„Maria Theresia von Savoyen (1803–1879)“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
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Maria Theresia wurde im [[Palazzo Colonna]] in Rom geboren. Sie hatte eine Zwillingsschwester, [[Maria Anna von Savoyen|Maria Anna]], die spätere Kaiserin von Österreich. Die beiden Prinzessinnen wurde von [[Papst Pius VII.]] getauft. Maria Theresia verbrachte den Großteil ihrer Kindheit in [[Cagliari]] auf [[Sardinien]], wohin sich ihre Familie vor Napoleons Armeen zurückgezogen hatte. 1814 wurde ihr Vater wieder als Herrscher des Piedmont eingesetzt und die Familie kehrte nach [[Turin]] zurück.
Maria Theresia wurde im [[Palazzo Colonna]] in Rom geboren. Sie hatte eine Zwillingsschwester, [[Maria Anna von Savoyen|Maria Anna]], die spätere Kaiserin von Österreich. Die beiden Prinzessinnen wurden von Papst [[Pius VII.]] am 20. September 1803 getauft. Ihre Paten waren ihre Großeltern mütterlicherseits, Erzherzog [[Ferdinand Karl von Österreich-Este (1754–1806)|Ferdinand Karl von Österreich-Este]] und [[Maria Beatrice d’Este (1750–1829)|Maria Beatrice Ricciarda d’Este]]. Im [[Palazzo Braschi|Museo di Roma]] ist die Taufe auf einem Gemälde dargestellt.<ref>Noel S. McFerran: [http://www.jacobite.ca/gazetteer/Rome/MuseodiRoma.htm ''A Jacobite Gazetteer – Rome, Museo di Roma]''</ref>


Maria Theresia verbrachte den Großteil ihrer Kindheit in [[Cagliari]] auf [[Sardinien]], wohin sich ihre Familie vor [[Napoleon Bonaparte|Napoleons]] Armeen zurückgezogen hatte. 1814 wurde ihr Vater wieder als Herrscher des [[Piemont]] eingesetzt und die Familie kehrte nach [[Turin]] zurück. Die Prinzessin hatte gehofft, ihren Cousin [[Karl Albert (Sardinien-Piemont)|Karl Albert]] zu heiraten, der sich jedoch 1817 mit [[Maria Theresia von Österreich-Toskana (1801–1855)|Maria Theresia von Österreich-Toskana]] vermählte.
Am 5. September 1820 heiratet sie in Lucca Herzog [[Karl II. (Parma)|Karl&nbsp;II. Ludwig]] von Parma und Lucca, den letzten König von [[Königreich Etrurien|Etrurien]] (1803–1807).

Am 15. August 1820 heiratete Maria Theresia in Turin [[per procurationem]] und am 5. September 1820 persönlich in [[Lucca]] Prinz [[Karl II. (Parma)|Karl Ludwig]] von Lucca, den letzten König von [[Königreich Etrurien|Etrurien]] (1803–1807).


Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor:
Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor:


* Prinzessin Luisa (1821–1823)
* Prinzessin Luisa (* 29. August 1821; † 8. September 1823)
* [[Karl III. (Parma)|Herzog Karl III.]] von Parma (1823–1854), Großvater von Kaiserin [[Zita von Bourbon-Parma|Zita von Österreich]].
* [[Karl III. (Parma)|Herzog Karl III.]] von Parma (* 14. Januar 1823; † 27. März 1854), Großvater von Kaiserin [[Zita von Bourbon-Parma|Zita von Österreich]].


Maria Theresia war schön, groß und majestätisch, ihr Gemahl ebenso gutaussehend, und sie galten als eines der attraktivsten Fürstenpaare ihrer Zeit. Allerdings herrschte zwischen ihnen nicht viel Liebe und sie lebten meist getrennt. Maria Theresia war eine tief religiöse Katholikin, ihr Ehemann dagegen lebte größtenteils nur für sein eigenes Vergnügen und vernachlässigte die Regierungsgeschäfte.<ref>Ricardo Mateos Sainz de Medrano: ''Changing Thrones: Duke Carlo II of Parma'', in: ''Royalty History Digest'', Bd. 3, Nr. 1, Juli 1993, S. 99.</ref>
Maria Theresia starb 1879 in San Martino bei Lucca und wurde auf dem Friedhof [[Campo Verano]] in Rom beigesetzt.


