei:3- foto susana soca en entregas de la licorne 16.jpg
Susana Soca

Susana Soca (geb. 19. Juli 1906[1] in Montevideo; gest. 11. Januar 1959[2]), eine uruguayische Schriftstellerin, lebte in Paris und Montevideo. Bekannt wurde sie als Herausgeberin des transatlantischen Literaturmagazins La Licorne.[3] Im kulturellen Leben Montevideos der 1950er Jahre war sie eine zentrale Figur.

Leben und Wirken

Susana Soca wurde als Susana Soca Blanco Acevedo geboren. Sie wuchs in einer bürgerlichen Familie in Montevideo auf, die in der Tradition der lateinamerikanischen Oberschicht dieser Epoche mit Frankreich und der französischen Kultur verbunden war und lebendige Beziehungen pflegte. Ihr Vater, Francisco Soca, war Arzt, er hatte Medizin in Paris studiert, ihre Mutter, Luisa Blanco Acevedo, kam aus der Aristokratie. Als Susana kaum zwei Jahre alt war, reisten ihre Eltern mit ihr das erste Mal nach Paris und ließen sie in Notre-Dame taufen.[4]

Auf einer ihrer Reisen nach Paris, die Susana Soca 1938 mit ihrer verwitweten Mutter unternommen hatte, sah sie sich bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs gezwungen ihren Aufenthalt zu verlängern. Sie ließ sich in Paris nieder und wohnte zehn Jahre lang in einem Grand-Hotel. In dieser Zeit begann sie Gedichte auf Spanisch zu schreiben, um, wie sie später in ihren Memoiren erklärte, ihre Identität und Heimat in der spanischen Sprache zu finden.[5]

Datei:La Licorne, 1948.jpg
"La Licorne", 1948

1947 gründete Susana Soca zusammen mit Paul Eluard, Valentine Hugo, Roger Caillois und weiteren französischen Schriftstellern die Cahiers de La Licorne (Das Einhorn), ein auf Französisch konzipiertes transatlantisches Literaturmagazin. Europäischen Schriftstellern, deren Werk während des Krieges zensiert oder zerstreut worden war, gab La Licorne einen Raum für Begegnung; lateinamerikanische Autoren, die bis dahin in Europa unbekannt waren, wurden erstmals übersetzt und rezensiert. Susan Soca war Verlegerin, Herausgeberin, Lektorin und Förderin der Schriftsteller. In Paris erschienen von 1947 bis 1948 drei Ausgaben. 1948, nach dem Tod ihrer Mutter, kehrte sie nach Montevideo zurück. Ab 1953 setzte sie die Herausgabe des Magazins unter dem spanischen Titel Entregas de la Licorne fort und leitete es bis zu ihrem Tod.[5]

Sie gab literarische Texte, Gedichte, Essays, Kunst- und Literaturkritiken von bedeutenden Schriftstellern und Intellektuellen des zwanzigsten Jahrhunderts heraus, darunter Maurice Blanchot, Henri Michaux, Jules Supervielle, Jean Cocteau, Pier Paolo Pasolini, Felisberto Hernández, Silvina Ocampo, Boris Pasternak, Hugo von Hofmannsthal, Elsa Morante. Susana Soca wirkte als Vermittlerin zwischen europäischen und lateinamerikanischen Schriftstellern und Künstlern über die nationalen Grenzen und politischen Differenzen hinweg. In Montevideo zog sie Exilanten aus Deutschland an, wie die Fotografin Gisèle Freund, die Porträts von Susana Soca schuf, oder den Journalisten J. Hellmuth Freund, der in Entregas de la Licorne ein Essay über die Kunst der Fotografin Jeanne Mandello schrieb.[6] Sie unternahm weiterhin zahlreiche Reisen nach Europa. In ihrem Haus in Montevideo veranstaltete sie literarische Treffen, sie organisierte und finanzierte Kunstprojekte, mit denen sie europäische Künstler in Lateinamerika einführte und war Mäzenin für uruguayische Literaten wie Felisberto Hernández. Susana Socas eigene schriftstellerische Arbeit blieb überwiegend in ihren Tagebüchern und privat.[5] Erst postum wurden ihre Gedichte und literarischen Essays gesammelt veröffentlicht.

