„Belagerung von Mainz (1793)“ – Versionsunterschied

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Ein Anfang, längst überfällige Auslagerung aus der Geschichte von Mainz; Quelle: fr:Siège de Mayence (1793)
 
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Die Belagerung folgte der Einnahme der Stadt Mainz durch die französischen Revolutionstruppen im Jahr 1792. Preussen und Österreich konnten die Beherrschung der bedeutenden Stadt am Rhein durch feindliche Kräfte nicht zulassen und schmiedeten eine Koalition zur Befreiung der Stadt.

== Verlauf ==
Die Stadt wurde ab dem 14. April 1793 durch 32.000 Soldaten der Ersten Koalition (überwiegend Preussen) eingekesselt; 23.000 Franzosen verteidigten die Stadt, was angesichts der Festungsbauwerke ausreichend erschien, auch noch als die Belagerer 12.000 Österreicher zur Verstärkung erhielten. Zunächst versuchten die preußischen Truppen mit einer Reihe von Manövern ohne Erfolg sich der Forts zu bemächtigen. Nachdem Sie erfolglos waren begannen sie dann in der Nacht des 17. Juni 1793 die Bombardierung der Stadt. Die Geschichte dieser Belagerung wurde durch [[Johann Wolfgang von Goethe]] niedergeschrieben <ref>[http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=858&kapitel=1#gb_found Johann Wolfgang von Goethe: ''Belagerung von Mainz'']</ref>, der als Begleiter seines militärbegeisterten Herzogs [[Carl August (Sachsen-Weimar-Eisenach)|Carl August]] an diesem Waffengang teilnahm.

In der Stadt brachte die Belagerung und Bombardierung wachsende Spannungen zwischen den Stadtbewohnern, der Gemeinde und dem französischen Generalstab hervo, der seit dem 2. April praktisch die Macht genommen hatte. Als am 13. Juli das Kriegsrecht eingeführt wurde, war die verbliebene Bevölkerung mehr und mehr irritiert. Als eine Entsatzarmee zur Verstärkung nicht eintraf, entschloss sich der Generalstab am 17. Juli mit den Belagerern Verhandlungenen aufzunehmen. Die Kapitulation erfolgte am 23. Juli. Die verbliebenen 18.000 Soldaten, die noch die Stadt verteidigen, erhielten freien Abzug. Als Gegenleistung versprach der Generalstab mit diesen Truppen für ein Jahr nicht mehr die Koalitionsarmeen anzugreifen. Die von General Kléber geführte, befreite Armee, kam am 6. September in Nantes an. Die [[Festung Mainz]] wurde so ein preußisch/östereichischer vorgeschobener Posten.

== Folgen ==
Die Bombardierung hatte die Stadt entstellt: ehrwürdige Gebäude besonders, bürgerliche oder barocke Adelspalais waren zerstört. Das [[Lustschloss Favorite (Mainz)|Lustschloss Favorite]], die [[St. Maria ad Gradus (Mainz)|Liebfrauenkirche]], die Dompropstei und die Jesuitenkirche waren verschwunden, der [[Mainzer Dom]] schwer beschädigt.

Mit der Besetzung und Belagerung gingen die alten [[kurmainz]]ischen Strukturen endgültig ihrem Ende entgegen. Die Ereignisse des Jahres 1793 markierten so auch den Beginn des Unterganges der [[Goldene Stadt|Aurea Moguntia]]. Die Stadt verlor ihren Status als Residenz und damit ihren gewichtigsten Faktor.

==An der Belagerung beteiligte Personen==
*[[Friedrich Wilhelm Bülow von Dennewitz]]
*[[Louis Ferdinand von Preußen (1772–1806)|Louis Ferdinand von Preußen]]
*[[Carl von Clausewitz]]
*[[Heinrich von Kleist]]
*[[François-Étienne de Damas]]
*[[Merlin de Thionville]]
*[[Jean-Baptiste Kléber]]
*[[François-Christophe Kellermann]]
*[[Jean-Baptiste Annibal Aubert du Bayet]]
*[[Simon François Gay de Vernon]], Militärarchitekt
*[[François Ignace Ervoil d'Oyré]], général en chef von Mayence
*[[Armand Samuel de Montescot]]
*[[Augustin Gabriel d'Aboville|Augustin Gabriel]]
*[[Jean-Jacques Ambert]]
*[[Jean Ernest de Beurmann]]
*Baron [[Roch Godart]]
*[[François de Chasseloup-Laubat]]
*[[Charles Mathieu Isidore Decaen]]
*[[Pierre Claude Pajol|Pierre Claude Pajot]], dit Pajol (né à [[Besançon]] le [[3 février]] [[1772]] - mort à [[Paris]] le [[20 mars]] [[1844]]) fut une grande figure de la cavalerie légère de [[Napoléon Ier|Napoléon]].
*[[Jean-François Moulin]]
*[[Jean Antoine Rossignol]]
*[[Alexandre François Marie de Beauharnais]]
*[[57e régiment d'infanterie de ligne]]
*[[9e régiment d'infanterie de ligne]]

