„Mauermuseum“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Die letzte Textänderung von Martinakess wurde verworfen und die Version 206679571 von Schotterebene wiederhergestellt. Bitte WP:POV und WP:RL beachten. Statt WP:Editwar bitte vorgeschlagene Änderungen auf Artikel-Diskussion eintragen und Feedback abwarten.
Markierung: Manuelle Zurücksetzung
Martinakess (Diskussion | Beiträge)
K Änderung 206694478 von Fuchs B rückgängig gemacht;
Markierungen: Rückgängigmachung Zurückgesetzt
Zeile 1: Zeile 1:
{{Dieser Artikel|behandelt das Museum am Checkpoint Charlie. Siehe auch: [[The Wall Museum Berlin]] an der Oberbaumbrücke.}}
[[Datei:Berlin-Mauermuseum am Checkpoint Charlie.jpg|mini|Haus am [[Checkpoint Charlie]]]]
[[Datei:Berlin-Mauermuseum am Checkpoint Charlie.jpg|mini|Haus am [[Checkpoint Charlie]]]]
[[Datei:Museum Haus a CheckpointCarly (1).JPG|mini|hochkant|Museumsausgang]]
[[Datei:Museum Haus a CheckpointCarly (1).JPG|mini|hochkant|Museumsausgang]]
[[Datei:Mauerkreuze am Checkpoint Charlie.jpg|mini|Das [[Freiheitsmahnmal]]]]
[[Datei:Mauerkreuze am Checkpoint Charlie.jpg|mini|Das [[Freiheitsmahnmal]]]]


Das '''Mauermuseum – Museum Haus am Checkpoint Charlie''' ist ein privates [[Museum]], das die [[Berliner Mauer]] thematisiert. Das von [[Rainer Hildebrandt]] gegründete Museum wurde am 19. Oktober 1962 eröffnet.<ref name="Museum">[http://www.mauermuseum.de/ www.mauermuseum.de], Seite des Museums.</ref> Es zog 1963 unter Trägerschaft der ''Arbeitsgemeinschaft 13. August'' an den [[Checkpoint Charlie]] in der [[Friedrichstraße]] im [[Berlin]]er Ortsteil [[Berlin-Kreuzberg|Kreuzberg]].<ref>Sybille Frank: ''Der Mauer um die Wette gedenken: Die Formation einer Heritage-Industrie am Berliner [[Checkpoint Charlie]].'' 2009, S.&nbsp;224&nbsp;f.</ref> Direktorin des Museums ist [[Alexandra Hildebrandt (Künstlerin)|Alexandra Hildebrandt]].
Das '''Mauermuseum – Museum Haus am [[Checkpoint Charlie]]''' ist ein [[Museum]] zur [[Berliner Mauer]]. Das Museum wurde von [[Rainer Hildebrandt]] nach dem Mauerbau gegründet und am 19. Oktober 1962 eröffnet.<ref name="museum">Laut der [http://www.mauermuseum.de/ Website des Museums]</ref> Es zog 1963 unter Trägerschaft der Arbeitsgemeinschaft 13. August an den Checkpoint Charlie. Direktorin des Museums ist [[Alexandra Hildebrandt (Künstlerin)|Alexandra Hildebrandt]]. <ref>https://www.gettyimages.co.uk/photos/alexandra-hildebrandt?sort=mostpopular&mediatype=photography&phrase=alexandra%20hildebrandt</ref>


== Beschreibung ==
== Beschreibung ==
Das Mauermuseum will die Grenzanlage und den „Beistand der Schutzmächte“ veranschaulichen. Gezeigt werden neben Fotos und Dokumentationen geglückter Fluchtversuche auch die Fluchtmittel: [[Heißluftballon]]s, Fluchtautos, [[Sesselbahn|Sessellifte]] und ein Mini-U-Boot.
Das Mauermuseum will die Grenzanlage und den „Beistand der Schutzmächte“ veranschaulichen. Gezeigt werden neben Fotos und Dokumentationen geglückter Fluchtversuche auch die Fluchtmittel: [[Heißluftballon]]s, Fluchtautos, [[Sesselbahn|Sessellifte]] und ein Mini-U-Boot.