Karl Ludwig folgte seiner am 13. März 1824 verstorbenen Mutter [[Maria Luisa von Spanien (1782–1824)|Maria Luisa]] als Herzog von Lucca, wodurch Maria Theresia Herzogin von Lucca wurde. Sie sah sich von ihrem Ehemann, der zahlreiche Affären hatte, bei Seite geschoben, wandte sich immer mehr der Religion zu und empfand für das Hofleben und die Vergnügungen ihres Gatten zunehmende Verachtung. Manchmal begleitete sie ihn jedoch auf Reisen, so 1829 bei seinem Besuch des sächsischen Hofs. Ihr Verhältnis wurde indessen immer kühler.
== Quelle ==

* Centre d’Études des Dynasties Royales Européennes
Schließlich zog sich Maria Theresia völlig vom Hof in Lucca zurück und ließ sich zuerst in der Villa di Marilia und nach 1840 in ihrem Haus in Pianore nieder, wo sie in Gemeinschaft mit Priestern und Nonnen ein tief religiöses Leben führte. Wenig Einfluss hatte sie auf ihren Sohn Karl, der 1845 die französische Prinzessin [[Louise Marie Thérèse d’Artois]] heiratete. .<ref>Ricardo Mateos Sainz de Medrano: ''Changing Thrones: Duke Carlo II of Parma'', in: ''Royalty History Digest'', Bd. 3, Nr. 1, Juli 1993, S. 100.</ref>

Karl Ludwig verzichtete im Oktober 1847 auf den Herzogstitel von Lucca, übernahm aber nach dem Tod der vormaligen zweiten Gattin Napoleons, [[Marie-Louise von Österreich]], bereits am 17. Dezember 1847 die Herrschaft über Parma; daher wurde seine Gemahlin Maria Theresia kurzzeitig Herzogin von Parma. Im März 1848 brach eine Revolution aus und bereits im März 1849 dankte Maria Theresias Gatte zugunsten seines Sohns ab, der als Karl III. den Thron von Parma bestieg.

Maria Theresia lebte danach meist in [[Viareggio]], insbesondere nach der Ermordung ihres Sohns im Jahr 1854. Dort ließ sie eine Kapelle und ein Denkmal für ihren Sohn errichten. Ab 1866 wohnte sie dauerhaft in einer Villa in San Martino in Vignale auf den Hügeln nicht weit nördlich von Lucca, wo sie nur ihren Beichtvater und den Verwalter ihrer Güter in ihren Diensten hatte. Dort starb sie 1879 im Alter von 75 Jahren an einer Hirnarteriensklerose und wurde auf dem Friedhof [[Campo Verano]] in Rom beigesetzt.

== Literatur ==
* {{DBI|Verfasser=Elvio Ciferri|ID=maria-teresa-di-savoia-duchessa-di-lucca-poi-duchessa-di-parma-e-piacenza_(Dizionario-Biografico)/|Lemma=Maria Teresa di Savoia|Band=70|SeiteVon=345|SeiteBis=347|Kommentar=|kurz=}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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== Anmerkungen ==
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Version vom 2. August 2017, 01:38 Uhr

Prinzessin Maria Theresia von Savoyen

Maria Theresia von Savoyen, vollständiger Name Maria Theresia Fernanda Felicitas Gaetana von Savoyen (* 19. September 1803 in Rom; † 16. Juli 1879 in San Martino bei Lucca) war eine Tochter von König Viktor Emanuel I. von Sardinien-Piemont und dessen Gemahlin Maria Theresia von Österreich-Este. Sie war von 1824 bis 1847 Herzogin von Lucca und anschließend von 1847 bis 1849 Herzogin von Parma.