==Litératur==
*[[Arthur Chuquet]]: ''Les Guerres de la Révolution : 7. Mayence (1792-1793)''; (1892)
*[[Raymond Schmittlein]]: ''Un Recit de Guerre de Goethe le Siege de Mayence'' II. Editions Art et Science. Mainz. 1951.
*Smith, D. ''The Greenhill Napoleonic Wars Data Book''. Greenhill Books, 1998.
*Johann Wolfgang von Goethe: ''Die Belagerung von Mainz''.
*Franz Dumont, [[Ferdinand Scherf]], Friedrich Schütz: ''Mainz - Die Geschichte der Stadt'' 1. Auflage; [[Verlag Philipp von Zabern]], Mainz 1998

== Siehe auch ==
*[[Geschichte der Stadt Mainz#Die Belagerung von 1793]]

[[en:Siege of Mainz]]
[[fr:Siège de Mayence (1793)]]
[[it:Assedio di Magonza (1793)]]

Version vom 3. September 2007, 21:45 Uhr

Belagerung von Mainz
Teil von: Französische Revolutionskriege

Datum 10. April 1793 bis 23. Juli 1793
Ort Mainz
Casus Belli Mainz besetzt durch die Franzosen
Ausgang Sieg der Koalition
Konfliktparteien

Frankreich

Königreich Preußen
Habsburg-Lothringen
Kurfürstentum Sachsen
Landgrafschaft Hessen-Darmstadt
Hessen-Kassel
Kurpfalz
Sachsen-Weimar

Befehlshaber

François Ignace Ervoil d'Oyré
Alexandre de Beauharnais
Jean-Baptiste Kléber
Annibal Aubert du Bayet

Friedrich Adolf von Kalckreuth
Friedrich Wilhelm II.
Karl Wilhelm Ferdinand

Truppenstärke

23.000 Mann

ca. 36.000

Verluste

ca. 4.000

ca. 3.000

Die Belagerung folgte der Einnahme der Stadt Mainz durch die französischen Revolutionstruppen im Jahr 1792. Preussen und Österreich konnten die Beherrschung der bedeutenden Stadt am Rhein durch feindliche Kräfte nicht zulassen und schmiedeten eine Koalition zur Befreiung der Stadt.

Verlauf

Die Stadt wurde ab dem 14. April 1793 durch 32.000 Soldaten der Ersten Koalition (überwiegend Preussen) eingekesselt; 23.000 Franzosen verteidigten die Stadt, was angesichts der Festungsbauwerke ausreichend erschien, auch noch als die Belagerer 12.000 Österreicher zur Verstärkung erhielten. Zunächst versuchten die preußischen Truppen mit einer Reihe von Manövern ohne Erfolg sich der Forts zu bemächtigen. Nachdem Sie erfolglos waren begannen sie dann in der Nacht des 17. Juni 1793 die Bombardierung der Stadt. Die Geschichte dieser Belagerung wurde durch Johann Wolfgang von Goethe niedergeschrieben [1], der als Begleiter seines militärbegeisterten Herzogs Carl August an diesem Waffengang teilnahm.

In der Stadt brachte die Belagerung und Bombardierung wachsende Spannungen zwischen den Stadtbewohnern, der Gemeinde und dem französischen Generalstab hervo, der seit dem 2. April praktisch die Macht genommen hatte. Als am 13. Juli das Kriegsrecht eingeführt wurde, war die verbliebene Bevölkerung mehr und mehr irritiert. Als eine Entsatzarmee zur Verstärkung nicht eintraf, entschloss sich der Generalstab am 17. Juli mit den Belagerern Verhandlungenen aufzunehmen. Die Kapitulation erfolgte am 23. Juli. Die verbliebenen 18.000 Soldaten, die noch die Stadt verteidigen, erhielten freien Abzug. Als Gegenleistung versprach der Generalstab mit diesen Truppen für ein Jahr nicht mehr die Koalitionsarmeen anzugreifen. Die von General Kléber geführte, befreite Armee, kam am 6. September in Nantes an. Die Festung Mainz wurde so ein preußisch/östereichischer vorgeschobener Posten.

Folgen

Die Bombardierung hatte die Stadt entstellt: ehrwürdige Gebäude besonders, bürgerliche oder barocke Adelspalais waren zerstört. Das Lustschloss Favorite, die Liebfrauenkirche, die Dompropstei und die Jesuitenkirche waren verschwunden, der Mainzer Dom schwer beschädigt.

Mit der Besetzung und Belagerung gingen die alten kurmainzischen Strukturen endgültig ihrem Ende entgegen. Die Ereignisse des Jahres 1793 markierten so auch den Beginn des Unterganges der Aurea Moguntia. Die Stadt verlor ihren Status als Residenz und damit ihren gewichtigsten Faktor.

An der Belagerung beteiligte Personen

Litératur

  • Arthur Chuquet: Les Guerres de la Révolution : 7. Mayence (1792-1793); (1892)
  • Raymond Schmittlein: Un Recit de Guerre de Goethe le Siege de Mayence II. Editions Art et Science. Mainz. 1951.
  • Smith, D. The Greenhill Napoleonic Wars Data Book. Greenhill Books, 1998.
  • Johann Wolfgang von Goethe: Die Belagerung von Mainz.
  • Franz Dumont, Ferdinand Scherf, Friedrich Schütz: Mainz - Die Geschichte der Stadt 1. Auflage; Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1998

Siehe auch

  1. Johann Wolfgang von Goethe: Belagerung von Mainz