„Fedor Stepun“ – Versionsunterschied

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* [http://www.borisogleb.de/stepun.htm ''Zur Erinnerung an Fedor Stepun''] (Ausführliche Biografie)
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* [http://www.uni-regensburg.de/bibliothek/veranstaltungskalender/veranstaltungen/427973.html ''Vergangenes & Unvergängliches''] (Ausstellung der Privatbibliothek)
* [http://www.uni-regensburg.de/bibliothek/veranstaltungskalender/veranstaltungen/427973.html ''Vergangenes & Unvergängliches''] (Ausstellung der Privatbibliothek)
* [http://www.oesterreich-am-wort.at/12D2EB8A-1F4-00178-00000A4C-12D20CBA Fedor Stepun im O-Ton] im Online-Archiv [http://www.oesterreich-am-wort.at/ "Österreich am Wort"] der [[Österreichische Mediathek|Österreichischen Mediathek]] (Salzburger Nachtstudio)



== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 7. März 2016, 09:25 Uhr

Fedor Stepun (russisch Фёдор Августович Степун, wiss. Transliteration Fëdor Avgustovič Stepun; dt. eigtl. Friedrich Steppuhn; * 19. Februar 1884 in Moskau; † 23. Februar 1965 in München) war ein russisch-deutscher Literat, Soziologe, Philosoph und Politiker.

Leben

Die Familie Stepuns war deutscher und litauischer Herkunft. Fedor Stepun verlebte seine Kindheit auf dem Landgut seines Vaters, der Direktor einer Papierfabrik war. 1900 machte er einen, dem Abitur vergleichbaren, Abschluss an der Technischen Hochschule St. Michael in Moskau. 1901 trat er bei einer Artillerie-Division in den Militärdienst ein. Danach ging er zum Studium nach Deutschland, absolvierte aber 1904 noch eine weitere militärische Ausbildung in Russland.

Stepun studierte zunächst Philosophie in Heidelberg und schrieb seine Promotion im Jahre 1910 bei Wilhelm Windelband. Mit Max Weber und Georg Simmel gründete er die Zeitschrift Logos, die sowohl gleichzeitig in Petersburg als auch in Tübingen erschien.[1]

Nach seiner Rückkehr und einer weiteren militärischen Ausbildung (1911) nahm Stepun ab 1914 als Offizier am Ersten Weltkrieg teil. Erst zu diesem Zeitpunkt nahm er die russische Staatsbürgerschaft an. 1917 betätigte er sich nach der Februarrevolution im Arbeiter- und Soldatenrat. Nach der Oktoberrevolution wurde er nach einer Haft 1922 ausgewiesen, da er zuvor als Gegner der Bolschewiki galt und in der Regierung der Februarrevolution unter Kerenski tätig gewesen war. Er befand sich bei der Ausweisung zusammen mit den ebenfalls Zwangsausgesiedelten Berdjajew, Sergei Nikolajewitsch Bulgakow und Iwan Alexandrowitsch Iljin auf dem sogenannten Philosophenschiff. Stepun war dann ab 1926 als Professor für Soziologie an der Technischen Hochschule Dresden tätig, bis er 1937 von den Nazis aus dem Staatsdienst entlassen und mit einem Rede- und Schreibverbot belegt wurde.[2]

Gedenktafel an dem Haus in München-Schwabing, in dem Stepun seit 1952 wohnte

Stepun blieb in Deutschland (Dresden und Rottach) und schrieb während der Kriegsjahre seine Memoiren. Im Oktober 1946 wurde er an der Ludwig-Maximilians-Universität München Honorarprofessor für russische Geistesgeschichte. Er lehrte bis 1964 und entfaltete zudem eine rege Vortragstätigkeit, besonders in der Schweiz und in Skandinavien, aber auch für deutsche Rundfunksender. Beim 10. Deutschen Soziologentag 1950 in Detmold war Stepun neben Helmut Schelsky Hauptreferent.

Stepun wurde auf dem Nordfriedhof in München beigesetzt.

Werke (Auswahl)

  • Das autobiografische Werk Das Antlitz Rußlands und das Gesicht der Revolution, welches er selbst ins Deutsche übersetzte, ist als fünfbändiges Werk erschienen. Außerdem gibt es eine von ihm gekürzte einbändige Version, welche im Kösel-Verlag in der Reihe Die Bücher der Neunzehn im Jahr 1961 erschien.
  • Die Liebe des Nikolai Pereslegin (1928) war das erste Buch des Verlegers Carl Hanser.
  • Theater und Kino. Bühnenvolksbundverlag, Berlin 1932
  • Wie war es möglich? C. Hanser, München 1929
  • Dostojewskij. C. Pfeffer, Heidelberg 1950
  • Theater und Film. Hanser, München 1953
  • Der Bolschewismus und die christliche Existenz. Kösel, München 1959
  • Fulfilled and Unfulfilled. – New York, Chekhov Publishing House, 1956; London, Overseas Publications Interchange, 1990.
    • dt. Ausgabe: Vergangenes und Unvergängliches. – Kösel, München, 1960
  • Dostojewskij und Tolstoj. Hanser, München 1961
  • Als ich russischer Offizier war. Kösel, München 1963 (Neuausg.)
  • Mystische Weltschau. Hanser, München 1964

Literatur

  • Christian Hufen: Fedor Stepun. Ein politischer Intellektueller aus Rußland in Europa. Die Jahre 1884–1945. Lukas, Berlin 2001, ISBN 3-931836-35-5 (Digitalisat 2010)
  • Gelehrter und Grandseigneur. In: Die Zeit, Nr. 8/1954
  • Klaus-Georg Riegel: Der revolutionäre Orden der russischen Intelligenz aus der Sicht Fedor Stepuns. In: Zeitschrift für Politik 3, 1998, S. 300-325
  • Holger Kuße (Hg.), Kultur als Dialog und Meinung : Beiträge zu Fedor A. Stepun (1884 - 1965) und Semen L. Frank (1877 - 1950). Sagner, München 2008, ISBN 978-3-86688-052-8
Commons: Fedor Stepun – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Einzelnachweise

  1. basisdruck.de
  2. tu-dresden.de