Leben

Maria Theresia wurde im Palazzo Colonna in Rom geboren. Sie hatte eine Zwillingsschwester, Maria Anna, die spätere Kaiserin von Österreich. Die beiden Prinzessinnen wurden von Papst Pius VII. am 20. September 1803 getauft. Ihre Paten waren ihre Großeltern mütterlicherseits, Erzherzog Ferdinand Karl von Österreich-Este und Maria Beatrice Ricciarda d’Este. Im Museo di Roma ist die Taufe auf einem Gemälde dargestellt.[1]

Maria Theresia verbrachte den Großteil ihrer Kindheit in Cagliari auf Sardinien, wohin sich ihre Familie vor Napoleons Armeen zurückgezogen hatte. 1814 wurde ihr Vater wieder als Herrscher des Piemont eingesetzt und die Familie kehrte nach Turin zurück. Die Prinzessin hatte gehofft, ihren Cousin Karl Albert zu heiraten, der sich jedoch 1817 mit Maria Theresia von Österreich-Toskana vermählte.

Am 15. August 1820 heiratete Maria Theresia in Turin per procurationem und am 5. September 1820 persönlich in Lucca Prinz Karl Ludwig von Lucca, den letzten König von Etrurien (1803–1807).

Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor:

Maria Theresia war schön, groß und majestätisch, ihr Gemahl ebenso gutaussehend, und sie galten als eines der attraktivsten Fürstenpaare ihrer Zeit. Allerdings herrschte zwischen ihnen nicht viel Liebe und sie lebten meist getrennt. Maria Theresia war eine tief religiöse Katholikin, ihr Ehemann dagegen lebte größtenteils nur für sein eigenes Vergnügen und vernachlässigte die Regierungsgeschäfte.[2]

Karl Ludwig folgte seiner am 13. März 1824 verstorbenen Mutter Maria Luisa als Herzog von Lucca, wodurch Maria Theresia Herzogin von Lucca wurde. Sie sah sich von ihrem Ehemann, der zahlreiche Affären hatte, bei Seite geschoben, wandte sich immer mehr der Religion zu und empfand für das Hofleben und die Vergnügungen ihres Gatten zunehmende Verachtung. Manchmal begleitete sie ihn jedoch auf Reisen, so 1829 bei seinem Besuch des sächsischen Hofs. Ihr Verhältnis wurde indessen immer kühler.

Schließlich zog sich Maria Theresia völlig vom Hof in Lucca zurück und ließ sich zuerst in der Villa di Marilia und nach 1840 in ihrem Haus in Pianore nieder, wo sie in Gemeinschaft mit Priestern und Nonnen ein tief religiöses Leben führte. Wenig Einfluss hatte sie auf ihren Sohn Karl, der 1845 die französische Prinzessin Louise Marie Thérèse d’Artois heiratete. .[3]

Karl Ludwig verzichtete im Oktober 1847 auf den Herzogstitel von Lucca, übernahm aber nach dem Tod der vormaligen zweiten Gattin Napoleons, Marie-Louise von Österreich, bereits am 17. Dezember 1847 die Herrschaft über Parma; daher wurde seine Gemahlin Maria Theresia kurzzeitig Herzogin von Parma. Im März 1848 brach eine Revolution aus und bereits im März 1849 dankte Maria Theresias Gatte zugunsten seines Sohns ab, der als Karl III. den Thron von Parma bestieg.

Maria Theresia lebte danach meist in Viareggio, insbesondere nach der Ermordung ihres Sohns im Jahr 1854. Dort ließ sie eine Kapelle und ein Denkmal für ihren Sohn errichten. Ab 1866 wohnte sie dauerhaft in einer Villa in San Martino in Vignale auf den Hügeln nicht weit nördlich von Lucca, wo sie nur ihren Beichtvater und den Verwalter ihrer Güter in ihren Diensten hatte. Dort starb sie 1879 im Alter von 75 Jahren an einer Hirnarteriensklerose und wurde auf dem Friedhof Campo Verano in Rom beigesetzt.

Literatur

Anmerkungen

  1. Noel S. McFerran: A Jacobite Gazetteer – Rome, Museo di Roma
  2. Ricardo Mateos Sainz de Medrano: Changing Thrones: Duke Carlo II of Parma, in: Royalty History Digest, Bd. 3, Nr. 1, Juli 1993, S. 99.
  3. Ricardo Mateos Sainz de Medrano: Changing Thrones: Duke Carlo II of Parma, in: Royalty History Digest, Bd. 3, Nr. 1, Juli 1993, S. 100.