Gegründet als Antwort auf den Mauerbau, dokumentiert das Museum die Geschichte der Berliner Mauer und will die Erinnerung an all jene wach halten, die sich gegen sie und alles, was sie repräsentierte, erhoben haben; viele dieser Menschen haben mit ihrem Leben für ihren Widerstand bezahlt. Es dokumentiert sowohl historische als auch aktuelle Bewegungen, die für die Anerkennung der Menschenrechte kämpfen - die Welt steht hier noch vor vielen Herausforderungen, und das Museum gibt dem Kampf seine Stimme. <ref>https://www.tagesspiegel.de/berlin/berlin-checkpoint-charlie-das-mauermuseum-wird-55-jahre/20449228.html</ref>
In seiner Anfangszeit war das Mauermuseum nach Einschätzung von Sybille Frank für sein „chaotisches Sammelsurium von Alltagsgegenständen, Reliquien aller Art, Fluchtobjekten ‚zum Anfassen‘ und künstlerischen Werken umstrittener Qualität ebenso berühmt wie berüchtigt.“ Unter Leitung von Alexandra Hildebrandt habe sich das Museum nach dem [[Berliner Mauer#Mauerfall|Fall der Berliner Mauer]] und dem damit verbundenen erheblichen Rückgang öffentlicher Fördergelder in ein privates Unternehmen umgewandelt und das „ehemalige politische Zentrum als Erlebnisort neu erfunden“.<ref>Sybille Frank: ''Der Mauer um die Wette gedenken: Die Formation einer Heritage-Industrie am Berliner Checkpoint Charlie.'' 2009, S.&nbsp;225.</ref>


Mit rund 850.000 Besuchern jährlich war es 2012 eines der sechs meistbesuchten Museen Berlins.<ref name="Berlin">{{Internetquelle |url=https://www.berlin.de/sen/archiv/kultur-2011-2016/2013/pressemitteilung.94192.php |titel=Top 10: Zahl der Besuche in den Berliner Museen und Gedenkstätten auch in 2012 gestiegen. Pressemitteilung der ''Senatsverwaltung für Kultur'' vom 19. Dezember 2013 |autor= |werk=www.berlin.de |datum=|abruf=2020-06-11}}</ref>
Mit rund 850.000 Besuchern jährlich war es 2012 eines der sechs meistbesuchten Museen Berlins.<ref name="Berlin">{{Internetquelle |url=https://www.berlin.de/sen/archiv/kultur-2011-2016/2013/pressemitteilung.94192.php |titel=Top 10: Zahl der Besuche in den Berliner Museen und Gedenkstätten auch in 2012 gestiegen. Pressemitteilung der ''Senatsverwaltung für Kultur'' vom 19. Dezember 2013 |autor= |werk=www.berlin.de |datum=|abruf=2020-06-11}}</ref>


Zuletzt machte das Museum auf sich aufmerksam, als es dem Oligarchen und Putin-Kritiker [[Michail Chodorkowski]] nach zehn Jahren Haft zur Freiheit verholfen hatte. 48 Stunden nach dessen Freilassung, hielt Chodorkowski eine Pressekonferenz im Mauermuseum. <ref>https://www.youtube.com/watch?v=yAXTAvntFL8</ref>
Das Museum ist im [[Haus am Checkpoint Charlie]] des Architekten [[Peter Eisenman]] untergebracht.

Eine große Anzahl von internationalen Größen haben das Museum besucht - darunter viele Staatsoberhäupter aus den In- und Ausland, sowie Künstler und Intellektuelle. <ref>https://www.bz-berlin.de/artikel-archiv/rainer-hildebrandt-tot</ref>