Susana Soca kam bei einem Flugzeugabsturz über dem Waldgebiet des Amazonas ums Leben.[7] Andere Quellen verorten den Absturz auf dem Weg von Paris nach Montevideo in der Bucht von Guanabara.[8]

Ehrungen, posthum

Anlässlich ihres Todes schrieb Jorge Luis Borges ein Gedicht mit dem Titel Susana Soca.[9] 1961 erschien die letzte Ausgabe von Entregas de la Licorne, gewidmet Susan Soca, mit einer Hommage von Emil Cioran. 2006 wurde sie mit der Fotoausstellung Susana Soca et sa constellation vues par Gisèle Freund im Maison de l'Amérique latine in Paris geehrt.[10] Mit Hommagen von Jorge Luis Borges, Emil Cioran und Henri Michaux und einem Frontispiz mit Gisèle Freunds Porträtfotografie von Susana Soca verlegte ein französischer Verlag ihr poetisches Werk, Oeuvre poétique de Susana Soca, 2011 in einer bibliophilen Ausgabe.

Veröffentlichungen (Auswahl)

Herausgeberschaft

  • Cahiers de La Licorne, Nºs 1-3, Paris 1947-1948
  • Entregas de La Licorne, Nºs 1-16, Montevideo 1953-1961

Forschungsliteratur

  • Valentina Litvan: La Paratopie au centre: Le Non-Lieu comme raison d'être de Susana Soca, in: Lectures du Genre: …dans la Production Culturelle Espagnole et Hispano-Américaine (LdG), Mai 2008; 3.
  • Fernando Loustaunau: Susana Soca: La Dame à La Licorne, in: Revista Iberoamericana (RI), Juli-Dezember 1992; 58 (160-161), S. 1015-1025.
  • Esther de Caceres: Introduccion a la lectura de Susana Soca, in: Revista Nacional (Montevideo, Uruguay), Heft 9, 1964, S. 16-45.
Commons: Susana Soca – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Das Diccionario de literatura española e hispanoamericana, 1993, gibt als Geburtsjahr 1907 an.‏
  2. Susana Soca: Poetisa, crítica literaria y difusora generosa de la literatura (spanisch) von Julia Galemire auf laondadigital.uy, abgerufen am 20. September 2015
  3. Daniel Balderston: Soca, Susana, in: Encyclopedia of Latin American and Caribbean Literature 1900-2003, Routledge 2004, ISBN 978-0-415-30686-7, S. 543
  4. Bill Marshall: The French Atlantic. Travels in Culture and History, Liverpool University Press 2009, 978-1846310515, S. 287/288
  5. a b c Valentina Litvan: « La paratopie au centre: le non-lieu comme raison d’être de Susana Soca». In: Lectures du genre nº 3/2008, S. 18-24 (pdf)
  6. J. Hellmut Freund: Arte foto-gráfica. Alrededor de la producción de Arno y Jeanne Mandello, in: Entregas de la Licorne, Montevideo 1953, S. 165–174
  7. Susana Soca: Poetisa, crítica literaria y difusora generosa de la literatura (spanisch) von Julia Galemire auf laondadigital.uy, abgerufen am 20. September 2015
  8. El extraño caso de Susana Soca (spanisch), abgerufen am 20. September 2015
  9. Luis Jorge Borges: Susana Soca, in ders.: El Hacedor, Obras Completas, Buenos Aires, Emecé Editores, erste Ausgabe 1960 (pdf)
  10. Susana Soca et sa constellation vues par Gisèle Freund, actuphoto.com, 3. August 2012
  11. Valentina Litvan ist eine Lateinamerikanistin. 2008 hat sie an Universität Paris III eine Dissertation über Susana Soca veröffentlicht: Susana Soca et le champ littéraire uruguayen: projet culturel, pratique et image d'écrivain.