==Die Welt zu Gast am Checkpoint Charlie==
===Auszug aus dem Gästebuch===
*[[Richard von Weizsäcker]]
*[[Joachim Gauck]]
*[[Roman Herzog]]
*[[Ronald Reagan]]
*[[Carl XVI. Gustaf]]
*[[Lech Wałęsa]]
*[[Eduard Schewardnadse]]
*[[Helmut Kohl]]
*[[Anders Fogh Rasmussen]]
*[[Junichiro Koizumi]]
*[[Shinzo Abe]]
*[[Atal Bihari Vajpayee]]
*[[Hans-Dietrich Genscher]]
*[[Henry Kissinger]]
*[[Mstislaw Leopoldowitsch Rostropowitsch]]
*[[Keith Haring]]
*[[Natan Scharanski]]
*[[Stephen Kinzer]]
*[[Sergei Nikititsch Chruschtschow]]
*[[Yoko Ono]]
*[[Michail Borissowitsch Chodorkowski]]
*[[Richard Hambleton]]
*[[Richard Nixon]]
*[[John F. Kennedy]]
*[[Martin Luther King]]
*[[Lucius D. Clay]]
*[[John le Carré]]
*[[Roger Moore]]
*[[James Baker]]
*[[Simone Veil]]
== Dauerausstellungen ==

*Geschichte & Ereignisse der Mauer
*Die Mauer vom 13. August 1961 bis zu ihrem Fall
*Berlin von der Frontstadt zur Brücke Europas
*Es geschah am Checkpoint Charlie.
*NATO-Mission für die Freiheit
*Ronald Reagan
*Von Gandhi bis Walesa Gewaltfreier Kampf für Menschenrechte
*Erfinderische Fluchten über, auf und unter der Erde
*"Raoul Wallenberg lebt"


== Recherchen ==
== Recherchen ==
Die ''Arbeitsgemeinschaft 13. August'' gab 2017 die Zahl der an der Mauer und [[Innerdeutsche Grenze|innerdeutschen Grenze]] bis 1989 getöteten Menschen mit 1899 an. Darin sind auch Opfer bei der Flucht über die [[Ostsee]], deutsche Todesopfer an außerdeutschen Grenzen, getötete [[Nationale Volksarmee|DDR-Soldaten]] und [[Rote Armee|sowjetische]] [[Fahnenflucht|Fahnenflüchtige]], [[Suizid]]e von Angehörigen der [[Grenztruppen der DDR|Grenztruppen]], sowie von [[Ministerium für Staatssicherheit|Stasi]] und [[KGB]] nach erfolgreicher Flucht entführte und ums Leben gekommene Personen eingerechnet.<ref>''[https://www.bild.de/regional/berlin/ddr/einblick-in-unveroeffentlichte-stasi-akten-52815700.bild.html Mauermuseum gibt Einblick in unveröffentlichte Stasi-Akten: 58 weitere Opfer des DDR-Grenzregimes]'', www.bild.de, 10. August 2017.</ref>
Die ''Arbeitsgemeinschaft 13. August'' gab 2017 die Zahl der an der Mauer und [[Innerdeutsche Grenze|innerdeutschen Grenze]] bis 1989 getöteten Menschen mit 1899 an. Darin sind auch Opfer bei der Flucht über die [[Ostsee]], deutsche Todesopfer an außerdeutschen Grenzen, getötete [[Nationale Volksarmee|DDR-Soldaten]] und [[Rote Armee|sowjetische]] [[Fahnenflucht|Fahnenflüchtige]], [[Suizid]]e von Angehörigen der [[Grenztruppen der DDR|Grenztruppen]], sowie von [[Ministerium für Staatssicherheit|Stasi]] und [[KGB]] nach erfolgreicher Flucht entführte und ums Leben gekommene Personen eingerechnet.<ref>''[https://www.bild.de/regional/berlin/ddr/einblick-in-unveroeffentlichte-stasi-akten-52815700.bild.html Mauermuseum gibt Einblick in unveröffentlichte Stasi-Akten: 58 weitere Opfer des DDR-Grenzregimes]'', www.bild.de, 10. August 2017.</ref>

Das Museum ist im [[Haus am Checkpoint Charlie]] des Architekten [[Peter Eisenman]] untergebracht.


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 19. Dezember 2020, 22:11 Uhr

Haus am Checkpoint Charlie
Museumsausgang
Das Freiheitsmahnmal

Das Mauermuseum – Museum Haus am Checkpoint Charlie ist ein Museum zur Berliner Mauer. Das Museum wurde von Rainer Hildebrandt nach dem Mauerbau gegründet und am 19. Oktober 1962 eröffnet.[1] Es zog 1963 unter Trägerschaft der Arbeitsgemeinschaft 13. August an den Checkpoint Charlie. Direktorin des Museums ist Alexandra Hildebrandt. [2]

Beschreibung

Das Mauermuseum will die Grenzanlage und den „Beistand der Schutzmächte“ veranschaulichen. Gezeigt werden neben Fotos und Dokumentationen geglückter Fluchtversuche auch die Fluchtmittel: Heißluftballons, Fluchtautos, Sessellifte und ein Mini-U-Boot.

Gegründet als Antwort auf den Mauerbau, dokumentiert das Museum die Geschichte der Berliner Mauer und will die Erinnerung an all jene wach halten, die sich gegen sie und alles, was sie repräsentierte, erhoben haben; viele dieser Menschen haben mit ihrem Leben für ihren Widerstand bezahlt. Es dokumentiert sowohl historische als auch aktuelle Bewegungen, die für die Anerkennung der Menschenrechte kämpfen - die Welt steht hier noch vor vielen Herausforderungen, und das Museum gibt dem Kampf seine Stimme. [3]

Mit rund 850.000 Besuchern jährlich war es 2012 eines der sechs meistbesuchten Museen Berlins.[4]

Zuletzt machte das Museum auf sich aufmerksam, als es dem Oligarchen und Putin-Kritiker Michail Chodorkowski nach zehn Jahren Haft zur Freiheit verholfen hatte. 48 Stunden nach dessen Freilassung, hielt Chodorkowski eine Pressekonferenz im Mauermuseum. [5]

Eine große Anzahl von internationalen Größen haben das Museum besucht - darunter viele Staatsoberhäupter aus den In- und Ausland, sowie Künstler und Intellektuelle. [6]

Die Welt zu Gast am Checkpoint Charlie

Auszug aus dem Gästebuch

Dauerausstellungen

  • Geschichte & Ereignisse der Mauer
  • Die Mauer vom 13. August 1961 bis zu ihrem Fall
  • Berlin von der Frontstadt zur Brücke Europas
  • Es geschah am Checkpoint Charlie.
  • NATO-Mission für die Freiheit
  • Ronald Reagan
  • Von Gandhi bis Walesa Gewaltfreier Kampf für Menschenrechte
  • Erfinderische Fluchten über, auf und unter der Erde
  • "Raoul Wallenberg lebt"

Recherchen

Die Arbeitsgemeinschaft 13. August gab 2017 die Zahl der an der Mauer und innerdeutschen Grenze bis 1989 getöteten Menschen mit 1899 an. Darin sind auch Opfer bei der Flucht über die Ostsee, deutsche Todesopfer an außerdeutschen Grenzen, getötete DDR-Soldaten und sowjetische Fahnenflüchtige, Suizide von Angehörigen der Grenztruppen, sowie von Stasi und KGB nach erfolgreicher Flucht entführte und ums Leben gekommene Personen eingerechnet.[7]

Das Museum ist im Haus am Checkpoint Charlie des Architekten Peter Eisenman untergebracht.

Literatur

Commons: Mauermuseum – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Laut der Website des Museums
  2. https://www.gettyimages.co.uk/photos/alexandra-hildebrandt?sort=mostpopular&mediatype=photography&phrase=alexandra%20hildebrandt
  3. https://www.tagesspiegel.de/berlin/berlin-checkpoint-charlie-das-mauermuseum-wird-55-jahre/20449228.html
  4. Top 10: Zahl der Besuche in den Berliner Museen und Gedenkstätten auch in 2012 gestiegen. Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Kultur vom 19. Dezember 2013. In: www.berlin.de. Abgerufen am 11. Juni 2020.
  5. https://www.youtube.com/watch?v=yAXTAvntFL8
  6. https://www.bz-berlin.de/artikel-archiv/rainer-hildebrandt-tot
  7. Mauermuseum gibt Einblick in unveröffentlichte Stasi-Akten: 58 weitere Opfer des DDR-Grenzregimes, www.bild.de, 10. August 2017.

Koordinaten: 52° 30′ 28″ N, 13° 23′ 26″ O